Arminias Fußballfrauen: Daheim eine Macht, aber 13 Punkte hinter dem Spitzenreiter

Bielefeld. Arminias Fußballerinnen und der Hauptverein sind in diesem Jahr enger zusammengerückt. Mit Fabian Deeg ist ein hauptamtlicher Mitarbeiter als Koordinator für die Frauen- und Mädchenabteilung des DSC aktiv. Seit Sommer gibt es eine Kooperation zwischen Dr. Oetker und Arminias Fußballerinnen: Vielversprechende Entwicklungen, die die Abteilung mittelfristig voranbringen sollen. Da scheint das sportliche Abschneiden in der Regionalliga der einzige, kleine Wermutstropfen zu sein. Nach 15 von 26 Spielen liegt Arminia schon 13 Punkte hinter dem – realistisch betrachtet – kaum noch einzuholenden Tabellenführer VfR Warbeyen. Die Halbjahresbilanz von Annabel Jäger fällt deshalb aber nicht negativ aus. Arminias Trainerin formuliert Ziele und sieht die Chance auf ein positives Saisonende. Bielefelder auf Platz drei knapp im Ziel Zur Winterpause steht Arminia auf dem dritten Tabellenplatz. &bdquo;Warbeyen ist weg. Die werden wohl Meister. Unser Ziel war es, unter die Top drei zu kommen. Das haben wir so weit erreicht, insofern können wir auch zufrieden sein“, sagt Annabel Jäger. Mit Blick auf die Entwicklung während des ersten Saisonteils spricht Arminias Trainerin aber auch von verpassten Chancen. &bdquo;Es war mehr drin, wenn man an das 1:2 in Rahde und das 1:2 in Mönchengladbach denkt. Rahde war unser schlechtestes Spiel, das hat mich am meisten gewurmt“, sagt Jäger. Neben den erwähnten Auftritten unterlagen die Armininnen noch in Köln beim 1. FC und der Fortuna. &bdquo;Ein schlechtes Spiel hat man immer mal dabei, aber zuletzt in Gladbach – das hätte nicht passieren dürfen“, sagt Jäger. Arminia als einziges Team gegen den Spitzenreiter siegreich Gegenüber vier Auswärtsniederlagen waren die Armininnen in der heimischen Edimedien-Arena nicht zu bezwingen. Mit nur einem torlosen Remis gegen Mecklenbeck avancierten sie zur zweitbesten Heimmannschaft der Liga hinter Warbeyen. Selbst der Spitzenreiter musste sich 1:2 an der Postheide geschlagen geben. Bei dem verdienten Sieg deuteten die Armininnen an, was sie zu leisten imstande sind. Das Niveau aus dem Spitzenspiel gegen Warbeyen vermochten die Armininnen jedoch nicht zu halten. Dem Team fehlt es wie schon in den Vorjahren an Konstanz. &bdquo;Wir sind immer noch sehr verkopft“, sagt Annabel Jäger. Wenn die Mannschaft nicht gut ins Spiel findet, kann es sein, dass sie den Faden verliert und verkrampft. Das größte Manko ist wie im Vorjahr die schlechte Chancenauswertung. Hampel ist beste Torschützin der Bielefelder Die Mannschaft erspielt sich in fast allen Partien etliche klare Tormöglichkeiten. Sie lässt aber zu viele aus und macht sich das Leben selbst schwer. &bdquo;Uns fehlt eine Knipserin. Jolina Opladen von Warbeyen hat schon 18 Tore erzielt. Bei uns haben Jocelyn Hampel und Lisa Lösch gut angefangen. Josy hat jetzt sieben, Lisa sechs Tore. Das ist schon ein Unterschied zu Warbeyen“, sagt Jäger. Die Armininnen vermissen eine klassische Neun, wie sie Sarah Grünheid oder Susanne Werner in der Vergangenheit verkörperten. Lösch und Hampel sind sehr vielseitig einsetzbar und spielerisch stark, aber eben keine klassischen Sturmspitzen. Das Defizit in vorderster Reihe ist trotz eines gegenüber der Vorsaison vergrößerten Kaders spürbar. Arminia braucht eine Stürmerin Als die im Angriff eingesetzte Emelie Klingen wegen eines Kreuzbandrisses ausfiel, musste Kristina Lazic aus der U23 hochgezogen werden. Die machte ihre Sache ordentlich, erzielte respektable fünf Treffer. Doch: &bdquo;Wir brauchen eine Stürmerin. Eine Jolina Opladen würde ich sofort nehmen“, sagt Annabel Jäger. Aber solch eine Spielerin zu bekommen, sei eben nicht leicht. Kurz bis mittelfristig bleibt das Ziel von Arminias Frauen, in die 2. Bundesliga zurückzukehren. Das hatte zuletzt auch die neu gewählte Abteilungsleiterin Heike Bedner betont. Und das sei auch der Wunsch vieler Spielerinnen, so Jäger. Ambitionen seien wichtig, sagt die Trainerin. Auch, &bdquo;um überhaupt eine Chance zu haben, gute Spielerinnen zu bekommen“. Bielefelderinnen wollen unbedingt Zweiter werden Eine kleine Hoffnung auf den Aufstieg in dieser Saison gibt es noch. &bdquo;Warbeyen wird voraussichtlich Erster, aber wird der Klub auch eine Lizenz für die 2. Liga beantragen?“, fragt sich Annabel Jäger. Sollte der VfR das nicht tun, wollen die Armininnen als Vizemeister bereit sein. &bdquo;Wir werden nicht aufgeben und zusehen, dass wir Zweiter werden. Es bleibt spannend.“ Und dann ist da ja noch der Westfalenpokal. Die Chance auf den Einzug ins Halbfinale ist gut. Einfacher dürfte der Aufstieg in der Saison 25/26 sicher nicht werden. Die Regionalligameister müssen wieder in eine Aufstiegsrunde. Und sehr wahrscheinlich rückt Borussia Dortmund in die Regionalliga West auf. Der BVB soll Bruttogehälter in mittlerer vierstelliger Höhe anbieten. &bdquo;Da können wir bei weitem nicht mithalten“, sagt Jäger. Die Arminen setzen auf Nachwuchsförderung Arminia will weiter den Weg über die Verbesserung der Strukturen und der Nachwuchsförderung gehen. Die U17 von Trainer Lukas Volkmann gilt als Vorzeigemannschaft. &bdquo;Lukas ist ein sehr guter Trainer“, sagt Annabel Jäger. Insgesamt sieht sie aber noch Entwicklungspotenzial im Regionalliga-Unterbau. Die Verhandlungen mit den Spielerinnen der ersten Mannschaft sind inzwischen weit gediehen. Der Kader bleibt nächste Saison weitgehend zusammen, sagt Jäger: &bdquo;Mit Dreiviertel des Kaders haben wir schon gesprochen.“ Sie selbst habe mündlich zugesagt. Arminias Trainerin geht in Mutterschutz Ende Januar erwartet Annabel Jäger die Geburt ihres zweiten Kindes. Für die ersten Monate des Jahres wird Co-Trainer Daniel Bartke verantwortlich für die Regionalliga-Frauen sein. Jens Schreier und Volker Drobe gehören nach wie vor zum Trainerteam. &bdquo;Ich bin erstmal für drei Monate ausgeplant. Dann werden wir mal schauen, wie ich wieder einsteige“, sagt Jäger. Sie werde die Mannschaft sicher nicht aus den Augen verlieren. Am 12. Januar beginnt die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte. Erstes Pflichtspiel wird das Westfalenpokal-Viertelfinale gegen Wadersloh am 16. Februar sein.

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