Taktikcheck: Arminia hat nicht die Power und die Energie, um zurückzukommen

Bielefeld. Bei der 1:3-Heimniederlage gegen die SpVgg Greuther Fürth fanden die Arminen in der ersten Halbzeit keine Lösungen gegen die tief verteidigenden Gäste. In der zweiten Halbzeit hätte Joel Grodowski die Arminia in der 75. Minute auf die Siegerstraße bringen können, doch im Unterschied zur Vorwoche ließ er zwei Topchancen aus. Der laufstarke Stürmer wirkte nicht ganz so frisch wie gegen Magdeburg. Die Gäste kamen aus dem Nichts zur 2:1-Führung und brachten dem DSC bereits die zweite Heimniederlage bei. Fürths Trainer Thomas Kleine hatte die Arminen gut analysiert und seinem Team ein erfolgreiches Verteidigungskonzept verschrieben. Anders als der 1. FC Magdeburg eine Woche zuvor verteidigten die Fürther tief und überließen den Arminen den Ball in der eigenen Spielfeldhälfte. Der DSC hatte zwar so über 60 Prozent Ballbesitz, doch diesen in torungefährlichen Räumen. Die Fürther verteidigten in einem simplen, aber sehr effektiven 4:4:2-System. Sie boten den schnellen Offensiven der Arminen keine Tiefe an. Noten für Arminia Bielefeld: Ganz viel unteres Mittelmaß – und ein Duo fällt etwas ab Die Idee von Meistertrainer Pep Guardiola, sich über 15 aufeinanderfolgende Pässe im Mittelfeld zu organisieren und den Gegner zu desorganisieren, ging beim DSC nicht auf. Und da auch das hohe Pressing der Arminen gegen die ballsicheren Fürther keine frühen und gefährlichen Balleroberungen brachte, kam das Team von Mitch Kniat in der ersten Halbzeit nur zu einer nennenswerten Torchance durch Isaiah Young. Wechsel zur Pause und mehr Zug zum Tor Kniat brachte zur 2. Halbzeit Julian Kania für das Sturmzentrum, beorderte Grodowski auf den rechten Flügel und positionierte dahinter den eingewechselten Christopher Lannert für Monju Momuluh. Diese Maßnahmen saßen und führten bereits in der 50. Minute zum 1:1-Ausgleich durch Marius Wörl. Über eine schnelle Steil-Klatsch-Kombination von Lannert und Grodowski am rechten Flügel kam der Ball zu Mael Corboz, der diesen sofort auf die linke Seite zum Torschützen Wörl weiterleitete. Es war der bis dahin beste Angriff der Arminen. Lesen Sie auch: Ausfall gegen Ex-Klub Hannover? Arminia-Profi Marius Wörl wird am Montag genau untersucht Doch auch die Fürther blieben über Konter gefährlich. Der bundesligaerfahrene und auffällige Felix Klaus machte auf Arminias linker Abwehrseite viel Alarm und hätte in der 63. Minute fast die erneute Fürther Führung durch Aaron Keller vorbereitet. Nach der Verletzung von Marius Wörl und der Einwechslung von Arne Sicker stellte Kniat auf eine 3:5:2-Anordnung um. In der 75. Minute setzte Kapitän Corboz nach einem schnellen Ballgewinn Grodowski herrlich in Szene, doch der Held der letzten Woche konnte zwei erstklassige Einschusschancen nicht nutzen. Die 2:1-Führung der Fürther aus dem Nichts Es kam, was so oft passiert im Fußball. Eines der am häufigsten zitierten Fußballgesetze lautet: &bdquo;Wenn du deine eigenen Chancen nicht nutzt, wirst du bestraft.“ Mit einer harmlos wirkenden Flanke vorbei an Freund und Feind erzielte der Fürther Marco John in der 80. Minute die 2:1-Führung für die Gäste. Die Arminen hatten an diesem Abend nicht die Energie und Power, um noch einmal zurückzukommen, und kassierten in der vierten Minute der Nachspielzeit durch einen schönen Treffer von Klaus das 1:3. .responsive23-XrZQbqf4HPlSn8rJ-ttc-linechart-arminia-bielefelds-saisonverlauf { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-XrZQbqf4HPlSn8rJ-ttc-linechart-arminia-bielefelds-saisonverlauf { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-XrZQbqf4HPlSn8rJ-ttc-linechart-arminia-bielefelds-saisonverlauf { padding-top: 142.86%; } } Fazit Aufgrund des Fürther Verteidigungsverhaltens und der mangelnden Offensivideen der Arminia war das Spiel in der ersten Halbzeit langweilig. Erst mit dem Ausgleich nahm die Partie Fahrt auf. Das Team von Kniat war am Freitagabend nicht gut genug und verlor nicht unverdient gegen die ballsicheren und cleveren Gäste. Nächstes Wochenende treten die Arminen bei Hannover 96 an. Die Mannschaft vom neuen Trainer Christian Titz ist stark in die Saison gestartet. Die offensiv ausgerichteten Niedersachsen dürften den Arminen besser liegen, sind aber auch ein anderes Kaliber als die SpVgg Greuther Fürth.

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