Noten für Arminia Bielefeld: Ein Ex-Hannoveraner überzeugt, einer enttäuscht

Hannover. Von seiner Stammelf, mit der er die ersten Spiele so erfolgreich gestaltet hatte, ist Mitch Kniat derzeit weit entfernt. Gegen Hannover 96 musste er vor und während der Partie umbauen, was auf einer Position gut gelang, auf anderen Positionen weniger. Jonas Kersken An den Treffern war der Keeper mal wieder machtlos. Ein Alleingang, ein abgefälschter Ball und ein Elfmeter – für einen Torwart hatte die Partie hohes Frustpotenzial. Ein paar Mal, wie in der 73. gegen Rochelt, reagierte Kersken noch gut. Note: 3 Christopher Lannert Der Rechtsverteidiger, über dessen Seite nicht so viel Gefahr kam, wie über links, versuchte, nach vorne Akzente zu setzen. Ein 20-Meter-Schuss in der 70. ging drüber, ein Geschoss in der 77. prallte an Neubauer ab. In der 26. hatte er Glück, als er gegen Rochelt im Strafraum wegrutschte, der den Vorteil aber nicht nutzen konnte. Note: 3,5 Maximilian Großer Der Innenverteidiger übernahm nach dem Russo-Ausfall die Sechser-Position, wo er recht solide agierte. Doch er war insgesamt der Unglücksrabe: Er verursachte den Handelfmeter (der verschossen wurde) und kam beim 2:1, obwohl er den ersten Versuch noch klären konnte, zu spät. Note: 4 Joel Felix Hätte Hannovers Abseitstor in der 5. Minute gezählt, wäre es auf Felix’ Kappe gegangen. Doch nach dieser Schrecksekunde fing sich der Startelf-Debütant und wurde immer sicherer. Krönung seines Auftritts war das Kopfballtor zum 1:0. Note: 2,5 Felix Hagmann Über die linke Bielefelder Abwehrseite war Hannover besonders gefährlich. Felix Hagmann war der Leidtragende. Er stand aber auch oft zu weit weg von seinem Gegenspieler, so dass die Niedersachsen große Räume hatten. Beim 1:1 versuchte er alles, um Wörls Fehler noch auszubügeln, doch er kam zu spät. Note: 4 Stefano Russo Einer soliden ersten Hälfte des Bielefelder Ausputzers folgte das bittere Aus zur Pause. Russo muss sich einer MRT-Untersuchung unterziehen, um zu erfahren, ob, wie vermutet, sein Innenband geschädigt ist. Sein Verlust – das zeigte die zweite Hälfte – wöge schwer. Note: 3 Marvin Mehlem In der 28. wurde der Mittelfeldspieler von Momuluh aussichtsreich geschickt, doch er war im Laufduell gegen Hannovers Leopold schlicht zu langsam. Später holte sich der 28-Jährige die fünfte Gelbe Karte (im siebten Spiel) ab und wird gegen Schalke ersetzt werden müssen. Ansonsten war er wieder kaum zu sehen. Note: 5 Mael Corboz Das scharfe Anspiel von Jonny Grodowski in der 71. zu verwerten, war schwierig. Corboz lauerte zentral, geriet aber in Rücklage und drosch übers Tor. Es wär der Ausgleich zum 2:2 gewesen und hätte dem Spiel eine neue Wendung geben können. Der Kapitän fälschte davor unglücklich zum 2:1 ab. Ansonsten war er aber wieder der fleißigste Armine. Note: 3,5 Thaddäus Momuluh Bei seiner Rückkehr in die alte Heimat und vor seiner irgendwo unter den 49.000 Zuschauern sitzenden Familie drehte &bdquo;Taddel“ mächtig auf und wurde so zum besten Arminen. Er gab die Vorlage zum 1:0, machte permanent Druck über seine Seite. In der 16. hatte er eine eigene Torchance, in der 28. schickte er mit viel Auge Mehlem. Note: 2,5 Joel Grodowski Am Ende zeigte der Mittelstürmer seine besten Aktionen in der Abwehr, wo er mehrfach aushalf. Nach vorne lief nicht so viel, sieht man von seiner guten Vorarbeit für Corboz in der 71. ab. Wie gewohnt rackerte Jonny aber bis zum Abpfiff. Note: 4 Marius Wörl Sicher lastete auch mehr Druck als üblich auf dem 21-Jährigen, der zudem aus einer Verletzung kam. Wörl blieb hinter den hohen Erwartungen zurück. Mit seinem zögerlichen Abwehrversuch machte er in der 53. den Weg für Chakroun zum Ausgleich frei. Verglichen mit dem emsigen Ex-Hannoveraner Momuluh fiel Wörl beim ehemaligen Klub kaum auf. Note: 5 Leon Schneider Der zunächst ausgebootete Innenverteidiger kam nach der Pause für den verletzten Russo. Und Schneider machte das, was er immer tut: Er arbeitete unauffällig aber solide. Note: 3,5 Eingewechselt wurden zudem Isaiah Young (62. für Mehlem), Sam Schreck (62. für Momuluh), Vincent Ocansey (78. für Wörl) und Benjamin Boakye (83. für Lannert). Vor allem Young und Boakye zeigten Zug nach vorne, doch Young verursachte auch den Elfmeter, der zum 3:1 führte.

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