Drei Bielefelder Teams mischen in der Handball-Oberliga kräftig mit

Bielefeld. Nach neun Spieltagen schimmert immer noch der Lack der alten Handball-Oberliga durch den der neuen. Dabei ist die aktuelle Oberliga ja die umgepinselte Verbandsliga. Nur mit Rallye-Streifen. Trotzdem beachtlich, wie sich die drei Bielefelder Teams im (gerundeten) ersten Saisondrittel geschlagen haben. Auf den ersten fünf Plätzen steht dreimal das &bdquo;BI“ am Kennzeichen. TSG Altenhagen-Heepen II, TuS Brake und TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck. Die Konkurrenz bekommt das Bielefeld-Trio regelmäßig im Vollprogramm: Alle hintereinander weg. Jöllenbecks Team wird zuverlässig aus Reserve versorgt Bevor wir einen Blick auf den Spielplan werfen, zunächst einer auf die Jöllenbecker, im Bielefeld-Ranking mit 11:7 Punkten auf Rang drei geführt. Die Männer des TuS 97 waren an der alten Oberliga mit 5:47 Punkten gescheitert. Nach der Trennung von Pierre Limberg (die sich im Nachgang als vom Verein vorangetrieben erwies statt dass sie ein Rücktritt war) übernahm mit Jannik Nierste der hauseigene Reserve-Coach. Also der Trainer der 2. Mannschaft, deren Reservisten seit Jahren zuverlässig den Kader der ersten Mannschaft versorgen. Versorgen müssen. In Jöllenbeck verschiebt sich die Zuwendung der Handball-Abteilung in Richtung eines Gleichgewichts zwischen Männern und (Drittliga-) Frauen. Der Start unter Nierste in die neue Oberliga gelang beim 21:27 gegen die TSG II nicht. Lesen Sie auch: Jöllenbecks Trainer ist der Mann für gewisse Minuten Nach 2:4 Punkten gab es in der Folge 9:3. &bdquo;Das ist mehr, als wir erwartet hatten. Glückwunsch an Mannschaft und Trainer“, sagt Britta Kleine, die im April Dirk Rabeneick auf dem Posten der Abteilungsleitung abgelöst hatte. &bdquo;Wir sehen eine Entwicklung in der Mannschaft und inzwischen auch eine Stabilität. Besonders in der Abwehr hat Jannik das Team enorm verbessert“, meint Kleine. Grundidee ist, die Seniorenmannschaften zum Großteil aus dem Familienbestand zu bestücken. Dazu gehören eben auch Haudegen wie Michel Steffen oder Nils Grothaus aus der vierten Mannschaft. Und wenn der ersten Mannschaft ein Aufstieg &bdquo;passiert“? Kleine sagt lachend: &bdquo;Da wollen wir die Kirche doch erstmal im Dorfe lassen!“ Am Sonntagabend treten die Jöllenbecker um 18 Uhr beim VfL Mennighüffen an. Brake trotzt widrigen Umständen Auf Platz zwei der Bielefeld-Charts und an Oberliga-Position vier lauert der TuS Brake mit 12:6 Punkten. Dort hat Torben Gottsleben seit rund 16 Monaten das Sagen – mit gutem Erfolg. Das formuliert der Sportliche Leiter so: &bdquo;Es ist, wie es die Tabelle hergibt. Wir sind ganz ordentlich gestartet“, sagt Lucas Tiemann – und nennt das &bdquo;Tiemannsches Lob“. Er hatte die Zeit zwischen der Entlassung von Trainer Zygfryd &bdquo;Siggi“ Jedrzej im Oktober 2022 bis zu Gottslebens Ja-Wort im August 2023 selbst als Übungsleiter überbrückt. Zur aktuellen Saison sagt er mit Blick auf die wegen Bauarbeiten lange Sperrung der Braker Halle: &bdquo;Unser Start ist umso beachtlicher, je mehr man die Widrigkeiten bedenkt. Wir haben durch EGB und Oerlinghausen Trainingsmöglichkeiten bekommen, ohne die das nicht geklappt hätte. Das war super. Danke noch mal! Sonst hätten wir nur ohne Harz trainieren können – und das ist in diesem Bereich nicht ausreichend.“ Der TuS kehrt zurück zum alten, dynamischen Spiel Die Blicke zurück, ins Jetzt und nach vorn sehen bei Lucas Tiemann so aus: &bdquo;Durch den Wechsel von Nico Schwalm zu EGB haben wir die Option einfacher Tore aus dem Rückraum etwas verloren und mussten uns umstellen zurück zum schnellen, dynamischen Spiel. Das ist gelungen. Gut ist die Saison erst, wenn der Klassenerhalt sicher ist. Mit den letzten vier Spielen des Jahres wird sich zeigen, wo wir stehen. Es sind meine persönlichen Aufstiegsanwärter Bad Salzuflen, Mennighüffen und Altenhagen-Heepen dabei.“ Das nächste Wochenende ist für die Braker erstmal frei. Konkurrenz bekommt das Bielefeld-Programm am Stück Kurzer Ausflug in die Spielplanarchitektur der Oberliga: Ungeachtet der Vorgabe, dass auch die Bielefelder Teams untereinander spielen müssen, zieht sich ein Leinenweber-Faden durch die Liga: Bisher vier und demnächst fünf Teams bekamen und bekommen es hintereinander mit der TSG II, Brake und Jöllenbeck zu tun. In dieser Reihenfolge. Das ging für die Auswärtigen zumeist in die Hose: Holte LiT 1912 III aus seinem BI-Triple noch 2:4 Punkte, kassierten die Spvg. Steinhagen und der RSV Altenbögge/Bönen das volle 0:6-Programm. Die hochgewettete Zweitvertretung der Ahlener SG schaffte zuletzt immerhin einen Punkt beim 26:26 gegen Jöllenbeck, nachdem es vorher gegen die TSG II und Gottslebens Team nichts zu holen gegeben hatte. Als nächstes hat das zweifelhafte Vergnügen der Bielefeld-Triade: Der TV Verl. TSG II, Brake, Jöllenbeck lautet für das Schlusslicht das Restprogramm des Jahres. TSG-Coach entwickelt das Team und sich selbst weiter Zurück nach oben. Bielefeld- und oberligaweit Spitze ist die Zweitvertretung der TSG. Unterhalb der TSG A-H Bielefeld Handballspielbetriebs-GmbH ist &bdquo;die Zweite“ in der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) TSG Altenhagen-Heepen geführt. Deren Geschäftsführerin ist Nicole Heidemann. Also Chefin von Tobias Fröbel. Auf die provozierende Frage, wie sicher der Cheftrainer denn bei 14:4 Punkten und Platz eins im Sattel sitze, sagt sie grinsend: &bdquo;Ziemlich.“ Um dann zu erklären: &bdquo;Wir können uns glücklich schätzen, Tobi bei uns zu haben. Er entwickelt die Mannschaft und sich selbst. Mit extrem hohem Sachverstand diskutiert er alles bis zu einem zufriedenstellenden Ergebnis.“ Eine Fröbelsche Besonderheit aus Heidemannscher Sicht: &bdquo;Tobi macht nicht nur die jungen Spieler besser, wie die drei A-Jugendlichen, die im Winter aus Lemgo zu uns gekommen sind. Er macht auch die besser, die schon länger dabei sind – und länger Handball spielen.“ Rahmenbedingungen für die Regionalliga sind vorhanden Statistischer Makel in Fröbels Oberliga-Bilanz ist die 31:35-Niederlage beim TuS Spenge II am dritten Spieltag. &bdquo;Wir haben insgesamt 15 technische Fehler produziert, Spenge eine fast fehlerfreie zweite Halbzeit gespielt“, sagte Tobias Fröbel Mitte September. Zwei Unentschieden kamen dazu. Ein sehr unerfreuliches gegen rustikale Oberadener und ein erfreuliches zuletzt auswärts beim 31:31 gegen Handball Bad Salzuflen. Jenes Team, das nach Minuspunkten noch einen Schlag besser ist als die TSG. Es gibt also Grund zu Zuversicht. Für den Fall eines ungeplanten Aufstiegs in die Regionalliga sagt Nicole Heidemann: &bdquo;Wir sind so aufgestellt, dass wir das umsetzen könnten. Wir haben gute Rahmenbedingungen erarbeitet wie Training im Fitness-Studio, medizinische und physiotherapeutische Betreuung und einen breit aufgestellten Trainer- und Betreuerstab.“ Es darf also ein spannendes Rennen werden, vielleicht eines Kopf an Kopf mit Bad Salzuflen. Am 22. März kommen die &bdquo;Sälzer“ in den Heeper Dom. Am letzten Spieltag, festgelegt auf den 10. Mai, müssen Tobi Fröbel und sein Team (tadaaa!): zum TuS Brake. Interessante Aussichten.

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