3. Liga

Leistungssteigerung nach der Pause: Arminia klettert in Aachen auf Rang drei

Beim 1:0-Sieg über die Alemannia tun sich die Arminen eine Halbzeit lang äußerst schwer. Der eingewechselte Merveille Biankadi erzielt das Tor des Tages.

Stefano Russo (l.) und Arminia Bielefeld feierten bei Alemannia Aachen einen wichtigen Auswärtssieg. | © IMAGO/Eibner

Benedikt Riemer
05.04.2025 | 05.04.2025, 20:33

Aachen. Ein Banner von den Fans („Eure Namen für die Ewigkeit!“) für die Mannschaft, ein Blumenstrauß von den Gastgebern für Geschäftsführer Christoph Wortmann: Beim Auswärtsspiel von Arminia Bielefeld bei Alemannia Aachen waren die Nachwehen des sensationellen 2:1-Triumphs über Bayer Leverkusen noch deutlich zu spüren. Die Frage war, wie gut würde den Arminen auf dem Platz nach der rauschenden Party der Spagat zwischen Pokal-Highlight und Liga-Alltag gelingen? Bisher hatte das vor allem auswärts überhaupt nicht geklappt. In drei Partien (0:0, 0:0, 0:3) gelang dem DSC kein einziger Treffer. Und auch gegen die Alemannia taten sich die Ostwestfalen eine Hälfte lang schwer. Dank einer Leistungssteigerung und Merveille Biankadi gelang aber ein wichtiger 1:0 (0:0)-Erfolg.

Die Chancen, auch im Aufstiegsrennen ein Zeichen zu setzen, standen gut. Weil am frühen Nachmittag der Tabellendritte 1. FC Saarbrücken nicht über ein 1:1 gegen den VfL Osnabrück hinausgekommen war, hätte Bielefeld mit einem Sieg an den Saarländern vorbeiziehen und den Relegationsrang erklimmen können. Und da auch der Tabellenzweite Energie Cottbus mit 1:5 bei 1860 München unterlag, hätte der Rückstand auf die Lausitzer im Falle eines Bielefelder Erfolges am Tivoli für den DSC nur noch zwei Zähler betragen.

Im Vergleich zur Pokalsensation änderte Trainer Mitch Kniat seine Startformation auf drei Positionen. Christopher Lannert, Isaiah Young und Julian Kania ersetzten Felix Hagmann, Noah Sarenren Bazee (beide Bank) und Sam Schreck. Der Mittelfeldspieler war zwar mit nach Aachen gereist, fiel aufgrund von Rückenproblemen allerdings kurzfristig aus.

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Arminia findet offensiv nicht statt

Vor 31.400 Zuschauen im nahezu ausverkauften Aachener Tivoli kamen die Hausherren besser in die Partie und hatten durch Florian Heister den ersten guten Abschluss der Begegnung (7.). Ansonsten bot die Partie in den ersten 23 Minuten nur äußerst geringen Unterhaltungswert. Erst in der 24. Minute sorgte der Aachener Soufiane El-Faouzi mit seinem Distanzkracher an die Querlatte für einen Wachmacher.

Die Alemannia hatte zwar in der Folge ein leichtes Übergewicht, zeigte allerdings auch, warum sie die schwächste Offensive der Liga stellt. Den Arminen schien der Kraftakt vom Dienstag noch nachzuhängen, insbesondere in der Offensive war vom DSC überhaupt nichts zu sehen. Das Trio um Young, Kania und Grodowski war ein Totalausfall. Nicht ein gefährlicher Ball ging in Richtung des Tores von Jan Olschowsky. So ging es mit einer trostlosen Nullnummer in die Kabine.

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Arminia erst im Glück, dann in Front

Kniat reagierte und brachte zur zweiten Halbzeit Lukas Kunze, Merveille Biankadi und Noah Sarenren Bazee für die erschreckend harmlose erste Angriffsreihe. Und tatsächlich sorgten die personellen Veränderungen für mehr Schwung bei den Gästen. Sarenren Bazee legte klug zurück auf Christopher Lannert, der an der Strafraumgrenze vollkommen unbewacht lauerte, mit seinem Schuss aber an Olschowsky scheiterte (49.). Auf der Gegenseite rutschte eine scharf getretene Flanke von Anton Heinz an Freund und Feind vorbei und klatschte an den linken Pfosten (53.).

Der zweite Durchgang war nach nicht einmal zehn Minuten schon ereignisreicher als die gesamte erste Halbzeit. Vor allem der DSC ging mit deutlich mehr Energie zu Werke – und belohnte sich. Kunze spielte Biankadi herrlich rechts am Fünfmeterraum frei. Aus spitzem Winkel jagte der Armine den Ball durch die Hosenträger von Aachen-Keeper Olschowsky zum 1:0 ins Netz (57.).

Und für den Schlussmann sollte es noch schlimmer kommen. Nur wenige Minuten später lief Olschowsky übermotiviert aus seinem Gehäuse und holte den schnellen Sarenren Bazee am linken Strafraumeck ungestüm von den Beinen – Rote Karte (61.).

Arminia erstmals seit November in den Top 3

Mit der Führung und der Überzahl im Rücken waren die Arminen um die endgültige Entscheidung bemüht. Lannert prüfte den neuen Aachener Torhüter Elias Bördner mit einem Distanzschuss (70.). Zehn Minuten später schoss Bördner bei einem Klärungsversuch Mika Hanraths an und der Ball trudelte nur knapp am Tor vorbei. Wiederum nur einige Augenblicke später bediente Marius Wörl an seinem 21. Geburtstag im Zentrum Sarenren Bazee, der das 2:0 knapp verpasste (82.).

Da auch von den Aachenern nichts mehr kam, blieb es beim enorm wichtigen Auswärtsdreier. Dank des Sieges kletterten die Arminen erstmals seit dem 16. Spieltag wieder auf einen der ersten drei Plätze. Im Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden soll dann am Dienstagabend (19 Uhr) der nächste Schritt in Richtung Aufstieg gegangen werden.

Lesen Sie hier den Ticker nach: Arminia Bielefeld gewinnt auch bei Alemannia Aachen

Das Spiel im Liveticker