Wird Arminia nach dem Pokal-Geldsegen nochmal auf dem Transfermarkt tätig?

Bielefeld. &bdquo;Für einen Erstrundensieg kannst du dir nichts kaufen“. Dem Ostwestfalen wird gelegentlich eine gewisse negative Grundhaltung nachgesagt. Entsprechend könnte dieser Satz nach dem 2:0-Triumph des DSC Arminia Bielefeld gegen Hannover 96 durchaus hier und da gefallen sein. Und er ist falsch! Der Einzug in Runde zwei beschert dem Klub aus OWL nämlich einen kleinen Geldsegen. 418.906 Euro zahlt der DFB an die Teilnehmer des nächsten Durchgangs, der unter der Woche am Dienstag, 29., und Mittwoch, 30. Oktober, ausgespielt werden soll. Die Auslosung dafür findet am Sonntag, 1. September, um 17.10 Uhr im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund statt und wird vom ZDF live übertragen. Lesen Sie auch: 2:0 gegen Hannover 96: Arminia feiert wieder eine Pokalparty Kommen bei einem attraktiven Los noch die Hälfte der Einnahmen eines erneut vollen Stadions dazu, dann hat der DSC also durch dieses eine Spiel plötzlich ein gut gefülltes Portemonnaie. Gewinn, der in weitere Spieler investiert werden könnte. Mutzel überzeugt: “Nicht auf weitere Transfers angewiesen” Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel wird bei Vertragsverhandlungen zweifellos das Spiel mit verdeckten Karten beherrschen, angesprochen auf eine mögliche Verwendung der vielleicht etwas unverhofft einströmenden Gelder, zeigt der DSC-Boss aber nur ein charmantes Lächeln statt eines eiskalten Pokerface. &bdquo;Wir sind nicht auf Rosen gebettet, deswegen hilft der Einzug in die zweite Runde dem gesamten Verein enorm. Wir hoffen, dass noch etwas dazukommt. Wir sind aber auch nicht darauf angewiesen, Transfers zu tätigen“, sagte Mutzel. Dass das Geld zeitnah ausgegeben wird, ist wahrscheinlich. Schon im Trainingslager in Kiens hatte Finanz-Geschäftsführer Christoph Wortmann gesagt: &bdquo;Jede weitere DFB-Pokalrunde wäre ein Segen. Und dann könnten wir wieder gucken, wo wir Schulden abbauen, aber eben auch, wo wir investieren. Wenn du nichts investierst, wirst du kein Wachstum erzeugen.“ Bedarf und Wünsche gibt es vorne wie hinten Bleibt die Frage, an welcher Stelle beim Personal noch Lücken vorhanden sein könnten. &bdquo;Uns hilft auch jede Woche, um diesen neuen Kader zu beobachten. Wenn wir glauben, dass noch eine Verstärkung möglich ist, dann werden wir die machen“, versprach Mutzel. Mit seinem personellen und taktischen Coup gegen die 96er hat Coach Mitch Kniat eine Bedarfsanalyse nicht gerade vereinfacht. Spieler, die in der Liga bisher nur eingewechselt wurden, wie Wörl oder Schreck, stachen plötzlich als Startspieler. Im Mittelfeld, das gegen Hannover mit fünf Akteuren (Corboz, Schreck, Kunze, Wörl und Mizuta) bestückt war, gibt es ein Überangebot. Lesen Sie auch: Noten für Arminia Bielefeld: Chapeau vor dieser Mannschaftsleistung! Auch vorne, wo sich Kniat noch einen anderen Typ Außenstürmer wünscht, ist der Kader bereits rappelvoll – vor allem auf der Mittelstürmerposition. Der junge Schroers, der gerade rekonvaleszente Sarenren Bazee und der erneut nicht berücksichtigte Aygün Yildirim brauchen aber noch Zeit oder sollen, im Fall Yildirim, abgegeben werden. Ein weiterer Zugang, das hatte Mutzel auch schon betont, sei nicht von einem Verkauf abhängig. Ein weiterer Erfolg brächte eine runde Million Erfahrener Ersatz könnte auch für die Außenverteidiger Lannert und Oppie nötig sein, denn die Leistungsträger haben aktuell keine erkennbare Konkurrenz im Kader. Je nach Abschneiden in den Pokalwettbewerben kommen da schnell knapp 4.000 Spielminuten auf den Tacho. Das weiß auch Mutzel, der anmerkt: &bdquo;Die Kaderbreite ist eine andere als noch im vergangenen Jahr. Gefühlt tut der Ausfall eines Spielers nicht mehr so weh. Wir haben die Möglichkeit, auf Ausfälle, aber auch auf den Gegner zu reagieren. Und bisher ist das in den ersten Wochen sehr gut gelungen. Aber es sind auch erst drei Wochen um – da muss man den Ball auch flach halten.“ Übersteht der DSC auch Runde zwei, dann klingelt es übrigens noch einmal kräftig in der Kasse: 837.813 Euro erhält jeder Achtelfinalist. Zusammen mit den Zuschauereinnahmen also eine runde Million. Aber das ist ein Betrag, für den sich der DSC aktuell wirklich noch nichts kaufen kann.

Meistgelesen