DFB-Trainerteam stellt mit Arminia neue Ideen für Jugendtraining vor

Bielefeld. Fußballspielen ist bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland beliebter denn je. Das zeigt eine Mitgliederstatistik des DFB, nach der sich in der vergangenen Saison rund 310.000 neue Spieler in Vereinen registriert haben – so viele wie noch nie. Doch nicht immer gelingt es den Klubs, den Nachwuchsspielern gerecht zu werden, viele bleiben unberücksichtigt. &bdquo;Es ist das eine, dass neue Spieler kommen. Das andere ist, was wir mit ihnen machen“, sagt U-20-Nationaltrainer Hannes Wolf im &bdquo;Krombacher Stammtisch“ der Schüco-Arena. Neue &bdquo;Trainingsphilosophie Deutschland“ Neben Wolf, der unter anderem den Hamburger SV, VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen trainierte, war auch Hanno Balitsch, Cheftrainer der U19-Auswahl des DFB, nach Bielefeld gekommen. Beide gehören dem &bdquo;Kompetenzteam“ des DFB an, das in diesem Jahr die &bdquo;Trainingsphilosophie Deutschland“ für Trainer von Nachwuchsteams konzipiert hat. &bdquo;Wir möchten, dass auf all’ diesen wunderbaren Fußballplätzen toller Fußball gespielt wird und sich unsere Kinder bestmöglich entwickeln können“, sagte Wolf. Besonders die U-21-EM habe im vergangenen Jahr gezeigt, dass Nationen wie England und Frankreich dem DFB bei der Nachwuchsarbeit weit voraus seien. 450 Interessierte in der Schüco-Arena Die Idee des DFB stößt auch in Bielefeld und Umgebung auf breites Interesse: Insgesamt 450 Interessierte besuchten die Veranstaltung in der Schüco-Arena. Das sei auch für Wolf Rekord, sagt Finn Holsing, Leiter Arminia-NLZ, der den Kontakt zum ehemaligen Bundesligatrainer aufgenommen hatte. &bdquo;Wir haben alle das Ziel, den Fußball für unsere Kids, für uns attraktiv zu gestalten. Egal ob im NLZ, auf dem Dorf oder in der Stadt“, erklärt Holsing. Doch was trägt die Trainingsidee dazu bei? Wolf: &bdquo;Wir müssen den Spieler in den Mittelpunkt stellen und gucken: Was brauchen sie?“ Das Fundament eines Trainings bestehe dabei aus dem Spielen auf Tore in Form kleiner Spielformen. Muss ein Spieler bei einer Torschussübung lange warten &bdquo;für acht Sekunden Torschuss“, sei das nicht förderlich. Eltern sollen Spielfeldbegleiter sein Auch bei Partien in größeren Teams käme der Einzelne verhältnismäßig wenig in Aktion. Für Bambinis bedeute das, &bdquo;es gibt keine größere Spielform im Training als Zwei-gegen-zwei.“ Eine besondere Aufgabe bekämen dabei die Eltern, die als &bdquo;Spielfeldbegleiter“ neue Bälle ins Spiel geben und für die Einhaltung der Regeln sorgen sollen. Erst ab der F-Jugend empfiehlt der DFB, im Training Drei-gegen-drei zu spielen. &bdquo;Das, womit wir den deutschen Fußball verändert haben, ist die Nettospielzeit in den kleinen Spielformen zu definieren“, so Wolf. Von der U8 bis U16 solle jeder Spieler mindestens 48 Minuten Spielzeit bekommen. Ab der U17 liegt diese Empfehlung bei mindestens 32 Minuten pro Einheit. &bdquo;Es ist eine absolute Falschaussage, dass wir bei den Kleinen von Belastungssteuerung sprechen müssen. Wenn die irgendwann nicht mehr können, bleiben die stehen“, sagt Balitsch. Hybridfeld mit zwei kleinen Toren und einem großen Statt nur ein klassisches Feld mit zwei Toren zu bespielen, bringt die &bdquo;Philosophie Deutschland“ die Verwendung eines Hybridfeldes ins Spiel, welches über zwei kleine Tore auf einer Seite und ein großes auf der anderen verfügt. Dabei biete sich auch die Verwendung einer &bdquo;Shot-Clock“ an, die den Angriff einer Mannschaft zeitlich begrenzt, so wie es beim Basketball auch gehandhabt wird. Ebenso zu einer Dynamik beitragen würden zudem Regeln, die nur einen Pass zum Torwart zulassen oder es der Mannschaft verbieten, nach hinten zu spielen. Wie schnell und einfach die Trainingsideen funktionieren, zeigte sich anschließend auf dem Rasen der Schüco-Arena: Auf zwei Hybridfeldern demonstrierte eine Mischung aus Arminen der U11 und U12 einige Übungen, während die danebenstehenden Wolf und Balitsch über die Stadionlautsprecher moderierten.

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