Slapstick-Tor und Ego-Trip, doch Arminia kann Alemannia nicht besiegen

Bielefeld. Alemannia Aachen hatte Arminia Bielefeld den Roten Teppich ausgerollt, aber die Ostwestfalen gerieten darauf ins Stolpern. Trotz eines Eigentores und eines verschossenen Elfmeters der Gäste kam der DSC am Samstag nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Im Blickpunkt standen dabei Aachens Keeper Elias Bördner, Alemannia-Stürmer Anton Heinz und Arminia-Torwart Jonas Kersken. Es ging vor den 21.796 Zuschauern so gut los für den Gastgeber. Nach einem langen Schlag von Keeper Kersken in die Aachener Hälfte kam Jan-Luca-Rumpf an den Ball. Der Alemanne wurde von Mika Schroers angelaufen und spielte zurück zu seinem Torwart. Bördner wollte die Kugel mit der Außenseite des rechten Fußes verarbeiten, um ihn dann weiterzuspielen. Stattdessen lenkte er den Ball elegant ins eigene Tor. Ein Slapstick-Treffer, der dem Gastgeber nach nicht einmal drei Minuten die 1:0-Führung bescherte. &bdquo;Ich habe mir gedacht, nimm den Ball einfach mit zur Seite. Wenn ich es jetzt so sehe, muss ich ihn entweder wegschlagen oder mit der Innenseite annehmen. Es könnte sein, dass ich mit dem Kopf schon bei der nächsten Aktion war“, sagte Bördner beim Betrachten der TV-Bilder. Aachen-Trainer Backhaus: &bdquo;Der braucht Liebe“ Sein Motto habe dann gelautet: &bdquo;Abhaken, weiter geht’s. Ich habe unter der Woche gegen Unterhaching auch am Ball vorbeigeboxt und wir haben das Spiel gedreht. Da konnte ich der Mannschaft anschließend dennoch helfen und Stabilität geben.“ 0:1 lag die Alemannia auch gegen die Hachinger in Rückstand, am Ende hieß es 3:1 für Aachen. &bdquo;Dennoch muss ich mich bei der Mannschaft bedanken“, sagte Bördner. &bdquo;Die Jungs stehen für mich ein, die geben alles für mich.“ TSV-Trainer Heiner Backhaus nahm seinen Keeper in Schutz. Mit einem Augenzwinkern sagte er: &bdquo;Die Sonne stand so tief, dass Elias den Ball nicht sehen konnte.“ Darauf angesprochen, dass es innerhalb von nur vier Tagen bereits der zweite dicke Bock des Ex-Torwarts von Viktoria Köln war, meinte der 42 Jahre alte Backhaus: &bdquo;Das ist ein junger Torhüter, der macht Fehler, der braucht Liebe.“ Lesen Sie auch: Trotz Alemannias Hilfe: Arminia Bielefeld nur 1:1 gegen Aachen Wenig Liebe hatte Backhaus, der von Januar 2005 bis Januar 2006 als Spieler bei Arminia unter Vertrag stand, für Anton Heinz. Der Aachener vergab in der 35. Minute einen Handelfmeter und ließ so das mögliche 1:1 zunächst liegen. Doch es war weniger der Fehlschuss an sich als vielmehr das Vordrängeln, das Backhaus mächtig verärgerte. &bdquo;Dass wir einen Elfmeter verschießen, hat mich sehr gestört. Wir waren nicht diszipliniert. Da bin ich in der Halbzeit kurz eskaliert. Wir definieren uns hier im Klub über brutale Solidarität. Ich lasse nicht zu, dass jemand auf individueller Ebene dem Erfolg der Mannschaft schadet.“ Gemeint war Fehlschütze Heinz. Backhaus weiter: &bdquo;Wir haben einen klaren Schützen. Ich glaube, Bentley Baxter Bahn hat noch nie einen Elfmeter verschossen. Das wurmt mich.“ Kerskens Elfer-Training für Union DSC-Keeper Kersken hatte den Strafstoß von Heinz allerdings auch stark mit der rechten Hand pariert. Er sagte: &bdquo;Ich war eigentlich auf Baxter Bahn vorbereitet. Ich bin dann lange stehen geblieben. Dann war es Intuition. Ich bin froh, dass ich mal wieder einen Elfmeter halten konnte.“ Ob die Parade auch schon ein gutes Training mit Blick auf das Zweitrunden-DFB-Pokalspiel der Arminia am Mittwoch (20.45 Uhr) gegen Union Berlin gewesen sei, wurde Kersken gefragt. &bdquo;Ich würde mir wünschen, dass wir vielleicht schon nach 90 Minuten durch sind. Aber wenn es im Elfmeterschießen sein sollte, dann nehmen wir das auch.“ Backhaus sagte, dass seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit auf der Alm dann &bdquo;eine gute Reaktion gezeigt“ habe. Durch Lukas Scepanik kamen die Gäste in der 53. Minute noch zum 1:1. Und dabei blieb es. Lesen Sie auch: &bdquo;Fühlt sich nach einer Enttäuschung an“: Arminia hadert mit Punkteteilung

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