
Von
Hartmut Kleimann
05.02.2016 | 05.02.2016, 23:30
SC Paderborn
Effenberg-Elf lässt beim 0:1 in Sandhausen Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft vermissen
Sandhausen. Neues Jahr, altes Leid. Der SC Paderborn zeigte sich am Freitagabend im Gastspiel beim SV Sandhausen zwar verbessert, unterlag aber durch ein Tor von Tim Kister (49.) unglücklich mit 0:1 und wartet nun schon seit dem zwölften Spieltag auf einen Sieg. SCP-Vizepräsident Rudolf Christa sprach von einer „Leistung mit Herz", die aber nicht für die erhofften drei Punkte reichte.
„Die bessere Mannschaft hat heute verloren. Aber letztlich waren wir wieder einmal nicht geradlinig und zielstrebig genug", konstatierte Stefan Effenberg. Der SCP-Cheftrainer hatte dabei exakt jene Elf aufs Feld geschickt, die sechs Tage zuvor im letzten Test gegen Fortuna Düsseldorf mit einer ordentlichen Leistung ein 1:1 geholt hatte.
Paderborn war vor 4.741 Zuschauern zunächst darauf bedacht, aus einer sicheren Grundordnung heraus zu agieren. Motto: Bloß nicht wieder ein frühes Gegentor kassieren. Das klappte auch sehr gut, ging aber zu Lasten der Offensive.
Beiden Teams war zudem anzumerken, dass es der erste Auftritt nach der Winterpause war. Die Gastgeber traten zwei Mal nach einem Konter in Erscheinung (21./24.), aber Kruse ließ ebenso keinen Treffer zu, wie auf der anderen Seite Debütant Rick Wulle, den die Paderborner vornehmlich aus der Distanz anvisierten.
Einmal hatte Paderborn auch das Glück des Tüchtigen, als ein Freistoß des früheren Ingolstädters Pledl immer länger wurde, einmal aufsprang und vorbei an Freund und Feind an der Querlatte landete (37.). Dann war Pause.
Und was dem SCP im ersten Abschnitt gelungen war, ging nach Wiederbeginn in die Hose. Nach einer Ecke verlängerte Bouhaddouz den Ball zu Tim Kister, der ihn kompromisslos im Winkel versenkte.
Dieser Treffer des SVS war gleichzeitig eine Art Wachmacher. Das Spiel nahm augenblicklich Fahrt auf und schon im Gegenzug hätte Paderborn den Ausgleich erzielen können, wenn nicht sogar müssen. Ouali ging auf der rechten Seite auf und davon, passte genau auf Stoppelkamp, der allerdings aus vollem Lauf sein Ziel verfehlte.
Zudem wurde die Partie ruppiger und hektischer. Und Schiedsrichter Florian Heft hatte seine liebe Mühe, den Überblick zu behalten. Denn im Strafraum der Gastgeber gab es durchaus die eine oder andere strittige Situation, bei der man auch hätte auf den Punkt zeigen können. So forderten die Gäste beim Einsteigen gegen Sylvestr (53.) und Hartherz (63.) sowie beim vermeintlichen Handspiel von Kister (82.) Elfmeter.
In der 84. Minute hatten die mitgereisten SCP-Fans den Torschrei auf den Lippen, aber Wulle reagierte gegen SCP-Joker Helenius klasse und hielt damit den Sieg fest. „Wir haben es besser gemacht als im Vorjahr. Dann kriegen wir so ein dummes Ei, was wir nicht verdient haben. Wir müssen uns aber die Frage stellen, warum wir das Tor nicht machen", kommentierte Kapitän Marvin Bakalorz den bitteren Jahresauftakt. Der Neustart wurde zum Fehlstart.
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