Bielefeld. "Ohne die Unterstützung der Stadt Bielefeld könnten wir die Deutschen Meisterschaften nicht veranstalten", sagt Detlef Hans Serowy vom Karate Dojo Mushin Halle. "Für über 800 Starter brauchen wir eine Halle, die bestimmte Voraussetzungen erfüllt - angefangen bei der Fläche über die Zuschauerkapazität und das zusätzliche Raumangebot. Es gibt hier weit und breit keine Halle, die diese Voraussetzungen zu bezahlbaren Konditionen erfüllt."
Über 800 Teilnehmer werden erwartet
Mit diesen Worten dankte Serowy Joachim Middendorf vom Sportamt für die gute Zusammenarbeit. Als Sportfunktionär weiß Letzterer, wie schwer es ist, ein Event in dieser Größenordnung zu stemmen. "Deswegen waren wir sofort wieder bereit zu helfen." So lag es für Serowy, den Vorsitzenden des Ausrichters aus dem Altkreis mit guten Kontakten zum deutschen Karateverband, auf der Hand, die DM nach der erfolgreichen Premiere 2017 zum zweiten Mal in Bielefeld zu veranstalten. Erwartet werden neben vielen Zuschauern an den zwei Wettkampftagen über 800 Teilnehmer in den Schüler- und Mastersklassen. "Vor zwei Jahren hatten wir knapp 1.500 Zuschauer an beiden Tagen. Da sind aber ein paar Teilnehmer weniger angetreten", hofft Serowy erneut auf eine gut gefüllte Halle. Der organisatorische Aufwand ist für den Haller Verein enorm. "Ohne unsere vielen Freiwilligen wäre das alles gar nicht möglich. Wir müssen ja alles selber in die Halle fahren, von Tischen und Stühlen über Kabeltrommeln bis hin zu den Pflanzen für die Dekoration."
Über 50 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer beginnen bereits ab Freitag mit dem Aufbau - darunter viele Eltern, die dadurch ihren Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung leisten. Den Anfang machen am Samstag die Schüler der U 10 bis U 14, einen Tag später folgen die Masters der Klassen Ü 30 bis Ü 65. Titel werden in Kata (Formlauf) und Kumite (Zweikampf ohne Kontakt) vergeben. - Serowy, der selbst schon Deutscher Meister und Vize-Meister (2009 und 2010) bei den Masters war stellt am Wochenende "als Mann für alle Fälle" seine sportlichen Ambitionen zurück. "Die Organisation erfordert meine volle Aufmerksamkeit, auch wenn ich schon große Lust gehabt hätte."
Jürgensmann ist qualifiziert
Vor heimischem Publikum tritt Annika Jürgensmann vom Karate-Club Sennestadt an. Bei der Landesmeisterschaft der Kinder und Schüler erkämpfte sie sich Silber in der Kategorie Kata und qualifizierte sich damit für die DM in Bielefeld. Bei den NRW-Meisterschaften startete der KC mit Sophie Kamoza und Jürgensmann. In der mit 17 Teilnehmerinnen stark besetzten Kategorie Kumite U 12 startete Sophie Kamoza im ersten Kampf gegen die spätere Landesmeisterin. Trotz guter Leistung unterlag die Bielefelderin. In der Trostrunde vermochte Kamoza ihre Chancen nicht zu verwerten und musste sich mit dem 7. Platz zufriedengeben. Bei Annika Jürgensmann lief es im Kumite auch nicht rund. Die Landesvizemeisterin von 2018 schied unglücklich aus.
Besser lief es für sie in der Kategorie Kata Schüler U 14. Nach zwei Runden führte Jürgensmann in Pool 1 deutlich. Mit 3,2 Punkten Führung auf die Nächstplatzierte zog das Talent aus Sennestadt in das Finale ein. Dort traf sie auf die Deutsche Vizemeisterin. Beide sind Mitglied im Bundestalentkader Kata und kennen sich von gemeinsamen Kadertrainings. Jürgensmann wählte mit der Gojoshio Sho ihre höchste Wettkampfkata. Für die gute und ausdrucksstarke Darbietung erhielt sie auch eine gute Wertung, es reichte jedoch nicht für den Sieg. Jürgensmann konnte dennoch zufrieden sein, löste sie doch das Ticket für die DM in Bielefeld.