SC Paderborn

Der SC Paderborn steht gegen den HSV vor einem Millionenspiel

Steffen Baumgart verrät nur wenige Details zur Aufstellung im DFB-Pokal-Viertelfinale

Frank Beineke
01.04.2019 | 01.04.2019, 20:06

Paderborn. Der SC Paderborn und der DFB-Pokal – das war eigentlich nie eine Liebesbeziehung. Regelmäßig war spätestens in der zweiten Runde Endstation. Doch nun hat der Zweitliga-Aufsteiger schon zum zweiten Mal in Folge das Viertelfinale erreicht.

Am Dienstag könnte der SCP Vereinsgeschichte schreiben und erstmals in die Runde der letzten Vier einziehen. Dafür muss ab 18.30 Uhr in der ausverkauften Benteler-Arena ein Sieg gegen den Ligakonkurrenten Hamburger SV her.

Vorfreude auf den Pokalknaller: SCP-Coach Steffen Baumgart. | © Wilfried Hiegemann
Vorfreude auf den Pokalknaller: SCP-Coach Steffen Baumgart. | © Wilfried Hiegemann

"Zwei Teams auf Augenhöhe"

„Es wird ein offenes Spiel zwischen zwei Teams auf Augenhöhe", prognostiziert Steffen Baumgart. Paderborns Chefcoach versucht erst gar nicht, den Gästen die Favoritenrolle zuzuschieben. Warum auch? Seine Mannschaft hat in dieser Saison schon hinlänglich bewiesen, dass sie jeden Zweitligisten schlagen kann. Und die Vorfreude bei seinen Schützlingen ist riesig.

"Das wird ein geiles Spiel", sagt SCP-Akteur Christopher Antwi-Adjei, der zuletzt vier Treffer in drei Spielen erzielte.
Ein Sieg gegen den HSV würde frisches Geld in die klammen SCP-Kassen spülen. Knapp 2,5 Millionen Euro haben die Paderborner in dieser Saison bereits an DFB-Pokal-Prämien kassiert. Bei einem Halbfinal-Einzug wären weitere 2,66 Millionen Euro garantiert.

Steffen Baumgart interessieren solche Zahlen nur am Rande. Der SCP-Coach weiß auch nicht, welche Prämie er bei einem Triumph gegen den HSV kassieren würde. „Ich habe auch in den vergangenen Runden erst auf meinem Kontoauszug gesehen, was es gab", sagt Baumgart und fügt an: „In zehn Jahren spricht ohnehin niemand über das Geld, sondern nur über die Tatsache, dass du den Sprung ins Halbfinale geschafft hast."

Alle Mann sind an Bord

Die personellen Voraussetzungen sind exzellent, um gegen den HSV Geschichte zu schreiben. „Wir haben alle Mann an Bord", berichtet Baumgart. Auch Sven Michel (Fußprellung) und Sebastian Vasiliadis (Verdacht auf Gehirnerschütterung), die das Union-Spiel nicht unbeschadet überstanden hatten, sind einsatzbereit. Entgegen seiner sonstigen Gepflogenheiten verrät Baumgart allerdings nur wenige Details zur Startaufstellung.

So lässt der SCP-Erfolgscoach offen, ob Torhüter Michael Ratajczak und Innenverteidiger Uwe Hünemeier, die im DFB-Pokal bislang gesetzt waren, auch gegen den HSV von Beginn an ran dürfen. Die Frage, ob die zuletzt geschonten SCP-Nationalspieler Jamilu Collins, Mohamed Dräger und Bernard Tekpetey in die Anfangsformation zurückkehren, will Baumgart ebenfalls noch nicht beantworten. „Alles ist offen. Wir haben ja am Dienstagvormittag auch noch ein Training", erklärt der 47-Jährige. Zumindest Collins und Dräger dürften jedoch in der Startelf stehen.

Der Hamburger SV bereitet sich unterdessen im Hotel Klosterpforte auf das Pokal-Duell vor. So bezogen die Hanseaten am Samstag gleich nach dem 0:0 in Bochum Quartier in Harsewinkel. Der Respekt vor dem SCP ist groß. „Wir werden auf jeden Fall die richtige Haltung zu diesem Spiel benötigen und müssen voll dagegenhalten", fordert HSV-Coach Hannes Wolf. Dessen Arbeitgeber hat den DFB-Pokal übrigens schon drei Mal gewonnen. Doch auch das wird heute nichts zählen.

Baumgart lässt das Hoyzer-Thema kalt

Der SC Paderborn und der Hamburger SV im DFB-Pokal – da war doch was? Richtig, im August 2004 trug Schiedsrichter Robert Hoyzer maßgeblich dazu bei, dass der damalige Drittligist von der Pader den Erstligisten von der Elbe mit 4:2 aus dem Wettbewerb kegelte. Anfang 2005 wurde dann der Wettskandal um Hoyzer aufgedeckt. Klar, dass dieses unrühmliche Kapitel des deutschen Fußballs im Vorfeld des Viertelfinal-Duells zwischen dem SCP und HSV noch einmal von den Medien aufgegriffen wird. Steffen Baumgart lässt das Thema jedoch völlig kalt. „Das sind doch Geschichten aus dem letzten Jahrhundert. Aber das machen Medien halt, wenn sie keine anderen Ideen haben", frotzelte der SCP-Coach bei der Pressekonferenz am Montag.

Baumgart selbst kennt Robert Hoyzer übrigens persönlich. Als er im Jahr 2015 als Chefcoach beim Berliner AK anheuerte, war Hoyzer Technischer Direktor beim Nord-Regionalligisten. Eine Spielmanipulation durch den Referee ist diesmal übrigens so gut wie unmöglich. So kommt ab dem Viertelfinale der „mobile" Videobeweis zum Einsatz. Videoschiedsrichter Frank Willenborg ist mit seinem Team in einem Übertragungswagen, der vor der Paderborner Benteler-Arena steht, im Einsatz.


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