Jöllenbeck enteilt dem Feld

Bielefeld. Dieser Spieltag hatte es in sich. Erst bezwang Verbandsliga-Spitzenreiter TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck die HSG Werther/Borgholzhausen, kurz darauf kam die Kunde aus Bad Salzuflen, wo der TuS Brake beim Jöllenbeck-Verfolger überraschend gewann – und dem Nachbarn somit den Rücken weiter freiwarf. Der Vorsprung der Jöllenbecker beträgt nunmehr sechs Punkte. Eine Vorentscheidung sicher im Aufstiegsrennen. Die Reserve der TSG Altenhagen-Heepen gewann ebenfalls. TuS 97 – HSG Werther/ Borgholzhausen 31:22 (12:11). Das klare Endergebnis lässt nicht erahnen, wie schwer sich der weiterhin ungeschlagene Spitzenreiter in den ersten 20 Minuten tat. Mit einer lauf- und kraftintensiven 3-2-1-Deckung brachte der Tabellenfünfte den Liga-Topfavoriten mächtig ins Schleudern. Zumal Gästekeeper Silas Bartling zunächst mehrfach parierte. &bdquo;Wir haben übers Zentrum zu viel zugelassen und vorne lange gebraucht, bis wir den Gegner in Bewegung hatten“, sagte TuS-97-Trainer Pierre Limberg. Als er die Auszeit nahm (17.), war sein Team mit einem 4:7-Manko gut bedient. Umstellungen und eine aggressivere Ausrichtung in der Deckung fruchteten, so dass die Hausherren die HSG mit effektiven Störversuchen zu Fehlern und schlecht vorbereiteten Abschlüssen zwangen. Beim 11:10 (27.) brachte der erneut überzeugende Jonas Zimmerling sein Team erstmals in Führung. Keine vorzeitige Freude beim TuS 97 Während Werthers Rückraumschütze Levin Kaps bis zur Pause sechsmal traf, gelang ihm danach nur noch ein Torerfolg. Auch der übrige Gäste-Rückraum biss in Hälfte zwei auf Granit. Obwohl zwei Jöllenbecker Siebenmeter nicht den Weg ins Ziel fanden, machte der TuS über 18:13, 22:16 und 26:19 frühzeitig alles klar. &bdquo;Wir haben haben aber zu viele Chancen liegen gelassen“, kritisierte Limberg. Als das Ergebnis aus Bad Salzuflen kam, brandete jedoch noch kein Riesenjubel in der Kabine auf. &bdquo;Wir haben das zur Kenntnis genommen“, sagt Limberg, &bdquo;aber den Fehler der vorzeitigen Freude haben wir in der vergangenen Oberliga-Saison gemacht. Und da sind wir dann noch abgestiegen.“ Ein Stück hat sein Team also noch zu gehen bis zur großen Feier. TuS 97: Welge/Weinholz; Zimmerling (6/2), Steppeler (1), Clausing, Gehring (5), Küthe (7), Höfelmeyer, Wehmeyer (5), Weischer, Borutta (6), Heidemann, Eliasmöller (1) Handball Bad Salzuflen – TuS Brake 24:25 (8:12). In einem bis zur allerletzten Sekunde spannenden Spiel behielt der TuS Brake die Nerven und sicherte sich gegen Bad Salzuflen zwei ganz wichtige Punkte durch einen Lucky-Punch in der letzten Sekunde. Gleich vom Start weg legten die Braker stetig vor und zwangen die Hausherren beim Stand von 5:2 zu einer frühen ersten Auszeit. Der schmale Braker Kader von nur zehn Spielern musste dann nach zwei frühen Zeitstrafen gegen Max Mühlenweg um Luis Merschieve ergänzt werden. &bdquo;Er hat dann für Entlastung bei den anderen Rückraumspielern gesorgt“, meinte Brakes Trainer Lucas Tiemann. Dieser musste wenig später jedoch den nächsten Rückschlag verkraften, denn Edwin Lause sah in der 21. Minute die Rote Karte. &bdquo;Das war dann bei uns schon wirklich die letzte Rille“, so Tiemann. Seine Mannschaft ging dennoch das Tempo mit und lag bis zur 46. Minute durchgehend in Führung. »Mannschaftlich und kämpferisch eine super Leistung« In der 49. Minute aber lag Bad Salzuflen 21:20 in Front. &bdquo;Da haben wir mannschaftlich und kämpferisch eine super Leistung gezeigt und sind drangeblieben“, lobte Tiemann seine Jungs. Die hatten dann bei eigener 24:23-Führung die Chance, den Sack zuzumachen, brachten aber einen Gegenstoßpass nicht an den Mann. Salzuflen glich aus, Tiemann nahm 13 Sekunden vor Schluss eine Auszeit, um nicht noch einmal den Ball abzugeben. Der angekündigte Spielzug wurde aber schnell unterbunden. Drei Sekunden vor Schluss erkannte Lucas’ Bruder Marius die Chance und traf durch einen überraschenden direkten Freiwurf ins Tor der Salzufler. Damit war der Sieg perfekt. TuS Brake: Linke/Seliger; Tiemann (5), Weeke (5), Eichelsbacher (4), Lorge (4), Werner (3), Mühlenweg (2), Merschieve (1), Lause (1), Ober HSG Petershagen/Lahde – TSG A-H Bielefeld II 24:31 (8:16). Das rundum gelungene Bielefelder Wochenende beschloss am Sonntag die TSG-Reserve. Oberliga-Leihgabe Jannis Heidemann half dem Team von Tobias Fröbel mit seinem bereits dritten Tor zur 7:3-Führung auf die Sprünge (14.). Zur Pause, als die Partie beim 16:8 für die Gäste praktisch entschieden war, hatte Heidemann sieben Treffer auf dem Konto, sein Kumpel Simon Vormbrock, ebenfalls mit höherklassiger Reputation, vier. Nach der Pause sah Fröbel &bdquo;eine kleine Schwächephase“ seines Teams, die aber erstens wegen einiger Zeitstrafen zustande kam und, zweitens, keine Rolle spielte. &bdquo;Petershagen hat sehr offensiv gedeckt, damit hatten wir nur in den ersten Angriffen Probleme“, sagte der Coach. &bdquo;Aber wir haben hier von Beginn an gezeigt, wer das Ding gewinnen wird. Darum bin ich natürlich sehr zufrieden.“ TSG II: Nikel/Beckmann/Ehlentrup, Heidemann (8), Vormbrock (4), Osha (3), Franz (1), Eschler (2), Hartmann (1), Ludwig (3/1), Johst, Ibe, Holtmann (2), Schuwerack (5)

Meistgelesen