Bielefeld. Elversberg ... Das klingt zunächst mal nach Landesliga. Höchstens. Es ist ja auch nur ein Stadtteil der Doppelgemeinde Spiesen-Elversberg, was sogar nach Kreisliga klingt. Immerhin zusammen 15.000 Einwohner gibt es dort, jeweils ziemlich genau die Hälfte in beiden Ortsteilen.
Da wirkt die nach dem Stadionumbau avisierte Zahl von 15.000 als Kapazität recht ambitioniert. Und wenn ein Hauptsponsor dort sogar Stadionnamen und Trikotwerbung bezahlt, stelle ich fest, dass man mithilfe von Augentropfen immerhin auf einen geschätzten Marktwert von 24,48 Millionen Euro kommt (Arminia 15,58 Millionen) und an das Tor zur Bundesliga klopft.
Und in den ersten zehn Minuten des Spiels fühlte ich mit den Bayern, die, zusammen mit Dortmund und Frankfurt und Co, sicherlich sorgenvoll der fortschreitenden „Heidenheimisierung“ der Liga entgegenblicken. Ich sah ein sehr dominantes Auftreten, eine starke körperliche Präsenz, Übersicht mit dem Ball, und irgendwie immer etwas schneller waren sie, die Spieler in Rot. Aber, es steht ja da, das war in den ersten zehn Minuten.
Arminia erhält Gastgeschenk von Elversberg
Zum Glück. Und da sie sich keine ernsthaften Chancen herausarbeiteten, konnte unsere Arminia, diesmal sehr gut eingestellt vom Trainerteam, mit einer zunächst deutlich defensiveren Grundhaltung auf Konter spielen. Und wie sie das taten! Das erste Tor war wunderbar anzuschauen, wenn auch, wie ich später im Video sah, ein wenig Glück dabei war.
Das war es ja auch beim Zweiten. Aber will ich hier irgendwie meckern? Nein. Wenn überhaupt, dann muss ich hier über die ekligen Farbpigmente der Choreo schimpfen. Das erinnerte mich schon ein wenig an das Chrysotil (auch Weißer Asbest genannt), welches 1939 im Film „Der Zauberer von Oz“ in den MGM-Studios als Kunstschnee verwendet wurde. Ich gehe, liebe Ultras, davon aus, dass ihr nur Farbe auf Basis von pflanzlichen Ölen, biologischen Pigmenten und natürlichen Bindemitteln verwendet ..., oder?
2:0 gegen Elversberg: Arminia Bielefeld meldet sich mit einem Heimsieg zurück
Ebenso gehe ich davon aus, dass das Eigentor vom Elversberger Florian Le Joncour ein nettes Gastgeschenk war. Schließlich spielte er zweimal für US Concarneau. Und, wir wissen es alle, das ist die Partnerstadt von Bielefeld-Senne. Wir bedanken uns beim nächsten Besuch des „Festival des Filets Bleus“ (Fest der blauen Netze), indem wir dort Urlaub machen und besonders viel Geld ausgeben! Das Festival gibt es übrigens seit 1905! Und die Netze sind blau! Das kann alles kein Zufall sein!
Arminia hat mit Darmstadt ein Hühnchen zu rupfen
Felix Hagmann. Ach, herrje! Da ist er einmal in selbst aussichtsreicher Position da vorne, kann uns alle mit einem Tor vor unserer Süd glücklich und den Sack zu machen und dann? Passt er den Ball quer zu Julian Kania, der sicherlich schon den Transfermarkt für die Rückrunde sondieren lässt. Und abseits. Er hätte es besser selber tun sollen. Aber egal, in einer meiner Tipprunden habe ich durch den Zwei-Tore-Abstand mehr Punkte bekommen, obwohl meine Toranzahl deutlich am realen Ergebnis vorbei getippt war (5:3).
Arminia-Kapitän Corboz: „Wir sind es angegangen wie ein Pokalspiel“
Jetzt kann der Oktober zwar nicht mehr richtig golden werden, aber durch den Pokalsieg bei Union Berlin unter der Woche werden wir mit breitester Brust auch in Darmstadt drei Punkte holen. Mit denen haben wir, aufgrund der Mutter aller Relegationen, ja auf Jahrzehnte hinaus noch ein Hühnchen zu rupfen. Aber zuvor genießen wir einfach diesen Zu-Null-Sieg. Tat schon gut, nicht wahr, Jonas Kersken? Von mir aus hätte die Saison direkt nach dem Schlusspfiff beendet sein können, denn da stand unsere Arminia auf dem von mir getippten Platz acht.
Euer Armine von der Süd!
Im Video: Das sagen die Arminia-Fans nach dem 2:0-Sieg gegen Elversberg