3. Liga

Duell der Krisenteams: Arminia Bielefeld und der SC Verl trennen sich torlos

Das Remis im OWL-Duell ist für den abstiegsbedrohten DSC zu wenig. Merveille Biankadi ist mit einem vergebenen Strafstoß der Unglücksrabe.

Manuel Wintzheimer (Mitte), Bielefelds einzige Spitze, verteidigt gegen Verl mit.  | © Oliver Krato

Benedikt Riemer
03.03.2024 | 03.03.2024, 22:20

Bielefeld. Die Aufgabe für Arminia Bielefeld war spätestens nach den Ergebnissen vom Samstag klar. Die Siege der Kellerkonkurrenz aus Mannheim und Halle hatten drei Punkte für die Arminen im OWL-Duell gegen den SC Verl noch einmal mehr zu einem Muss gemacht. Doch der DSC konnte auch das fünfte Heimspiel hintereinander nicht gewinnen. Mit 0:0-Remis kann der Sportclub deutlich besser leben als Arminia.

Cheftrainer Mitch Kniat setzte gegen seinen Ex-Klub auf personelle Konstanz und ließ seine Startelf im Vergleich zum 1:1-Unentschieden in Saarbrücken unverändert. Auch Mael Corboz, der im Winter aus Verl nach Bielefeld gewechselt war, stand beim Wiedersehen mit seinen ehemaligen Kollegen von Beginn an auf dem Platz.

Vor 22.569 Zuschauern brauchten die beiden schlechtesten Rückrundenteams bei tollen äußeren Bedingungen etwas mehr als zehn Minuten, um richtig auf Betriebstemperatur zu kommen. Der Schuss von Nicklas Shipnoski war kein Problem für Verl-Keeper Luca Unbehaun (11.). Im direkten Gegenangriff musste sich Jonas Kersken im Bielefelder Tor schon mehr strecken, um den Abschluss von Nicolas Sessa über die Querlatte zu lenken (12.).

Biankadi vergibt Elfmeter für Arminia

Nun war wieder Arminia an der Reihe und hatte die Megachance auf das wichtige 1:0. Nach einem Zweikampf mit Nico Ochojski ging Nassim Boujellab im Strafraum zu Boden und der Unparteiische Martin Pertersen zeigte auf den Punkt. Ob tatsächlich ein Foulspiel vorlag, konnten auch die TV-Bilder nicht eindeutig aufklären. Den Arminen, die sich zuletzt bei Schiedsrichterentscheidungen benachteiligt gesehen hatten, war es egal. Manuel Wintzheimer schnappte sich den Ball, doch auch Merveille Biankadi, der gegen Münster und Unterhaching jeweils sicher verwandelt hatte, meldete Ansprüche an. Nach kurzer Diskussion legte sich schließlich Biankadi den Ball auf den Punkt – und vergab. Den flachen Schuss des 28-Jährigen parierte Unbehaun mit dem Fuß (15.).

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In einer bis dahin unterhaltsamen Partie ließ sich der DSC von diesem Rückschlag nicht aus der Bahn werfen. In der 21. Minute setzte sich Wintzheimer robust gegen Barne Pernot durch und die Hausherren liefen mit drei Mann gegen einen Verteidiger auf das Verler Tor zu. Doch Wintzheimer verpasste es, den Ball auf die mitgelaufenen Boujellab und Biankadi querzulegen und Torge Paetow konnte klären.

In der Folge verflachte das Spielgeschehen zusehends. Zwar hatte Arminia mehr vom Spiel, konnte aber wieder einmal zu wenig Torgefahr kreieren. Die Gäste aus Verl taten weit weniger für das Spiel, hatten aber noch einen gefährlichen Abschluss. Den strammen Schuss von Tom Baack parierte Kersken jedoch (41.). Mit 0:0 ging es in die Halbzeit.

Verler Baack trifft nur den Pfosten

Mit dem Seitenwechsel wurde die Begegnung zunächst nicht besser. Beiden Teams unterliefen immer wieder kleine Fehler, die den Spielfluss hemmten. Erst in der 57. Minute sorgte Boujellab für den ersten nennenswerten Abschluss der zweiten Hälfte. Und auch die Gäste wachten jetzt wieder auf - und wie. Gegen einen Kopfball von Michel Stöcker musste DSC-Schlussmann Kersken sein ganzes Können aufbieten (60.). Wenig später war der 23-Jährige auch gegen den abgefälschten Distanzschuss von Sessa zur Stelle (62.). Die Bielefelder Hintermannschaft geriet mehr und mehr in Not. Im Anschluss an die folgende Ecke drosch Baack den Ball aus zehn Metern an den rechten Pfosten. Auch der starke Kersken wäre hier machtlos gewesen.

Teile des Publikums in der Schüco-Arena wurden allmählich unruhig. Die Verler Fans nahmen es mit Genugtuung zur Kenntnis und stimmten „Kniat raus"-Rufe an. Auf dem Platz hatten sich die Arminen inzwischen wieder etwas berappelt und vergaben ihrerseits eine dicke Gelegenheit. Wintzheimer scheiterte im Eins-gegen-eins mit Unbehaun (70.). Doch die bessere Mannschaft im zweiten Durchgang blieb der Sportclub. Lars Lokotsch konnte eine Flanke von Sessa aus kurzer Distanz in voller Streckung aber nicht über die Linie drücken (75.).

Die Partie blieb bis in die absolute Schlussphase offen. Die eröffnete der eingewechselte Kaito Mizuta mit einem wuchtigen Fernschuss (80.). Viel mehr kam allerdings nicht, es blieb beim torlosen Unentschieden. Zu wenig für die Bielefelder, die auf Platz 16 mit drei Punkten Vorsprung auf Waldhof Mannheim weiter in höchster Abstiegsgefahr schweben. Am kommenden Samstag (14 Uhr) geht es für Arminia zur Zweitvertretung von Borussia Dortmund. Verl, das seine Serie von vier Niederlagen in Folge beendete, bestreitet einen Tag später sein Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen (16.30 Uhr).

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