Bielefeld

Stadtsportbund setzt bei Sportstättenförderung auf Transparenz

Sportstättenförderung: Das Land schüttet über die Bielefelder Vereine und deren Immobilien 4.500.000 Euro aus. Wie die verteilt werden, soll nachvollziehbar sein

12.12.2019 | 12.12.2019, 06:01
Großversammlung: SSB-Geschäftsführer Karl-Wilhelm (rechts) informiert Vertreter aus 50 Vereinen über die Förderung. - © Peter Unger
Großversammlung: SSB-Geschäftsführer Karl-Wilhelm (rechts) informiert Vertreter aus 50 Vereinen über die Förderung. | © Peter Unger

Bielefeld. Zur Behebung des massiven Modernisierungs- und Sanierungsstaus bei Sportstätten hat die Landesregierung das Sportstättenförderprogramm "Moderne Sportstätten 2022" aufgelegt. Dazu hatte der Stadtsportbund in die Brodhagenschule geladen, um 90 Vertreter aus 50 heimischen Vereinen über das "Bielefelder Verfahren" zur Förderempfehlung zu informieren, so SSB-Geschäftsführer Karl-Wilhelm Schulze.

Modernisierung und Sanierung von Sportstätten

Konkret zielt das Programm auf die Modernisierung und Sanierung von Sportstätten, die sich im Eigentum von Sportvereinen oder -verbänden befinden, beziehungsweise gepachtet oder langfristig gemietet sind. Profi-Vereine sind ausgeschlossen. "Das Bielefelder Verfahren basiert auf den Regeln der Landesregierung", erklärte Schulze und ergänzt: "Hierbei haben wir den Gleichklang mit dem Förderinstrument Sportpauschale hergestellt, das seit 2004 in Bielefeld für den Bau von Sportstätten - auch von vereinseigenen - angewandt wird." Als Beispiel führte Schulze an, dass bei der Sportpauschale die Höchstförderung 50 Prozent beträgt. Bei dem neuen Sportstättenförderprogramm ist die Mindestförderung 50 Prozent. "Wir werden in Bielefeld nicht über diese 50-Prozent-Förderung gehen. Bei einer höheren Förderung hätten wir den Gleichklang schon durchbrochen." Insgesamt stehen für Bielefeld aus dem NRW-Programm 4,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Schulze führte weiter aus, dass die antragstellenden Vereine die Kriterien der Sportförderungs-Richtlinien, die für das Sportstättenförderprogramm 2022 übernommen wurden, erfüllen müssen. Das soll der Transparenz dienen. Als abschreckendes Beispiel führte er das Geschehen beim Gütersloher Stadtsportbund an, bei dem es so schien, dass bei der Vergabe der Gelder ein Verein bevorzugt würde. Diese Vorgehensweise gefährde das Vertrauen in übergeordnete Institutionen. Bemerkenswert am "Sportstätten-Programm 2022" ist, dass bei der Entscheidung über die Vergabe der Gelder die "Sport-Selbstverwaltung" in die Pflicht genommen wird. "Der Stadtsportbund soll die Förderempfehlungen aussprechen. Deshalb wollen wir ein offenes, transparentes Verfahren, bei dem alle wissen, woran sie sind", betonte Schulze.

Präsidial-Kommission wertet die Anträge aus

Ein Gremium aus Fachleuten, die sogenannte Präsidial-Kommission, soll aus der Fülle an Anträgen eine Prioritätenliste erstellen wird. Diese Kommission setzt sich zusammen aus dem SSB-Präsidium und aus Vertretern von Vereinen, lokalen Fachverbänden und der Verwaltung. Da es bis 2022 mehrere Fristen mit angepassten Kontingenten gibt, könnten auch noch Nachzügler in den Genuss der Förderung kommen.

"Es gibt bei uns vier Deadlines", erläuterte Schulze. Bis zum Ende des Jahres können noch 500.000 Euro verteilt werden. Bis zum 30. April 2020 müssen zu verteilende 1,5 Millionen Euro beantragt werden. Im Folgejahr 2021, Frist ebenfalls am 30. April, werden 1,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2022 werden 1,5 Millionen Euro ausgeschüttet - Deadline ist hier der 31. Januar 2022. Da Projekte in Bielefeld mit maximal 50 Prozent gefördert werden, ist davon auszugehen, dass nahezu jeder solide Antrag wunschgemäß umgesetzt werden kann.

Eine weitere Besonderheit: Es gibt eine Höchstförderung, die bei 450.000 Euro liegt, um zu verhindern, dass ein Verein eine Riesen-Investition tätigt und der zu verteilende Topf frühzeitig leer ist. Karl-Wilhelm Schulze: "Das würde immer noch eine Investition von 900.000 Euro bedeuten."

Ein Tipp aus berufenem Munde: Wer große Projekte umsetzen möchte, kann diese mit Hilfe der Sport-Pauschale realisieren. Karl-Wilhelm Schulze: "Die ermöglicht das."