Bielefeld

Braker Handballer in 30 Minuten auf der Siegerstraße

Daheim gegen Senden gelingt ein sehr außergewöhnlicher Halbzeitstand

Uwe Kleinschmidt
17.02.2020 | 17.02.2020, 06:20

Bielefeld. Wenn die gastgebende Mannschaft in der Handball-Verbandsliga die zweite Hälfte mit 10:11 verliert, ist das erst einmal nicht besonders spektakulär. Alles, was die Partie des TuS Brake gegen den ASV Senden außergewöhnlich macht, geschah schon vor der Pause. Da führte das Team von Trainer Zygfryd Jedrzej – also die gastgebende Mannschaft – mit dem mindestens untypischen Ergebnis von 15:3. Am Ende stand es 25:14, die Braker hatten nach Punkten zu Senden aufgeschlossen – und garantiert einen lustigen Samstagabend.

„Die erste Halbzeit war schon sehr ungewöhnlich", meinte Jedrzej durchaus gefasst, so etwas habe er „noch nicht so oft erlebt". Seine Mannschaft legte vom Anpfiff an höchst konzentriert los und hatte die ersten zwölf Minuten mit 5:0 an sich gebracht, aus dem 6:2 machte Kapitän Jannis Johannmeier mit so etwas wie einem Hattrick das 9:2 (23.). „Unsere sehr, sehr, gute Defensivleistung hat sich auf die Offensive übertragen", bilanzierte Jedrzej. Da Brake hinten gut stand, hatte es Senden im Positionsspiel schwer, und da Brake vorne bis zur Chance spielte und effektiv abschloss, fiel auch die Option Gegenstoß für Senden weitgehend aus. Jedrzej: „Wir hatten einen guten Lauf."

»Wir hatten einen guten Lauf«

Den galt es dann nach der Pause beizubehalten. Der Trainer erklärte seinem Team in der Kabine, dass sich so ein Spiel auch mal auf der anderen Seite so entwickeln könne. Weil der Gegner wahrscheinlich nun alles versuchen wolle, ein Debakel zu verhindern. Zumindest in den ersten Minuten. Dass die Braker es nun ein wenig ruhiger angehen lassen, konnte der als Spieler regionalligaerprobte Trainer verstehen. Zwar kam Senden nun ein wenig zurück ins Spiel, „aber wenn es 20:8 oder so steht, ist das natürlich kein Grund zur Sorge", meinte Jedrzej. Er nutzte die klaren Verhältnisse, um personell einiges auszuprobieren und spielte bisweilen auch mit dem siebten Feldspieler. Es könnte ja sein, dass mal ein Gegner kommt, bei dem diese Taktik eine Option wird. Wenn es mal wirklich eng wird in einem typischeren Verbandsliga-Spiel.

Brake: Seliger/Ayhan; L. Merschieve (2), Johannmeier (5), Lause (2), Ober (1), Tiemann (4), Schulze (4/3), Hippe (4), Lorge (3), Poppe, M. Merschieve.