Bielefeld

Großer Auszug aus den Sporthallen

Handball: Spiele der Senioren- und Jugendteams schon für das Wochenende auf Ebene des westfälischen Verbandes abgesetzt.

Abschied von Spielbetrieb und Training: Die heimischen Handballer, hier Aktive des TuS Brake, gehen in den Lockdown. | © Peter Unger

29.10.2020 | 29.10.2020, 23:00

Bielefeld. Offiziell startet der neue Lockdown erst am Montag, fast alle heimischen Handballer haben aber schon jetzt den Spielbetrieb eingestellt. Donnerstagmittag teilte auch der Handball-Verband Westfalen mit, dass er beschlossen habe, den Spielbetrieb im Senioren- wie im Jugendbereich an diesem Wochenende auszusetzen.

Schon weit vor den Bekanntmachungen der Politik am Mittwochabend nahm die Absagewelle an Fahrt auf, mehrere Vereine im Verbandsgebiet hatten sich schon früh einen eigenen Lockdown auferlegt und ihre Aktivitäten eingestellt. So wurde das Verbandsligaspiel des TuS Brake bei der HSG Spradow schon am Dienstagnachmittag abgesagt, weil die Gastgeber von sich aus den Betrieb bis zum 1. November unterbrochen hatten.

"Wir werden natürlich nicht nach Harsewinkel fahren"

Bis zuletzt war das Oberligaspiel des TuS 97 bei der TSG Harsewinkel für Freitagabend angesetzt geblieben. Nachdem aber der Lockdown vonseiten der Politik verkündet wurde, trafen beide Vereine die Entscheidung, das Spiel nicht mehr auszutragen. Eric Husemann ist Co-Trainer der Jöllenbecker Oberligamannschaft und Mitglied des Corona-Teams des TuS 97: „Natürlich gilt der Lockdown erst ab Montag, aber es wurde ja auch darum gebeten, sofort Maßnahmen zu ergreifen. Daher haben wir am späten Mittwochabend beschlossen, den Spiel- und Trainingsbetrieb sofort einzustellen und natürlich auch nicht nach Harsewinkel zu fahren.“

Besonders bitter ist der neue Lockdown auch für die Bielefelder Jugendteams, die sich für die überkreislichen Jugendspielklassen des HV Westfalen qualifiziert hatten und eigentlich an diesem Wochenende in die Saison starten wollten. Mirko Gieselmann, Trainer der männlichen B-Jugend der HSG EGB Bielefeld, hatte sich auf die Oberliga Westfalen und das Kräftemessen mit den Leistungszentren aus Lemgo, Nettelstedt und Minden gefreut. Sein Team habe lange auf den Saisonstart in der Oberliga hingearbeitet und sei nun natürlich etwas enttäuscht, sagt der Coach: „Das ist natürlich wirklich nicht schön, aber was will man machen?“ Die lange Vorbereitung war umsonst. Dennoch würden die neuen Maßnahmen innerhalb seiner Mannschaft auf Akzeptanz stoßen, sagt Gieselmann: „Wir haben uns schon vor der Bekanntgabe der Politik mit den Jungs zusammengesetzt und sind da zu dem gleichen Schluss gekommen.“

„Wir wollen uns so gut wie möglich fit halten“

Nun gilt es für die Amateurhandballer also wieder wie schon im ersten Lockdown, sich individuell zu beschäftigen. Ob sich die heimischen Sportler angesichts des Herbstwetters erneut zu eigenständigen Laufeinheiten motivieren können, bleibt abzuwarten. „Wir wollen uns so gut wie möglich fit halten“, sagt Gieselmann, „aber eine Prognose, wann und wie es weitergeht, ist jetzt natürlich schwierig.“ Falls die Sporthallen tatsächlich Anfang Dezember wieder geöffnet werden, würde wohl nicht direkt wieder gespielt werden. Das wäre sowohl für den sportlichen Rhythmus, als auch für die Gesundheit der Spieler nicht hilfreich, meint Jöllenbecks Husemann: „Eine kleine Vorbereitung wird man da schon brauchen. Es werden noch viele weitere Spiele verlegt werden müssen.“