Noten für Arminia: Klos geht ans Limit, der Rest zeigt Nerven

Bielefeld. Was für eine Zitterpartie. Beim 0:0 gegen den Halleschen FC gelang Arminia Bielefeld der Klassenerhalt auf denkbare knappe Weise. Gegen die keinesfalls spielstarken Gäste brauchte der DSC allerdings einiges an Fortune. Die Drucksituation vor 25.194 Zuschauern und die Emotionalität angesichts des letzten Liga-Heimspiels von Vereinslegende Fabian Klos hemmten die Arminia spürbar. Heraus kam ein über weite Strecken unansehnlicher Kick mit Happyend. Die Bielefelder Profis in der Einzelkritik. Jonas Kersken: Mit seiner Flugeinlage beim Schuss von Tom Baumgart (3. Minute) und der starken Reaktion beim Versuch von Meris Skenderovic (4.) bewahrte Kersken seine Arminia vor einem frühen Rückstand. Der 23-Jährige war aufmerksam, strahlte Sicherheit aus und ließ sich von der allgemeinen Verunsicherung im Arminia-Team nicht anstecken. Beim Pfostenschuss von Henry Crosthwaite brauchte aber auch er etwas Glück, um seine weiße Weste zu behalten. Zumal der etwas unkontrollierte Schlag ins Mittelfeld, der die Megachance zur Gästeführung erst möglich machte, von Kersken kam. Note: 2,5 Christopher Lannert: Der 25-Jährige war wie gewohnt darum bemüht, das Spiel der Arminia über seine rechte Seite anzukurbeln. In der Entstehung der Chance des Hallensers Tunay Deniz (43.) ließ sich Lannert allerdings gleich zweimal von seinem Gegenspieler düpieren. Note: 3,5 Lesen Sie auch: Das Minimalziel bei Arminia ist erreicht – mehr aber auch nicht Leon Schneider: Er war der deutlich stabilere der beiden Innenverteidiger. Schneider wirkte aufgeräumt. In der 51. Minute wäre dem 23-Jährigen beinahe der Führungstreffer für den DSC gelungen. Nach einer Ablage von Klos kam der aufgerückte Schneider frei zum Kopfball, doch HFC-Schlussmann Sven Müller lenkte den Ball mit einem tollen Reflex über die Latte. Note: 3 Maximilian Großer: Der frühere Regionalligaspieler des Hamburger SV II konnte die Nervosität über die 90 Minuten nie abschütteln. In der Spieleröffnung unterliefen ihm immer wieder Ungenauigkeiten, der Ball kam manchmal wie ein Bumerang zurück. In der 79. Minute hätte ein Großer-Patzer um ein Haar einen Strafstoß für Halle nach sich gezogen. Doch der Armine erwischte im eigenen Strafraum außer Dominic Baumann auch den Ball. Note: 4,5 Louis Oppie: Nicht zum ersten Mal hatte der Linksverteidiger seine stärksten Szenen in der Offensive. Bei seinem Versuch in der 36. Minute wählte Oppie allerdings die Augen-zu-und-durch-Variante. Mit etwas mehr Geduld und Übersicht wäre mehr möglich gewesen als ein Gewaltschuss mitten auf HFC-Torwart Müller. Defensiv offenbarte Oppie öfter Probleme. Dafür trieb er das Spiel über links immer wieder an. Note: 4 Lesen Sie auch: Armina-Trainer Kniat: &bdquo;Nicht selbstverständlich, dass ich bleiben durfte“ Mael Corboz: Von Anspannung und Druck konnte sich auch der erfahrene Profi augenscheinlich nicht frei machen. Corboz streute viele Ungenauigkeiten ein und konnte dem Arminia-Spiel kaum Struktur geben. Sein Abschluss in der 73. Minute war kein Problem für Keeper Müller. Auf der Gegenseite hatte der 29-Jährige Glück, dass ein haarsträubender Ballverlust nicht bestraft wurde. Unter dem Strich war es aber eine schwache Vorstellung. Note: 4,5 Sam Schreck: Auch der Dauerläufer im Mittelfeld erwischte nicht seinen besten Tag. Im Verlaufe der Partie stabilisierte sich Schreck jedoch und spielte einen soliden Part in der Zentrale. Note: 4 Marius Wörl: Wörl war der beste Akteur im Dreiermittelfeld und hatte immer wieder gute Aktionen. Im Abschluss und Spiel nach vorne hatte aber auch er deutliche Schwächen. Zweimal verpasste er einschussbereit am langen Pfosten nur um Haaresbreite. Note: 3,5 Thaddäus Momuluh: Der 21-Jährige war lange der einzige Armine, der versuchte, irgendeine Form des Offensivspiels zu initiieren. Über das Bemühen ging es jedoch selten hinaus. Trotz seines Tempos wurde Momuluh in den entscheidenden Momenten jeweils noch von einem Gegenspieler gestört. Note: 4 Leandro Putaro: Der Offensivspieler agierte auf der rechten Seite vollkommen unsichtbar und hatte nicht eine torgefährliche Aktion. Note: 5 Fabian Klos: In seinem letzten Heimspiel tat der Kapitän das, was er in der vergangenen 13 Jahren so oft getan hatte: kämpfen bis nichts mehr im Tank ist. Nach einer knappen halben Stunde legte er die erste von zwei ganz dicken Arminia-Chancen für Oppie auf, kurz nach der Pause die zweite für Leon Schneider. Dass seine Kopfbälle jeweils kein Problem für Torhüter Müller waren und ihm im letzten Liga-Heimspiel kein Treffer vergönnt war, war nur ein kleiner Wermutstropfen. Klos war dennoch der Mann des Tages und ließ sich zurecht feiern. Note: 2 Außerdem eingewechselt wurden Kaito Mizuta (für Momuluh, 76.), Can Özkan (für Lannert) und Gerrit Gohlke (für Putaro, beide 86.) sowie Manuel Wintzheimer (für Klos, 90.+5). Mizuta scheiterte in der Schlussphase mit einem Freistoß an Gäste-Schlussmann Müller. Die übrigen Einwechslungen dienten dazu, das knappe Ergebnis über die Zeit zu retten - mit Erfolg.

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