„Hatte Beef mit Jonas“: Arminia-Kapitän Corboz erklärt seinen speziellen Torjubel

Bielefeld. Nur zu gern hätten seine Mitspieler mit Mael Corboz über sein Führungstor gegen den 1. FC Magdeburg gejubelt. Doch sie bekamen ihren Kapitän einfach nicht zu packen. Im Sprint und mit erhobenen Armen begab sich der 31-Jährige auf direktem Wege zu seinem Torwart Jonas Kersken. Aber warum eigentlich? Was steckte dahinter? &bdquo;Ich hatte keinen Bock auf die anderen“, scherzte Corboz im Anschluss an den verdienten 2:0-Erfolg im Zweitliga-Abendspiel gegen die Sachsen-Anhalter, um dann aufzuklären. &bdquo;Ich hatte mit Jonas ein bisschen Beef diese Woche, weil er mich ein, zweimal veräppelt und mir gesagt hat, dass meine Kopfbälle sehr, sehr schlecht sind. Ich habe zu ihm gesagt: Wenn ich irgendwann ein Kopfballtor mache, dann renne ich zu dir. Und das musste ich heute machen.“ Eng umschlungen Arm in Arm standen Kapitän und Keeper am Mittelkreis und pressten ihre Körper aneinander, ehe so langsam auch die anderen Mitspieler eintrafen und die Jubeltraube vergrößerten. Corboz entschuldigt sich bei Grodowski Doch kaum hatte sich diese aufgelöst, überkam Corboz das schlechte Gewissen. &bdquo;Ich habe mich bei Jonny entschuldigt, denn normalerweise muss man bei so einer Flanke sofort zum Assistgeber gehen“, sagte der Kapitän. Überliefert ist es zwar nicht, doch es ist anzunehmen, dass Torvorbereiter Grodowski, der von Stefano Russo bei einem Freistoß kurz angespielt wurde und den Ball im zweiten Versuch dann an den zweiten Pfosten zu Corboz brachte, die Entschuldigung angenommen hat. Entschlossen war Corboz in den Ball gegangen, um ihn aus kurzer Distanz über die Linie zu wuchten. &bdquo;Ich hatte eine ähnliche Situation gegen Dresden, die ich mir hinterher ungefähr 15 Mal angeschaut habe“, sagte der gebürtige US-Amerikaner. &bdquo;Ich habe mich geärgert, dass ich nicht zu hundert Prozent daran geglaubt habe, dass ich das Kopfballduell gewinne und mir innerlich versprochen: Wenn noch mal so ein Ball kommt, dann haue ich alles rein.“ Gesagt, getan. Anders als noch beim 1:2 gegen Dresden versenkte Corboz den Ball im Tor. Eine Woche nach seinem 31. Geburtstag war es sein erster Zweitligatreffer. &bdquo;Ich weiß, dass ich häufig in diese Situation komme. Auch mit 31 kann man das eine oder andere lernen.“ Lesen Sie auch: Arminia Bielefelds Grodowski: Wilder Stier und Familienmensch mit Kreisliga-Genen Lernen müssen nach Ansicht von FCM-Trainer Markus Fiedler auch die Magdeburger Abwehrspieler – und das möglichst rasch. &bdquo;Wir sind von der schnellen Ausführung des Freistoßes überrascht worden. Das enttäuscht mich. Wir stehen dann am zweiten Pfosten in einer Plus-zwei-Situation und können nicht mehr entscheidend verteidigen“, beschrieb der 39-Jährige die Situation, die zum 0:1 aus Sicht der Gäste führte und gab unumwunden zu: &bdquo;Der Rückstand hat uns zugesetzt.“ Arminia-Kapitän Corboz: &bdquo;Kampfgeist und Willen habe ich“ DSC-Coach Mitch Kniat wiederum befand, dass Corboz &bdquo; am langen Pfosten sehr gut aufgepasst“ habe. Der Torschütze selbst sagte: &bdquo;Ich springe nicht sehr hoch, aber Kampfgeist und Willen habe ich.“ Dennoch räumte Corboz ein, dass wohl eher kein Kopfballungeheuer à la Horst Hrubesch oder Jan Koller mehr aus ihm wird. &bdquo;Kopfball ist trotzdem nicht meine Stärke“, sagte er. Wenn einer seiner Mitspieler in Zukunft allerdings noch mal so einen Ball serviert, wie Grodowski es am Freitag getan hat, dann steht fest, dass Corboz erneut alles reinhauen wird. Mit zehn Punkten haben sich die Bielefelder nun erst einmal im oberen Tabellenbereich eingenistet. &bdquo;Wir wissen, wo wir hinwollen“, sagte Corboz im Interview beim Pay-TV-Sender &bdquo;Sky“. Und wohin genau ist das? &bdquo;Das ist eine gute Frage. Es ist erst einmal nächste Woche hier zu Hause wieder gewinnen. Das ist das, wo wir hinwollen“, antwortete er lachend. Mit Video: &bdquo;Kampfgeist war da“: So reagieren die Arminia-Fans auf den 2:0-Erfolg gegen Magdeburg Arminia, so Corboz, sei eine &bdquo;seriöse Truppe“. Wohl auch darum umschiffte der Kapitän die Frage, was der zweite Tabellenplatz, den die Ostwestfalen dank des 2:0-SIeges zumindest über Nacht erklommen hatten, bedeute. &bdquo;Das bedeutet noch gar nichts“, sagte Corboz und spielte auf Zeit: &bdquo;Über die Tabelle können wir im April reden.“

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