Arminia-Kapitän Mael Corboz über die 2. Bundesliga: „Wir werden große Ziele haben“

Bielefeld. Zwei abgestiegen, einer im Schlussspurt gerettet: Die Bilanz der Aufsteiger Regensburg, Ulm und Münster in der zurückliegenden Zweitligasaison macht deutlich, dass das Unterhaus für Neulinge mitunter ein raues Pflaster ist. Kann das Ziel für Rückkehrer Arminia Bielefeld in der neuen Spielzeit also nur der Klassenerhalt sein? Nicht unbedingt, meint Kapitän Mael Corboz. Klar, die Vorbereitung ist gerade mal eine Woche alt, der Kader hat noch längst nicht sein endgültiges Gesicht. Da ist eine präzise Zielformulierung noch ein Stück weit Zukunftsmusik. Das betonte auch Corboz am Rande des Trainingsauftakts in der vergangenen Woche. &bdquo;Über ein Ziel haben wir noch nicht gesprochen. Das machen wir in den kommenden Wochen.“ Wie im äußerst erfolgreichen Drittligajahr auch, wolle sich das Team aber im Saisonverlauf viele kleine Etappenziele stecken, um am Ende die anvisierte Tabellenplatzierung zu erreichen. &bdquo;Das machen wir einmal nur mit der Mannschaft und dann wird vom Verein mehr oder weniger etwas vorgegeben.“ Mael Corboz will erst einmal die Vorbereitung genießen Sich als Aufsteiger per se mit Platz 15 zufriedenzugeben, will der 30-Jährige allerdings nicht. &bdquo;Wir werden große Ziele haben, haben wir immer. Jeder ist sehr ambitioniert. Vielleicht ist es am Ende der Klassenerhalt, das weiß ich noch nicht.“ Erst einmal wolle er ohnehin die Vorbereitung genießen, dann &bdquo;kommen die Gedanken daran, was wir in diesem Jahr erreichen wollen, von ganz alleine“. Der Übergang von der recht kurzen Sommerpause zurück ins Training fiel Corboz nach in diesem Jahr leichter als zuvor. &bdquo;Die Pause war zwar nicht lang, aber hat ausgereicht, um die Akkus wieder aufzuladen. Irgendwann will man als Leistungssportler wieder Gas geben“, sagt er. &bdquo;Ich bin froh, wieder hier zu sein. Das hatte ich in der Vergangenheit selten nach dem Urlaub.“ Dafür seien zu einem nicht unerheblichen Teil seine Teamkollegen verantwortlich. &bdquo;Wir haben eine Truppe, die jeden Tag sehr gerne zusammen ist. Ich habe die Jungs echt vermisst.“ Lesen Sie auch: Arminias Sportchef Mutzel über mögliche Abgänge: &bdquo;Dass Vereine anklopfen, ist normal“ Dass das intakte Mannschaftsgefüge durch mögliche Abgänge – Torhüter Jonas Kersken und Linksverteidiger Louis Oppie haben sich besonders in den Fokus gespielt – geschwächt werden könnte, beschäftigt auch den Kapitän. Die Gedanken haben wir schon seit April, als es im DFB-Pokal gut lief. Wenn man zurückblickt, sind einige Spieler von Drittligisten oder Regionalligisten, die im DFB-Pokal weit gekommen sind, abgehauen und zu größeren Vereinen gegangen“, erklärte Corboz und ergänzte selbstbewusst: &bdquo;Wir haben den Vorteil, dass wir schon ein großer Verein sind.“ Zweite Zweitliga-Chance nach acht Jahren Deshalb gehe er davon aus, dass alle Leistungsträger bei Arminia bleiben. &bdquo;Für uns als Gruppe wäre es wichtig. Der Verein hat keinen Druck, Spieler zu verkaufen.“ Doch auch Corboz sind die Mechanismen des Geschäfts wohlbekannt. &bdquo;Im Endeffekt ist Fußball ein Geschäft und es gibt andere, die solche Entscheidungen treffen müssen.“ Auch mit Blick auf mögliche Neuzugänge gibt sich der Führungsspieler diplomatisch. &bdquo;Qualität kann jede Mannschaft gebrauchen.“ Er ist überzeugt, dass im Arminia-Kader auch so genug Qualität steckt, um in der 2. Liga bestehen zu können. &bdquo;Mit dieser Truppe bin ich 100 Prozent zufrieden. Am Ende der vergangenen Saison hatten wir das Niveau eines Zweitligisten“, meint Corboz. &bdquo;Der Unterschied wird sein, das Niveau über eine ganze Saison zu halten. Das haben wir in der zurückliegenden Spielzeit nicht gemacht. Da waren wir zum richtigen Zeitpunkt da.“ Lesen Sie auch: Arminia-Trainer Kniat über weitere Transfers: &bdquo;Sind in guten Gesprächen“ Bis es Anfang August beim ersten Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf ernst wird, steht bei Corboz derzeit aber die Vorfreude auf das Neuland 2. Bundesliga im Vordergrund. &bdquo;Das macht natürlich mehr Bock, als wieder in der 3. Liga zu starten. Es wird für einige alles sehr neu, auch für mich ist die 2. Bundesliga neu. Ich war zwar mal beim Zweitligisten im Profikader, aber nicht im Spieltagskader.“ Das war in der Saison 2017/18 beim MSV Duisburg. Außer am zweiten Spieltag gegen den VfL Bochum (1:1) schaffte es der US-Amerikaner nie in das Spieltagsaufgebot. Acht Jahre später bietet sich Corboz nun die zweite Chance, sich im deutschen Fußball-Unterhaus zu behaupten.

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