Bielefeld (-per-). Nach dem Titelgewinn bei den Landesmeisterschaften in Köln trumpfte Achmed Aslakhanov auch bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften (U 17) groß auf. In Wittenberg feierte das erst 15-jährige Box-Talent des BC Vorwärts ungefährdete Erfolge. „Drei 5:0-Punktsiege sprechen eine deutliche Sprache“, resümierte BCV-Coach Alexander Bich: „Mit so einer starken Leistung kann sich Achmed auch berechtigte Hoffnungen auf eine Teilnahme bei EM- und WM-Titelkämpfen machen.“
Für Achmed Aslakhanov (Fliegengewicht/bis 50 kg) war es bereits die dritte und bisher erfolgreichste Teilnahme bei Deutschen Meisterschaften. Bei seinem Debüt 2019 wurde er Vizemeister (U 15). Ein Jahr später startete er schon bei der U 17 und belegte auf Anhieb einen dritten Platz. Jetzt gelang Achmed Aslakhanov sogar der Sprung ganz oben aufs Podium.
"Ich habe mich enorm gesteigert"
Der Grund: „Im Vergleich zu 2019 habe ich mich noch einmal enorm gesteigert“, meinte der neue Titelträger. Vor allem hat er mit seinen Trainern an der Technik gefeilt. Konditionell reichte es in Wittenberg immerhin schon für zwei intensive Runden, ab der dritten wurde es dann merklich schwerer. Besonders die letzten Sekunden vor dem rettenden Gong setzten ihm arg zu. „Da muss ich noch dran arbeiten“, sagt er selbstkritisch.
Zum Auftakt boxte Achmed Aslakhanov, der für den Boxverband NRW startete und vom Landestrainer Wilfried Peters sowie von seinem Vater Aslan betreut wurde, gegen Joel Kentsch. Gegen den Sachsen setzte er schon frühzeitig mit vielen Wirkungstreffern ein Zeichen. Nach leichten Problemen in der zweiten Runde steigerte er sich in der Schlussrunde und zog ungefährdet in das Halbfinale ein. Hier traf er auf den Schweriner Harut Khojoyan. „Ich habe alle drei Runden klar für mich entschieden“, kommentierte Achmed Aslakhanov trocken.
„Ich musste wirklich alles geben"
Wesentlich mehr gefordert wurde er im Finale gegen Enes Akin. Beide Kämpfer hatten schon um den Sieg bei den NRW-Meisterschaften geboxt. „Ich musste wirklich alles geben, um den Kampf zu gewinnen.“ Unterm Strich stimmte für Achmed Aslakhanov die Leistung. „Allerdings habe ich auch ein paar Fehler gemacht. Nach einem Angriff hätte ich konsequenter nachsetzen müssen.“
Für eine starke Vorstellung belohnt wurde auch der 28-jährige Juri Belinger (Weltergewicht/bis 67 kg), der bei den NRW-Meisterschaften (Elite A) mit einer „ganz starken Leistung“ ebenfalls mit einer Goldmedaille dekoriert nach Hause fuhr. Juri Belinger absolvierte drei Kämpfe bei den Landesmeisterschaften, während Rexhildo Zeneli (Halbweltergewicht/bis 63,5 kg) nach einem Freilos nur zwei Kämpfe bis ins Finale absolvierte. Hier trat der 25-jährige Bielefelder trotz eines Cuts an, verlor allerdings knapp gegen Morad Möllenbeck (Mühlheim-Dümpfen) und wurde NRW-Vizemeister.