Bielefeld. Kennt Ihr Pellegrino Artusi? Ist jetzt kein italienischer Mittelstürmer, aber er hat quasi das Ur-Rezept aufgeschrieben, welches hier in Deutschland häufig Spaghetti Bolognese genannt wird. Ich hatte ja vor Kurzem mein Rezept hier angedeutet und es wollten doch tatsächlich so einige wissen, wie ich es mache.
Nun, es ist fast identisch mit dem Rezept von Artusi, allerdings lasse ich etwa die Hälfte der Butter weg, nehme dafür Olivenöl. Außerdem noch etwas Geflügelleber und einen guten Schuss Rotwein, gerne Negroamaro, und dann noch Oregano anstelle von Rosmarin. Und natürlich sehr reife, geschälte Tomaten und etwas Tomatenmark. Hm – jetzt, wo ich es noch einmal lese, ist es ja fast ein eigenes Rezept. Lasst es auf jeden Fall so lange köcheln, wie zwei Fußballspiele inklusive Pausen und Nachspielzeiten dauern, und vergesst den frisch geriebenen Parmesan nicht. Da bekomme ich direkt Appetit.
Jetzt hoffte ich vor dem Derby gegen Osnabrück, mit Blick auf deren schwachen Start, natürlich auf drei Punkte. Gleichwohl ich nicht verhehlen kann, eine gewisse Fallhöhe erkannt zu haben, wenn – ihr wisst es ja selbst – volle Hütte, vermeintlich schwacher Gegner. Solche Chancen werden an der Melanchthonstraße meist sicher versemmelt.
Arminia-Stürmer Hilterman ist ein Mysterium
Ebenso sieht es in der schwarz-weiß-blauen Historie mit den sogenannten Königstransfers aus. Da ließ vor der Saison die Verpflichtung von Jeredy Hilterman mein Arminenherz höherschlagen. Seine Torausbeute las sich nahezu vortrefflich und seine Rückennummernwahl zeugte dann von großem Selbstbewusstsein. Leider erfahren wir nur gelegentlich, wie es um seinen Fuß bestellt ist. Mal sei er nah dran am Mannschaftstraining, dann ist er wohl nur nah dran am Trainingsgelände. Ein gewisses Maß an Mysteriosität ist schon auszumachen. Aber in der Rückrunde, da bin ich sicher, erzielt er mindestens so viele Tore, wie es seiner Rückennummer entspricht.
Aber jetzt haben wir ja Daniel Sumbu. Vielleicht wird er ja unser neuer Held. Aber erst einmal ist es Louis Oppie, der erste Spieler der Saison, der sein zweites Tor erzielt hat. Nach dem 1:0 dachte ich in all meiner Naivität, dass es jetzt aber mal so richtig laufen würde. Und wie so oft habe ich mich getäuscht. Haben mich unsere Spieler enttäuscht. Wir ließen den Gegner mal wieder machen, bis es dann 1:1 stand.
Ich möchte hier nicht wiederholen, welche Worte mir da aus dem Mund gefallen sind. Es wäre wohl ein Grund, mir die Mitgliedschaft beim DSC zu entziehen. Aber ich war so dermaßen enttäuscht und böse. Da habe ich mir doch den einen oder anderen aus dem Klos-Abschiedsspiel gewünscht. Konstantin Kerschbaumer würde uns guttun. Jedenfalls in der Form aus seinem Jahr bei uns. Mir fehlt, trotz aktuellem Platz drei, einer, der im Mittelfeld Struktur reinbringt.
Mitleid mit dem Rivalen Osnabrück
Aber ich will mal nicht so sein. Wir haben drei Tore erzielt und nur eines zugelassen. Wir sind langsam, aber sicher auf dem Weg nach ganz oben. Dorthin, wo wir definitiv hingehören. Werde mir auf dem Rathausplatz schon mal einen Platz reservieren. Denn mir ist nach diesem Spiel definitiv zum Feiern zumute! Und trotz ziemlich voller Ränge war es am Ende ein (fast) souveräner Sieg. Wohlgemerkt gegen einen Absteiger aus der 2. Bundesliga. So, wie es vor einem Jahr bei uns war. Fürchterlich ... ich leide fast mit den Osnabrückern.
Jetzt gilt es also, den Oktober golden zu machen. Zwei weitere Siege und schon könnten wir am Platz an der Sonne aber so richtig anklopfen. Und dann bis Mai dort bleiben!
Euer Armine von der Süd!