Bielefeld. Der Lockdown wird noch eine Weile dauern, niemand kann sagen, wann es mit dem Sport wieder losgeht. Die heimischen Aktiven versuchen dennoch nach vorn zu schauen. Auch Handballerin Valerie Vaquet, Spielerin der ersten Damenmannschaft des TuS Brake.
Hallo Frau Vaquet, worauf freuen Sie sich am meisten für die Zeit nach Corona?
Ich kann mich gar nicht entscheiden: Handball, Eislaufen, Salsa, Spieleabende mit Freunden und mal wieder auf eine Science-Slam-Bühne gehen – kurz darauf, dass das Leben wieder „normal“ ist.
Wie ist das aktuelle Befinden?
Mir geht es gut. Ich merke aber schon, wie sehr mir das Handballspielen nicht nur körperlich, sondern auch als Ausgleich zur Arbeit fehlt.
Wie halten Sie sich fit?
Mein Freund und ich motivieren uns gegenseitig, Joggen zu gehen und ein bisschen Krafttraining zu machen. Zudem versuche ich, jeden Tag ein bisschen Yoga zu machen.
In wieweit hat Sie die Pandemie und Ihre Folgen in Ihrer sportlichen Entwicklung zurückgeworfen?
Wir haben den ganzen Sommer geschwitzt und uns auf unsere erste Landesliga-Saison vorbereitet. Es ist echt schade, dass wir dann nur ein Spiel hatten. Viel problematischer sehe ich die Unterbrechung für die Kinder- und Jugendteams, denen ein ganzes Jahr ihrer wertvollen Zeit in der Jugend genommen wird.
"Glücklich im normalen Leben"
Welche Erkenntnisse ziehen Sie aus dieser Zeit mit Corona?
Mir ist klar geworden, wie glücklich ich mit meinem ,normalen Leben bin. Ich habe als Doktorandin an der Uni einen superspannenden Job, die Braker Sporthalle mit meinem und den tollen Jugendteams ist, seit ich denken kann, ein zweites Zuhause, und durch tolle Freunde wird es auch sonst nie langweilig.
Gibt es besondere Erfahrungen, die Sie gemacht haben?
Klingt absurd, aber ich habe festgestellt, dass mein Freund (der viel längere Beine hat) und ich ganz gut zusammen Sport machen können. Vor Corona haben wir das mit dem gemeinsamen Joggen zwar auch mal probiert, waren aber immer beide genervt. Jetzt, da keiner mit seiner Mannschaft trainieren kann, funktioniert es plötzlich.
"Mal in Schweden oder Frankreich vorbeifahren"
Was würden Sie im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit so nicht mehr machen?
Treffen mit Freunden (im Ausland) aufschieben. Jetzt, wo man sich nur noch übers Internet sieht, ärgere ich mich über jede ausgelassene Möglichkeit, mal in Schweden oder Frankreich vorbeizufahren.
Was werden Sie als erstes tun, wenn die Einschränkungen durch Corona vorbei sind?
Vermutlich als erstes zum Handball-Training gehen. Aber wenn wir alle geimpft und sicher sind, müssen alle meine Freunde damit rechnen, erst einmal ordentlich durchgeknuddelt zu werden.
Welche sportlichen Ziele haben Sie sich für 2021 gesteckt?
Erstmal hoffe ich, dass man dieses Jahr wieder richtig normal Handball spielen darf. Dann wollen wir so viele Spiele wie möglich gewinnen und in der Liga bleiben.
Haben Sie Vorsätze abseits des Sports für das Neue Jahr?
Neujahrsvorsätze habe ich nicht, aber ich wünsche mir, dass alle Handballer, groß und klein, wieder den Weg in ihre Vereine finden und besonders die Kinder- und Jugendmannschaften keine SpielerInnen durch die Pause verlieren.