Trotz Tabellenführung: Wo Arminia Bielefeld noch Verbesserungspotenzial hat

Bielefeld/Kiel. Nach dem 2:0-Auswärtssieg bei Holstein Kiel bleiben die Arminen Tabellenführer der 2. Bundesliga. Das Team von Trainer Mitch Kniat war dem Bundesligaabsteiger in der ersten Halbzeit fußballerisch und läuferisch überlegen, was bemerkenswert ist. Arminia nimmt die Euphorie des mehr als gelungenen Saisonstarts mit in das kommende Pokalwochenende. Die Matchpläne der Trainer Sowohl Kiels Trainer Marcel Rapp als auch Mitch Kniat forderten von ihren Mannschaften von Beginn an ein hohes Pressing. Der Gegner sollte durch ein intensives und aggressives Anlaufen früh zu Fehlern gezwungen werden. Fast wäre den Hausherren so in der 19. Minute das 1:0 gelungen, doch der Pfosten rettete für den geschlagenen Torwart Jonas Kersken. Dieser wollte kurz zuvor dem unter Druck gesetzten Stefano Russo als freie Anspielstation helfen. Sein zu kurz geratener Schlag landete bei einem Kieler Spieler, der diesen auf den Schützen Skrzybski weiterleitete. Es war die einzige gefährliche Aktion der Hausherren in der Bielefelder Hälfte. Der Spielbericht: Arminia Bielefeld schlägt Holstein Kiel mit 2:0 Das Spiel mit dem Ball Die Bielefelder überspielten das Angriffspressing der Kieler in der ersten Halbzeit äußerst souverän. Sie fächerten sich dabei weit auf, die Spieler staffelten sich also räumlich so, dass sie im Spielaufbau sowohl Breite als auch Tiefe erzeugten. Vor allem über die linke Seite kombinierten sich Tim Handwerker und der agile Benjamin Boakye nach dem Steil-Klatsch-Prinzip häufig in die Kieler Hälfte. Während die Arminen den Spielaufbau vor allem über die Flügel gestalteten, suchten die Gastgeber häufig den Weg über ihre Sechser durch die Mitte. Doch das von Kapitän Mael Corboz orchestrierte aggressive Pressing unterband jegliche flache Spieleröffnung der Kieler Störche. Nach 20 Minuten setzten diese ausschließlich auf lange Bälle in Richtung Bielefelder Hälfte, jedoch ohne Erfolg. Das Spiel im letzten Drittel Wie schon gegen Düsseldorf gelangen den Arminen frühe Balleroberungen. Doch diese wurden nicht immer gut ausgespielt. Hier müssen die Blauen noch zulegen. Auch die Hereingaben sowie die Laufwege in die Box sind verbesserungsbedürftig. Besonders in den Pokalspielen der letzten Saison waren hohe Ballgewinne und deren konsequente Verwertung ein Schlüssel zum Erfolg. Das 1:0 des DSC in der 22. Minute fiel etwas glücklich, denn der Schuss von Handwerker landete bei Marvin Mehlem, der geschickt für Sarenren Bazee durchsteckte. Mentalität und Disziplin Galt es gegen Düsseldorf für das Team, einen Rückstand aufzuholen, war in Kiel die letzten 20 Minuten Unterzahlspiel angesagt. Nach der Gelb-Roten Karte gegen Torwart Kersken kam Ersatzkeeper Louis Oppermann ins Spiel. In einer 5:3:1-Formation verteidigten die neun Feldspieler mit einem aufmerksamen Kersken-Ersatz dahinter souverän die 2:0-Führung. Der eingewechselte Joel Felix fügte sich nahtlos zwischen die beiden Innenverteidiger ein und sorgte wieder für Stabilität im Zentrum. Lesen Sie auch: &bdquo;Nicht die beste Aktion“: Dummheit von Arminia-Keeper Kersken bleibt ungestraft Fazit Nach zwei Siegen der Bielefelder zum Ligaauftakt kann Werder Bremen am Freitagabend (20.45 Uhr) zum Pokalduell in die Schüco-Arena kommen. Der Bundesligist verpatzte seine Generalprobe gegen Udinese Calcio mit 1:2. Das Team von Neu-Trainer Horst Steffen ist Favorit und möchte ein erneutes Pokalaus am Teutoburger Wald unbedingt verhindern. Die Arminen sollten an die starke erste Halbzeit in Kiel anknüpfen und auf ihre läuferischen und fußballerischen Stärken setzen. Und Trainer Kniat wird die richtigen taktischen Kniffe finden, um dem Bundesligisten das Leben schwer zu machen. Vielleicht wiederholt sich die Pokalgeschichte aus der letzten Saison.

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