2. Bundesliga

In Unterzahl und mit Geniestreich: Arminia Bielefeld schlägt Holstein Kiel 2:0

Der DSC überzeugt beim Bundesligaabsteiger vor allem im ersten Durchgang und feiert das Traumtor von Tim Handwerker. Der Platzverweis gegen Jonas Kersken macht die Partie noch mal spannend.

Arminia Bielefelds Christopher Lannert (l.) und Tim Handwerker bejubeln dessen Traumtor zum 2:0. | © IMAGO/Eibner

Benedikt Riemer
10.08.2025 | 11.08.2025, 17:21

Kiel. Arminia Bielefeld reiste zwar als Mannschaft der Stunde zum Auswärtsspiel. Doch an der Förde spielte die 2. Bundesliga am Wochenende nur eine untergeordnete Rolle. Der Start des Ocean Race Europe stach an der Ostsee den König Fußball aus. Während sich die Skipper auf ihre erste Etappe gen englische Südküste nach Portsmouth machten, nahmen auch die Kicker aus Ostwestfalen ihren Rückenwind mit und schlugen Holstein Kiel trotz zwischenzeitlicher Unterzahl verdient mit 2:0 (2:0). Dank des Dreiers veredelten die Arminen ihren Traumstart und verteidigten die Tabellenspitze.

Gegen die KSV Holstein konnte DSC-Trainer Mitch Kniat überraschend auf die Startelf zurückgreifen, die in der Vorwoche Fortuna Düsseldorf mit 5:1 geschlagen hatte. Auch Mael Corboz und Stefano Russo, deren Einsatz bis zuletzt auf der Kippe stand, meldeten sich rechtzeitig einsatzbereit.

Trotz Bestbesetzung und trotz der Tatsache, dass die Arminen ligaübergreifend seit zwölf Spielen unbesiegt waren, ließ Kniat keinen Zweifel daran aufkommen, wer als Favorit in die Partie des zweiten Spieltags gehen würde. „Kiel ist Absteiger aus der Bundesliga, wir sind Aufsteiger aus der 3. Liga. Die Rollen sind klar verteilt.“

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Holstein an den Pfosten – Arminia ins Tor

Doch vor 15.034 Zuschauern im ausverkauften Holstein-Stadion erwischten die Gäste den besseren Start. In einer temporeichen Anfangsphase gelang es dem DSC mit hohem Pressing immer wieder, den Gegner unter Druck zu setzen. Torgefährlich wurde es zunächst aber nur in Ansätzen. Eine Flanke von Christopher Lannert verpasste Benjamin Boakye knapp (5.).

Der Liveticker zum Nachlesen: Arminia gewinnt 2:0 gegen Holstein Kiel

Von den schwachen Kielern war lange Zeit überhaupt nichts zu sehen, bis Arminia eine Einladung aussprach. Jonas Kersken spielte unter Druck einen langen Ball genau auf den Kopf von Magnus Kundsen, der Steven Skrzybski in Szene setzte. Der Holstein-Angreifer fackelte nicht lange, setzte seinen wuchtigen Schuss jedoch an den rechten Pfosten (19.).

Die erste Großchance der Partie täuschte aber nicht darüber hinweg, dass Arminia am Sonntagnachmittag das bessere Team war. Und nur drei Minuten später schlug sich die Überlegenheit auch auf der Anzeigetafel nieder. Neuzugang Marvin Mehlem steckte am Strafraum auf Noah Sarenren Bazee durch, der in Bedrängnis den Überblick behielt und den Ball flach zum 1:0 ins Tor schob.

Arminia feiert Handwerkers Geniestreich

Auch mit der Führung im Rücken ließen die Bielefelder keinen Deut nach. Die KSV hatte nun zwar mehr vom Spiel, doch Arminia agierte weiterhin hoch konzentriert und laufstark. So war für den eigentlichen Favoriten nichts zu holen – im Gegenteil. Unmittelbar vor der Halbzeitpause hatten die Ostwestfalen sogar noch ein Traumtor in petto. Tim Handwerker malte den Ball aus halbrechter Position und 20 Metern Torentfernung über die Mauer hinweg ins rechte Toreck (44.). Mit einem hochverdienten 2:0 ging es wenig später in die Kabine.

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Aus der kamen die „Störche“ mit einer Menge Wut im Bauch. Es dauerte nur wenige Sekunden, ehe der Ball im Arminia-Tor landete. Schütze Phil Harres hatte jedoch im Abseits gestanden. In der 48. Minute war DSC-Keeper Kersken im Bruchteil weniger Sekunden gegen Harres und Skrzybski (48.) zur Stelle. Der Arminia-Strafraum befand sich im Belagerungszustand, ein Tor gelang den Kielern trotz Dauerdruck allerdings nicht.

Stattdessen hatte der DSC in der 64. Minute die Chance auf die Vorentscheidung. Grodowski und Sareren Bazee spielten eine Kontersituation gut aus und Benjamin Boakye links im Strafraum frei. Der 20-Jährige jagte den Ball aus aussichtsreicher Position aber über das Tor.

Arminia-Keeper sieht die Ampelkarte

Auf der Gegenseite riss Kersken bei einem Gewaltschuss von Alexander Bernhardsson gerade noch die Fäuste hoch. Wenige Minuten später stand der Keeper dann erneut im Mittelpunkt. Nach einem langen Ball kam Kersken aus seinem Kasten und ließ sich in der Folge zu einem dummen und unnötigen Schubser gegen Niklas Niehoff hinreißen. Schiedsrichter Daniel Schlager blieb gar nichts anderes übrig, als den gerade erst für Zeitspiel verwarnten Torhüter (68.) mit Gelb-Rot vom Platz zu stellen (70.).

Arminia musste die letzten 20 Minuten also in Unterzahl über die Bühne bringen, konnte sich aber auch auf Kersken-Ersatz Leo Oppermann verlassen. Der 23-Jährige war wenige Minuten nach seiner Einwechslung beim Schuss von Skrzybski auf dem Posten (75.). Auch den Kopfball von Marcus Müller parierte Oppermann in der 84. Minute reaktionsschnell. So hielt sich der Aufsteiger in der Schlussphase und auch in der fünfminütigen Nachspielzeit schadlos.

Dank der am Ende hart erkämpften drei Punkte geht Arminia als Zweitliga-Tabellenführer in das Pokalspiel am Freitag (20.45 Uhr) gegen Werder Bremen.

Der Liveticker zum Nachlesen: