DSC-Fußballfrauen: Das plant die neue Arminia-Abteilungsleiterin Heike Bedner

Bielefeld. Sie müsse nur ab und zu mal ein paar Buchungen machen, hatte Markus Wuckel damals zu Heike Bedner gesagt. Der ehemalige DSC-Profi war 2008 Arminias Frauen-Trainer. Nicht nur das. Er zog die Fäden in der Abteilung. Wuckel suchte jemanden für den Job des Kassierers. Als Bankkauffrau wusste Heike Bedner mit Konten und Transaktionen umzugehen. &bdquo;Über einen gemeinsamen Bekannten ist er auf mich zugekommen. Markus hat nicht lockergelassen, und dann war ich verhaftet“, erinnert sich Heike Bedner lachend. Förderlich war, dass die gebürtige Saarbrückerin, die der Job nach Bielefeld geführt hatte, immer schon fußballbegeistert war. Bedner: &bdquo;Ich hatte zwar mit dem Frauenfußball wenig Berührungspunkte, doch ich habe schnell mein Herz für unsere Mädels entdeckt, die kaum Geld kriegen, aber mit so viel Leidenschaft und Engagement Sonntag für Sonntag auf dem Platz stehen.“ Mittlerweile ist Bedner mit zwei Jahren Pause seit 2008 als Kassiererin Mitglied der Abteilungsführung, seit den letzten Vorstandswahlen im Spätsommer sogar erste Vorsitzende von Arminias Frauen- und Mädchenfußballabteilung. Arminias neue Abteilungsleitung findet zusammen Als Bedners Vorgänger Jan Reineke frühzeitig seinen Rückzug angekündigt hatte, standen die Kandidaten für seine Nachfolge nicht gerade Schlange. &bdquo;Es traf sich, dass Laura Paske, die selbst bei Arminia Fußball gespielt hat, anbot, uns zu helfen. Es ist total cool, dass sie uns unterstützt“, sagt Bedner. Paske bot sich für den Posten der Kassiererin an. Die geplanten Umstrukturierungen und die positive Entwicklung in puncto Zusammenarbeit mit dem Hauptverein und der KGaA taten ein Übriges: Heike Bedner war ein zweites Mal &bdquo;verhaftet“. Laura Paske, wie Bedner aus dem Bankgeschäft, wurde zur neuen Schatzmeisterin gewählt und übernimmt Ende Oktober. Laura Liedmeier, auch ehemalige Spielerin, ist stellvertretende Abteilungsleiterin. Heike Bedners Tochter Svenja ist für Social Media und Marketing zuständig. Fabian Deeg verantwortet die sportliche Entwicklung. Bielefelds Fußballerinnen brauchten dringend Unterstützung Der bei Arminia angestellte Sportwissenschaftler Deeg nimmt in der Abteilung eine besondere Position ein. Er soll die sechs Mannschaften in der Frauen- und Mädchenabteilung koordinieren. Die Idee für solch eine Position war in Gesprächen zwischen Jan Reineke, Frauentrainerin Annabel Jäger und Finn Holsing, dem Leiter von Arminias Nachwuchsleistungszentrum, entstanden. &bdquo;Wir brauchten dringend Unterstützung. Fabian nimmt viel von den Schultern der Ehrenamtlichen. Das spürt man deutlich“, sagt Heike Bedner. Sie beziffert ihren persönlichen wöchentlichen Aufwand für Arminia auf zehn bis zwölf Stunden. Fabian Deeg soll darauf hinwirken, dass alle Mannschaften eine einheitliche Philosophie und Trainingsstandards verfolgen. &bdquo;Er beobachtet viel und gibt Feedback“, sagt Bedner. Deeg steht auch dafür, dass Frauenabteilung und Hauptverein sowie die KgaA der Profiabteilung enger zusammengerückt sind und der Prozess sich fortsetzen soll. BVB und Schalke sind die Konkurrenten Arminias &bdquo;Wir profitieren von den Erfahrungen des NLZ bei der Talentförderung und können auch die Einrichtungen des Trainingszentrums an der Friedrich-Hagemann-Straße benutzen“, sagt Bedner. Die jüngst geschlossene Kooperation mit Dr. Oetker und die Hospitanz von Trainerin Annabel Jäger bei den Profis seien weitere Schritte gewesen. Die jüngste Entwicklung soll mithelfen, das Ziel von Arminias Regionalligafrauen zu erreichen. &bdquo;Wir wollen wieder in die 2. Bundesliga“, sagt Heike Bedner. Während Borussia Dortmund und Schalke 04 mit großen Investitionen ins Fußball-Unterhaus streben, würden die Armininnen gern den Weg über eine gute Nachwuchsarbeit mit eigenen Talenten gehen. Arminias Frauen wollen Talente an sich binden Mit einer U19 und einer U17 in den höchsten deutschen Spielklassen sind die Bielefelder vielversprechend aufgestellt. Jüngst ist in Hannah Wehmeyer eine sehr begabte junge Spielerin vom Nachbarn aus Gütersloh an die Postheide gewechselt. Inci Fenu, gerade erst der U17 entwachsen, mache sich sehr gut als Kapitänin der U19, meint Heike Bedner: &bdquo;Wir müssen sehen, dass wir unsere Talente an uns binden.“ Den DSC-Verantwortlichen ist jedoch bewusst, dass die Versetzung in die 2. Liga über eigene starke Jugendspieler dauern könnte und nicht ausreicht. &bdquo;Wir brauchen auch Spielerinnen von außen. Die Mischung zwischen jung und alt muss stimmen“, sagt Bedner. Im Moment denken die Armininnen darüber nach, ob im Winter eine Nachverpflichtung im Sturm zu realisieren ist. Arminia als attraktives Umfeld für Fußballfrauen Angesichts der aufstrebenden Dortmunder und Schalker wäre ein Aufstieg in dieser Saison von Vorteil. &bdquo;Ich weiß nicht, ob wir unser Ziel dieses Jahr erreichen können, wir haben viel Verletzungspech“, gibt Bedner zu bedenken. Die Vision von der 2. Bundesliga werde man aber auf jeden Fall verfolgen, betont die neue Abteilungsleiterin immer wieder. Heike Bedner findet, dass Arminia für Fußballerinnen ein attraktives Umfeld biete. &bdquo;Unsere Spielerinnen fühlen sich sauwohl. Bei uns geht es sehr familiär zu, die Spielerinnen unterstützen sich gegenseitig. Bei uns hat man auch mal die Chance, in der Schüco-Arena aufzulaufen wie jüngst im DFB-Pokal. Es gibt einiges, was für uns spricht.“ Beim 4:0 im Derby gegen Gütersloh II deuteten die Armininnen an, was trotz einiger Ausfälle in ihnen steckt. Werden die Schützlinge von Annabel Jäger konstanter, sind die Aussichten nicht schlecht.

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