Bielefeld

Braker Handballer schlagen Isselhorst

Der 27:24-Erfolg ist sehr verdient und hätte höher ausfallen können

13.01.2020 | 13.01.2020, 07:20
Die Lücke reicht ihm aus: Brakes Luis Merschieve erzielte in der Anfangsphase zwei Tore gegen den Tabellennachbarn TV Isselhorst. - © Andreas Zobe
Die Lücke reicht ihm aus: Brakes Luis Merschieve erzielte in der Anfangsphase zwei Tore gegen den Tabellennachbarn TV Isselhorst. | © Andreas Zobe

Bielefeld. Kann ein Erfolg, der mit drei Toren Unterschied nicht besonders deutlich ist, selbstverständlich sein? Kann er. Die deutlich bessere Mannschaft, der TuS Brake, gewann gegen den letztjährigen Vizemeister TV Isselhorst "nur" mit 27:24 (15:10).

»Unsere 3:2:1-Abwehr kann jeden Gegner vor Probleme stellen«

Nicht selbstverständlich war der Einsatz von Brakes Kapitän Jannis Johannmeier, der zuweilen mit schmerzverzerrtem Gesicht die Außenbahn beackerte. Ihm setzte eine Rippenprellung zu. Gegen seine ehemaligen Mitspieler Nils Buschmann, der sich im rechten Rückraum der Gäste mühte, und Torwart Johann Reitz, der kaum Einsatzzeit erhielt, wollte Johannmeier aber unbedingt dabei sein.

Selbstverständlich war dieser Drei-Tore-Sieg, weil die Gastgeber insbesondere in der ersten Halbzeit in allen Belangen besser waren. "Unsere 3:2:1-Abwehr kann jeden Gegner vor Probleme stellen", erkannte Brakes Spielmacher Jan Ober. Über 7:4 (13.) und 11:7 (19.) behaupteten die Bielefelder einen akzeptablen Vorsprung. Die Führung hätte deutlicher ausfallen können, wenn Johannmeier einen Gegenstoß verwandelt und die eigentlich überzeugende Abwehr der Gastgeber Isselhorst nicht einige komplett unbedrängte Möglichkeiten zugestanden hätte. "Diese Leistung war nicht erwartbar. Wir haben das Spiel von Anfang bis Ende - mit Ausnahme eines kleinen Hängers - souverän gestaltet", freute sich TuS-Coach Zygfryd Jedrzej. Die zwischenzeitliche 15:8-Führung der Bielefelder (28.) gab den Leistungsunterschied korrekt wieder.

»René Lorge hat starke Entscheidungen getroffen«

Nachdem sich Isselhorst in der ersten Hälfte noch mut- und lustlos präsentiert hatte, kämpfen sich die Gäste mit einer offensiv ausgerichteten Abwehr ins Spiel: Maik Braunheim und Luis Merschieve bekamen zumeist die Aufmerksamkeit der Gästeabwehr geschenkt. Der Spielfluss war zerstört. Einmal schaffte Isselhorst den Anschluss - 20:21 (48.). "Wir haben mit vielen Einzelaktionen versucht, in vier, fünf Sekunden zum Tor zu kommen", beklagte Jedrzej das hastige Anrennen. Marius Tiemann, der nach Wiederbeginn gekommen war, hatte einige unglückliche Szenen. Einen Moment später warf der Regisseur aber die wichtigen Tore zum 23:20 und 25:21. Auch die Youngster Edwin Lause und René Lorge hatten ihren Anteil am Gelingen der Schlussphase. "Eigentlich haben wir das Spiel gut runtergespielt. René Lorge hat starke Entscheidungen getroffen", lobte Ober, der von einem "verdienten Sieg" sprach.

TuS Brake: Seliger/Ayhan; Johannmeier (6), L. Merschieve (2), Ober (4), Lorge (4), Braunheim (2), Lause (3), Schulze (4/4), Tiemann (2), Schüpping, Poppe, M. Merschieve.