Blick vom Block

Arminia-Kolumne: So können die Bielefelder die Relegation weiträumig umfahren

Das 4:2 gegen Wehen lässt den Traum vom direkten DSC-Aufstieg reifen. Aber 15 Euro für den Versand der Pokalfinaltickets sind schon übel, meint unser Kolumnist.

Die Arminia-Fans hatten beim 4:2-Erfolg über den SV Wehen Wiesbaden allen Grund zum Feiern. | © Oliver Krato

10.04.2025 | 10.04.2025, 15:21

Bielefeld. Es dauerte schon quälend lange, ehe am frühen Montagabend endlich einer im Fanclub-Chat schrieb, die Infos seien da! Nahezu gleichzeitig erreichte mich eine E-Mail mit der Ankündigung der Vorverkauf-Infos für das Finale in Berlin. Da aber ganz Bielefeld versuchte, sich die genauen Modalitäten anzuschauen, passierte das Logische: Die Homepage brach zusammen. Schade bis irritierend fand ich, dass niemand auf die Idee gekommen war, die Infos in der E-Mail niederzuschreiben und nicht nur den Link zu schicken. Aber (noch) sind wir ja Drittligist!

Und bei der Gelegenheit wollte ich hier gerne einmal nachfragen, ob ich mir den Spieler aussuchen darf, der mir für die 15 Euro Versandgebühr meine Eintrittskarte nach Hause bringt. Das sind unschöne Auswüchse solch eines außergewöhnlichen Ereignisses. Selbst das Versenden lebensnotwendiger Unterlagen mit Unterschrift an der Haustür unter Vorlage des Personalausweises und Anwesenheit des Familien-Notars kosteten bisher weniger!

Bevor wir aber erfahren, ob wir oder irgendwer unser Terminbündelungsproblem im Mai lösen wird, stehen noch wichtige Spiele an. Und in diesen Spielen kann unsere Mannschaft einen Großteil der Unannehmlichkeiten rund um den 24. Mai selbst verhindern. Dazu braucht es lediglich weitere erfolgreiche Spiele, um doch noch direkt aufzusteigen und nicht den lästigen (und für Arminia noch nie erfolgreichen) Weg der Relegation zu beschreiten. Auch wenn wir bis dato in den Relegationen immer von oben kamen … Da kommt dann ein Gegner wie Wehen-Wiesbaden gerade recht. Zumal wir mit dieser Mannschaft ja einen unrühmlichen Teil unserer jüngeren Geschichte verbinden. Quasi war dieses Spiel eine weitere Möglichkeit, eine Narbe auf der Arminenhaut wegzulasern.

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Die Vision von Arminias ostwestfälischem Triple nimmt Gestalt an

Fast wäre es uns gelungen. Aber eben nur fast. Denn zwei Gegentore ließen mich den schönen Beginn des Arminia-Abends auf dem Siegfriedplatz in der Sonne fast vergessen. Auf der Habenseite waren aber einige schöne Spielzüge und immerhin stolze vier Tore und natürlich drei Punkte! Unterm Strich fühlte ich mich gut bis sehr gut unterhalten bei sechs Toren und einer Roten Karte. Speziell in der ersten Halbzeit gab es einige Ungenauigkeiten, und nicht nur einmal rutschte ein Arminia-Spieler weg. Die Erklärung dafür gab es ja schon vor dem Spiel: Der Rasensprenger wurde verwendet. Vielleicht ein Herantasten an die Begebenheiten im Berliner Olympiastadion? Wir mussten jedenfalls ein wenig schmunzeln, als das Beregnen begann. An dieser Stelle wiederhole ich mich gern und sende liebe Grüße nach Leverkusen.

Eine Woche nach unserem emotionalen und über Tage hinweg berauschenden Halbfinal-Sieg stehen zwei Siege bei 5:2 Toren zu Buche. Und das ist richtig gut. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Truppe uns neben einem tollen Final-Erlebnis auch noch mit dem direkten Aufstieg belohnen kann, wenn sie weiter konzentriert arbeitet und spielt. Meine vor Monaten als Fantasie hier mitgeteilte Vision vom ostwestfälischen Triple nimmt langsam Gestalt an.

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Und jetzt kauft bitte dem DFB so viele Karten wie möglich ab und den Stuttgartern vor der Nase weg. Denn damit können wir unsere Alm-Stimmung wie in den Heimspielen in diese ungemütliche Schüssel im Berliner Westend transferieren und sie in Schwarz-Weiß-Blau erstrahlen lassen! Ich hatte einen Traum: Der Pokal stand in einer Vitrine in unserer Geschäftsstelle. Lasst uns gemeinsam diesen und den Traum vom Aufstieg in die Realität umsetzen!

Euer (vielleicht etwas zu pathetischer) Armine von der Süd!

Im Video: Das sagen die Arminia-Fans nach dem Sieg gegen Wiesbaden