Mann aus Kreis Gütersloh wagt mutigen Schritt – und findet fern der Heimat sein Glück

Oldenburg/Werther. Ziemlich genau drei Jahre ist es jetzt her, dass Nils Uhlig eine mutige Entscheidung getroffen hat – und einen Schritt gegangen ist, der einen Wendepunkt in seinem Leben markiert. Damals hat er alle Zelte in seiner alten Heimat Werther abgerissen, um in Oldenburg einen Neuanfang zu starten. Bereut hat er das bislang nicht einen Tag. Ganz im Gegenteil. &bdquo;Ich fühle mich pudelwohl – und bin sehr glücklich hier“, sagt er. Der Liebe wegen ist der 41-Jährige in die kreisfreie Stadt nach Niedersachsen in Küstennähe gezogen. Weil seine damalige Freundin und heutige Frau von dort stammt. &bdquo;Und weil ich bislang nie ein Problem damit hatte, meine Komfortzone zu verlassen“, meint er. Zweimal zum Beispiel schon hat er seinen Namen geändert. Aus Benjamin Buschmann wurde Nils Buschmann, weil ihm sein anderer Vorname deutlich besser gefiel. Aus Nils Buschmann wurde dann später Nils Uhlig, nachdem er seine erste Frau geheiratet hatte. &bdquo;Veränderungen sind offenbar genau mein Ding“, sagt er und lacht: &bdquo;Aber an eine Sache konnte ich mich dann doch nicht gewöhnen.“ Lesen Sie auch: Auswanderer-Familie aus Gütersloh lebt in selbst gebautem Tiny House auf 35 Quadratmetern Mann aus Kreis Gütersloh wollte eigentlich Handball-Pause einlegen Zu Beginn seiner Zeit in Oldenburg hat er versucht, den Handball hinter sich zu lassen. Und eine Pause von dem Sport einzulegen, der seit vielen Jahren seinen Alltag geprägt hat. Als Trainer stand Nils Uhlig im Altkreis Halle unter anderem beim TV Werther und der Spvg. Steinhagen II als Hauptverantwortlicher am Seitenrand. Vor seinem Umzug coachte er zuletzt den Bielefelder Landesligisten EGB. &bdquo;Ich hab dann doch recht schnell gemerkt, dass mir ohne diese dauerhafte Verpflichtung etwas fehlt“, meint er. Als Glücksfall bezeichnet er deshalb die Tatsache, dass der TV Neerstedt II einen neuen Übungsleiter suchte. In der Regionsoberliga, die vom Niveau her etwa mit der hiesigen OWL-Liga zu vergleichen ist, hat der Wertheraner schnell Fuß gefasst. Nur knapp verpasste er mit seiner Mannschaft am Ende der vergangenen Saison den Aufstieg. Und überhaupt: Auch im Gesamtverein, der nur wenige Fahrminuten von seinem Zuhause entfernt ist, hat er in zwei Jahren Amtszeit bislang viel bewegt. Als hauptamtlicher Jugendkoordinator krempelt Nils Uhlig die Nachwuchsarbeit dort aktuell komplett um. Nachdem manche Jahrgänge zuletzt gar nicht besetzt waren, finden nun immer neue Kinder und Jugendliche den Weg zum Handball. &bdquo;Wir wachsen“, sagt der Wahl-Niedersachse: &bdquo;Und das ist wirklich eine freudige Entwicklung.“ Erst zu Ostern waren die Neerstedter mit fünf Teams beim Holstebro-Cup in Dänemark zugegen. &bdquo;Das wäre vor Kurzem noch undenkbar gewesen.“ Heimatbesuche werden seltener Abgesehen von seinem Hauptjob im Verein beschäftigt sich Nils Uhlig auch nebenberuflich viel mit dem Handball. Als freier Journalist schreibt er für ein Onlineportal über die Spiele von Amateur-Clubs im Münsterland, schreibt auch für das Haller Kreisblatt. Über das sportliche Geschehen im Kreis Gütersloh ist er deshalb nach wie vor gut informiert. Und will das auch in Zukunft bleiben. Wenngleich er nur noch selten in die alte Heimat reist. Lesen Sie auch: Familie aus dem Kreis Gütersloh lebt Auswanderer-Traum in den USA Etwa einmal im Quartal kommt er hierher, um seine Familie zu besuchen. Sein Lebensmittelpunkt, das gibt er offen zu, befindet sich nun einfach weiter in Richtung Küste. &bdquo;Für mich ist Oldenburg einfach eine tolle Stadt“, sagt er: &bdquo;Hier kann man sich auch als eigentliches Dorfkind noch gut zurechtfinden.“ Das Klischee, dass Norddeutsche oft mürrisch und wenig nahbar sind, kann er nicht bestätigen. &bdquo;Ich habe hier sehr viele nette Menschen kennengelernt und viele Freunde gefunden“, betont er: &bdquo;Hier bleibe ich, weil ich mein Glück gefunden habe.“

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