SC Paderborn

Paderborn belohnt sich auf den letzten Drücker

Ein Elfmeter-Tor in der Nachspielzeit sichert dem SCP ein glückliches, aber verdientes 1:1 in Sandhausen

Der Schlusspunkt: Die SCP-Akteure Ben Zolinski (r.) und Bernard Tekpetey (3. v. r.) gratulieren dem Torschützen Philipp Klement zum verwandelten Elfmeter. | © Imago images/foto2press

Frank Beineke
07.04.2019 | 07.04.2019, 14:00

Sandhausen/Paderborn. Eigentlich hätte es am Samstag genügend Gründe für eine Niederlage des SC Paderborn beim SV Sandhausen gegeben. So bewiesen die enorm zweikampfstarken Hausherren, dass sie sich mit aller Macht gegen den Zweitliga-Abstieg stemmen. Beim SCP konnten dagegen Schlüsselspieler wie Philipp Klement nicht ihre Normalform abrufen. Noch dazu steckte den Gästen bekanntlich das DFB-Pokalspiel gegen den Hamburger SV in den Knochen. Ein entscheidender Grund aber sprach einmal mehr gegen eine Niederlage: Der SCP gibt in dieser Saison einfach nie auf. Und so kamen die Paderborner in der letzten Minute der Nachspielzeit noch zu einem gerechten 1:1-Remis.

„Wie die Jungs sich in der zweiten Halbzeit gegen die Niederlage gestemmt haben, war exakt das, was ich sehen wollte“, lobte SCP-Coach Steffen Baumgart seine Schützlinge, Diese fuhren den verdienten Lohn allerdings mit viel Glück ein. Beim letzten Angriff der Partie zog Mohamed Dräger aus 18 Metern ab. Sein strammer Schuss wurde von SVS-Joker Karim Guédé im Strafraum mit dem Arm abgewehrt. Konsequenz: Gelb-Rot für Guédé und Elfmeter für Paderborn. Philipp Klement behielt die Nerven und verwandelte zum 1:1-Endstand. „Ich war mir sicher, dass ich den Elfer reinmache“, erklärte Klement, der auf der Tribüne von zahlreichen Freunden und Familienmitgliedern unterstützt wurde. Schließlich stammt der SCP-Regisseur aus dem nur 25 Kilometer entfernten Ludwigshafen.

Paderborn fehlt die Präzision im Pass-Spiel

Allerdings hatten sich Klement und Co. in der ersten Halbzeit vor den nur 5.442 Zuschauern im Hardtwaldstadion ausgesprochen schwer getan. Zwar gewährte Sandhausen den Gästen eigentlich die nötigen Räume. Doch vom gefürchteten Paderborner Umschaltspiel war wenig zu sehen, weil es dem Pass-Spiel an der nötigen Präzision mangelte. „In der ersten halben Stunde haben wir so gut wie gar nicht ins Spiel gefunden. Da haben wir viele einfache Fehler gemacht“, kritisierte Baumgart. Sandhausen kam derweil durch einen Standard zur verdienten Führung: Innenverteidiger Tim Kister köpfte eine Ecke von Rurik Gislason zum 1:0 (17.) ein und erzielte damit sein erstes Saisontor.

Nach der Pause aber drehte der SCP zum Abschluss seiner Englischen Woche auf. Zwischen der 63. und 72. Minute hätte hierbei der Ausgleich fallen müssen. Doch zunächst scheiterte SCP-Stürmer Sven Michel, der erneut nur mit schmerzstillenden Spritzen spielen konnte, zwei Mal am bärenstarken SVS-Keeper Marcel Schuhen (63./66.). Dann kratzte Sandhausens Torhüter einen Kopfball des eingewechselten Babacar Gueye von der Linie (72.). „Wenn Paderborn in dieser Phase das 1:1 macht, verlieren wir das Spiel. Denn in der zweiten Halbzeit fehlten uns die Mittel und die körperliche Frische“, urteilte SVS-Trainer Uwe Koschinat.

Fast hätte sich Geschichte wiederholt

So aber hätte sein Team fast noch den vierten Sieg in Folge ins Ziel gerettet – wenn da nicht die ominöse vierte und letzte Minute der Nachspielzeit gewesen wäre. Klements Elfmeter-Treffer verhinderte hierbei, dass sich Geschichte wiederholt. Denn am 5. Februar 2016 hatte Sandhausen sein Zweitliga-Heimspiel gegen den SCP mit 1:0 gewonnen. Den Siegtreffer hatte Tim Kister ebenfalls mit seinem ersten Saisontor markiert. Paderborn wurde damals allerdings von einem gewissen Stefan Effenberg trainiert und stieg am Saisonende in die 3. Liga ab. Nun mischt der Verein unter Steffen Baumgart weiter im Kampf um Relegationsplatz drei mit.

Uwe Koschinat hatte dem SCP übrigens vor der Saison den Durchmarsch zugetraut und gab sich auch am Samstag als Baumgart-Fan zu erkennen. „Paderborn hat in dieser Saison bereits reihenweise gute Mannschaft in dieser Liga zerfetzt. Wir haben ihnen zwei Mal einen heißen Fight geliefert“, sagte Sandhausens Trainer und erinnerte an das 3:3 aus dem Hinspiel. Und so konnte Koschinat auch diesmal mit dem Remis leben.


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