„Nicht die beste Aktion“: Dummheit von Arminia-Keeper Kersken bleibt ungestraft

Kiel/Bielefeld. Die Erleichterung stand Jonas Kersken ins Gesicht geschrieben. Schadlos hatte Arminia Bielefeld beim 2:0-Sieg im Zweitligaspiel am Sonntag in Kiel eine gut 20-minütige Unterzahl überstanden, die der Torwart mit seinem ungestümen Einsatz gegen Holstein-Profi Niklas Niehoff zu verantworten hatte. Der bereits mit Gelb vorbelastete Kersken war bei einem langen Ball des Gastgebers weit aus seinem Tor geeilt. Der 24-Jährige klärte vor Gegenspieler Niehoff souverän – um direkt im Anschluss dann jede Souveränität vermissen zu lassen. Auf dem Rückweg zum Tor rammte Kersken den Kieler ungestüm um. Der DSC-Profi war offenbar sauer, weil Niehoff bei Kerskens Klärungsaktion theatralisch zu Boden gesunken war, ohne vom Bielefelder wirklich getroffen worden zu sein. Schiedsrichter Daniel Schlager zeigte Kersken für seine Unbeherrschtheit dennoch zu Recht Gelb-Rot, auch wenn der Armine damit nicht so ganz einverstanden war: &bdquo;In Summe wünsche ich mir in der Szene mehr Fingerspitzengefühl vom Schiedsrichter, weil es nicht viel war, das muss ich ganz klar sagen. Andererseits muss ich mir auch an die eigene Nase fassen und schlauer sein. Ich muss einfach einen größeren Bogen um meinen Gegner herumlaufen, dann passiert gar nichts.“ Oppermann hält Arminia die Null Seine erste Gelbe Karte hatte der ehemalige Gladbacher aufgrund eines Zeitspiels gerade einmal zwei Minuten zuvor erhalten – ebenfalls vertretbar. Nach dem Spiel sagte Kersken: &bdquo;Ich bin einfach froh, dass die Mannschaft das über die Zeit gebracht hat.“ Er dankte sowohl seinen Vorderleuten als auch seinem Stellvertreter Leo Oppermann, der gleich mehrere brenzlige Situationen entschärfte. Kersken überraschte das nicht. &bdquo;Ich habe mir keine Sorgen gemacht, weil ich Leo Oppermanns Qualitäten kenne“, sagte er. Und auch Tim Handwerker, Torschütze zum 2:0, betonte: &bdquo;Wir haben zwei super Torhüter und alle bei uns haben Vertrauen in Leo. Ich hatte keine Bedenken, als er reingekommen ist.“ Lesen Sie auch: Das sagt Arminia-Torwart Jonas Kersken über seinen Platzverweis in Kiel Oppermann traf in allen kniffligen Situationen die richtige Entscheidung. Mal wehrte er mit den Fäusten ab, mal pflückte er den Ball herunter. Und immer wirkte er sehr souverän. &bdquo;Für mich ist es nicht überraschend, dass er sofort da war und so eine Leistung gezeigt hat. Ich sehe seine Leistung und seine Einstellung täglich im Training“, erklärte Trainer Mitch Kniat, der in Joel Grodowski einen Angreifer für den Ersatzkeeper &bdquo;opferte“. Arminia-Trainer Kniat: &bdquo;Gibt keine Vorwürfe“ Dass Kniat über Kerskens unnötige Aktion, die einen Bärendienst für das Team hätte bedeuten können, alles andere als glücklich war, versteht sich von allein. &bdquo;Torwarttrainer Steffen Süßner und ich sprechen noch mal mit Jonas“, kündigte der Chefcoach an. &bdquo;Aber viel zu reden gibt es nicht. Er hat einen Fehler gemacht, aber es gibt bei uns keine Vorwürfe. Wir dürfen die Fehler nur kein zweites oder drittes Mal machen. Dann ist das Thema für mich durch und ich mache es nicht größer, als es ist. Es war nicht die beste Aktion, aber wir haben schon viele Punkte dank ihm geholt und sind auch dank ihm ins Pokalfinale eingezogen.“ Der Spielbericht: Arminia Bielefeld schlägt Holstein Kiel mit 2:0 Apropos Pokal: Im Erstrundenspiel am kommenden Freitag gegen Werder Bremen wird Kersken den Kasten hüten. Beim darauffolgenden Punktspiel gegen Dynamo Dresden (Sonntag, 24. August) wird aber Oppermann den gesperrten Stammtorwart vertreten. Spätestens dann hat Kersken etwas Zeit, über seine Aktion in Kiel in Ruhe nachzudenken. Er sagte: &bdquo;Das ist der erste Platzverweis in meiner Karriere. Ich wusste erst mal nicht, wohin mit mir. Ich habe durch einen kleinen Schlitz versucht, das Spiel weiter zu verfolgen. Die Minuten sind nicht rumgegangen. Am Ende war es eine Erleichterung.“

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