Abstiegskampf: Die Mängelliste von Arminia Bielefeld ist lang

Bielefeld. &bdquo;Wenn’s scheiße läuft, läuft’s scheiße.“ Die Worte des ehemaligen Torhüters Oliver Kahn fassten den Samstagnachmittag von Arminia Bielefeld äußerst treffend zusammen. Bei der 0:2-Auswärtsniederlage gegen Jahn Regensburg lief für den DSC nahezu alles schlecht. Die Partie machte zudem deutlich, dass die Mängelliste vor dem immens wichtigen Heimspiel gegen Viktoria Köln am Samstag (16.30 Uhr) lang ist. &bdquo;Wir tun uns schwer, Tore zu schießen und kassieren zu leicht Tore aus ungefährlichen Situationen“, fasste DSC-Sportchef Michael Mutzel die missliche Lage zusammen. In Regensburg brauchte es keine zwei Minuten, ehe der Plan von Trainer Mitch Kniat hinfällig war. Torhüter Jonas Kersken verschuldete mit seinem unnötigen Ball ins Seitenaus einen Einwurf und die restliche Hintermannschaft des DSC war beim folgenden Treffer von Christian Viet nur Staffage. 20 Minuten später ging Kersken mit unnötig hohem Risiko ins Dribbling mit Viet, ließ sich den Ball abluchsen und musste mit ansehen, wie der Regensburger zum 2:0 ins verwaiste Tor traf. &bdquo;Zwei dumme Aktionen“, monierte Kniat im Anschluss. Auch Sportchef Michael Mutzel war mit der Aktion des Schlussmanns überhaupt nicht einverstanden. &bdquo;Natürlich hat er da eine falsche Entscheidung getroffen und den Gegner ohne großen Aufwand voll ins Spiel gebracht. Das war der Knackpunkt“, erklärte der 44-Jährige. Kersken selbst äußerte sich reumütig. &bdquo;Ich entschuldige mich bei der Mannschaft für das zweite Tor. Das geht komplett auf meine Kappe und darf mir nicht passieren.“ Arminias-Offensive in der Formkrise Dass nun auch der, bis auf wenige Ausnahmen, sichere Rückhalt Kersken einen derartigen Fehler einstreut, ist Ausdruck der allgemeinen Verunsicherung nach vier Niederlagen in Serie. “Nach vier Spielen ohne Punkt ist klar, dass wir nicht mit dem Selbstvertrauen auf dem Platz stehen wie nach drei Siegen“, sagte Marius Wörl. Neben individuellen Aussetzern, die Arminia in dieser Saison immer wieder um ein besseres Ergebnis brachten, ist das kollektive Defensivverhalten nach wie vor eine große Baustelle. Mit lediglich vier Spielen zu null und 37 Gegentreffern - 1,6 im Schnitt – gehört der DSC im Ligavergleich zu den schwächsten Teams. Seit der Winterpause waren es inklusive Testspiel durchschnittlich sogar mehr als zwei Gegentore. Bislang konnte die unzureichende Defensivstruktur noch durch die Offensive ausgeglichen werden. Doch auch der Bielefelder Angriff befindet sich in einer Schaffenskrise. Seit nunmehr vier Partien sind die Arminen ohne eigenen Treffer aus dem Spiel heraus. Einzig Merveille Biankadi traf in Münster per Strafstoß. Dass in Regensburg dann Nassim Boujellab vom Punkt antrat und verschoss, sorgte für einige Fragezeichen. &bdquo;Die beiden haben sich auf dem Platz verständigt, dass Nassim schießt. Und dann ist das so Gesetz“, erklärte Kniat. Einen festgelegten Schützen gebe es nicht. &bdquo;Brutale Qualität in der Mannschaft“ Grundsätzlich waren die Offensivbemühungen der Bielefelder, von einer ordentlichen Stunde in Münster abgesehen, zuletzt von Harm- und Ideenlosigkeit geprägt. Aus dem Ballbesitz und der Spielkontrolle entsteht kaum Torgefahr. Über den gesamten Saisonverlauf hinken zudem durchaus namhafte Neuzugänge wie Manuel Wintzheimer (21 Liga-Einsätze/ 3 Torbeteiligungen), Aygün Yildirim (19/2), Nicklas Shipnoski (22/4) und Leandro Putaro (14/1) zu oft den Erwartungen hinterher, bringen gerade in der derzeitigen Phase keine Impulse nach ihren Einwechslungen. Nicht ohne Grund saß etwa Wintzheimer in Regensburg nur auf der Tribüne. Hoffnungsträger im Angriff ist neben der 36-jährigen Klub-Legende Fabian Klos stattdessen der 21-jährige Thaddäus Momuluh. Eine Menge Arbeit also für den zuletzt in der Kritik stehenden Cheftrainer Kniat. Der 38-Jährige fordert nach Duellen gegen die Top drei der Liga, dass &bdquo;gegen die Mannschaften aus unserer Tabellenregion auf jeden Fall Siege her müssen“. Torhüter Kersken übt sich derweil in Optimismus: &bdquo;Wir haben eine brutale Qualität in der Mannschaft. Wir werden alles daran setzen, den Bock umzustoßen und zu zeigen, dass wir zu Unrecht da unten stehen.“

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