Herne. Ungefährdet hat Fußball-Drittligist Arminia Bielefeld das Halbfinale im Westfalenpokal-Wettbewerb erreicht. Mael Corboz (2), Stefano Russo, Merveille Biankadi und Daniel Sumbu erzielten die Treffer beim verdienten 5:0-Viertelfinalerfolg am Samstag beim Westfalenligisten SC Westfalia Herne.
Unterstützt von circa 1.000 Arminia-Fans legten die Gäste in der Mondpalast-Arena zu Wanne-Eickel sofort den Vorwärtsgang ein. In der dritten Minute ergab sich die erste dicke Gelegenheit. Eine Ecke von Stefano Russo nahm Stürmer Jeredy Hilterman direkt, SCW-Keeper Daniel Dudek parierte prächtig.
Zusammen mit Julian Kania bildete der surinamische Nationalspieler Hilterman eine Doppelspitze. Und Kania war es dann auch, der in der fünften Minute freistehend ebenfalls einen Treffer auf dem Fuß hatte. Sein Schuss aus zehn Metern flog aber weit über den Kasten. Kanias Reaktion ließ darauf schließen, dass er in erster Linie das unebene Geläuf für den Fehlschuss verantwortlich machte.
Mael Corboz bringt Arminia früh in Führung
In Topzustand war die Spielfläche in Wanne-Eickel zwar tatsächlich nicht, was angesichts der Jahreszeit und der Spielklasse, in der der Hausherr DSC Wanne-Eickel (Westfalenliga) unterwegs ist, aber auch nicht zu erwarten war.
Der SC Westfalia hätte liebend gern auf dem Kunstrasenplatz in seinem „Wohnzimmer“ am Schloss Strünkede gespielt. Sicherheitsbedenken der Behörden hatte aber den Umzug in die rund sechs Kilometer entfernte Mondpalast-Arena zur Folge.
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Den Bielefeldern war das egal, der DSC spielte immer weiter unbeirrt nach vorn. Mit Erfolg. In der zehnten Minute war es Mael Corboz, der zur mittlerweile völlig verdienten Gästeführung traf. Nach einer Flanke von Maximilian Großer landete der Ball auf Umwegen bei Corboz, der Kapitän zögerte nicht und schoss von der Strafraumkante per Direktabnahme mit links ins Herner Tor.
Louis Oppie lässt Doppelchance ungenutzt
Bei einer Doppelchance von Louis Oppie lag der zweite Bielefelder Treffer wenig später in der Luft. Doch erst verfehlte der Linksverteidiger aus der Distanz den Kasten knapp (17.), dann scheiterte er auf Vorarbeit von Sam Schreck am gut aufgelegten Dudek (18.).
Sechstligist Herne war durchaus an einem gepflegten Spielaufbau interessiert. Doch beim Außenseiter war stets Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Das Team von Trainer Christian Knappmann besann sich auf ein kompaktes Defensivspiel. Der knappe 0:1-Pausenrückstand des SCW, der sich keine nennenswerte eigene Torchance herausspielen konnte, ließ dem Westfalenliga-Zehnten alle Optionen für den zweiten Durchgang offen.
Russo aber, der es in der 54. Minute in hohem Tempo einfach mal mit der halben Herner Hintermannschaft aufnahm, schob nach starkem Dribbling flach und überlegt zum 2:0 für den DSC ein. Die Weichen Richtung Halbfinale waren damit gestellt. Corboz machte mit dem 3:0 (61.) frühzeitig den Deckel drauf.
Arminia-Torwart Jonas Kersken klärt mit dem Fuß
Es dauerte bis 64. Minute, ehe der Gastgeber zu seiner ersten Torchance kam. Den Fernschuss von Andrii Dobrovolskyi wehrte DSC-Keeper Jonas Kersken mit den Fäusten ab, den Nachschuss von Christian Silaj parierte er mit dem Fuß.
Auf der anderen Seite war es dann der eingewechselte Merveille Biankadi, der auf 4:0 für Bielefeld erhöhte (76.). Herne-Coach Knappmann sollte also recht behalten. „Eines ist klar: Auf Naturrasen in Wanne-Eickel ist unsere Chance gegen Arminia bei 0,0 Prozent“, hatte er vor der Partie prognostiziert. Genau so war es, auch wenn Daiki Shigeno in der 80. Minute großes Pech mit einem Schuss an das Lattenkreuz hatte. Es war die beste Westfalia-Chance auf das Ehrentor. Stattdessen setzte der erst 17-jährige Daniel Sumbu aus der DSC-U19 den Schlusspunkt (5:0, 87.). Beinahe hätte Sumbu sogar noch ein weiteres Tor erzielt, er scheiterte aber am Pfosten (89.).
Zwei weitere Vereine hatten sich zuvor bereits für das Halbfinale qualifiziert. Oberligist Sportfreunde Siegen warf den Regionalligisten FC Gütersloh im Elfmeterschießen raus, Regionalligist Sportfreunde Lotte siegte 2:1 beim Oberligisten ASC Dortmund. Das vierte Viertelfinale bestreitet der SV Rödinghausen (Regionalliga) gegen den Sieger aus dem Achtelfinal-Nachholspiel 1. FC Gievenbeck (Oberliga) gegen SC Verl (3. Liga), das an diesem Sonntag um 14 Uhr ausgetragen wird.
Halbfinale zwischen dem 19. März und 17. April
Die Runde der letzten Vier wird anschließend ausgelost und im Zeitraum 19. März bis 17. April 2025 ausgespielt. Die Austragungsorte der Halbfinals und des Endspiels werden durch den Verbands-Fußball-Ausschuss (VFA) des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen festgelegt.