Bielefeld. Zuerst muss ich hier mit den wirklich wichtigen Dingen beginnen. Unsere Biotonne ist nicht geleert worden. Wahrscheinlich aufgrund eines hohen Krankenstandes. Ich wünsche allen vom Umweltbetrieb schnelle Genesung! Auf eine solche hoffe ich immer und immer wieder und noch bei unserer Arminia. Aber als perfektes Beispiel kam Mael Corboz als einer der besten Fußballer der Drittligahinrunde zu uns auf die Alm. Es brauchte nur kurz, und er ist kaum sichtbar zwischen all diesen schwer von der schwarz-weiß-blauen Krankheit gezeichneten jungen Männern.
Was ist das für eine Krankheit? Auf jeden Fall eine psychosomatische. Denn solche Krankheiten können alle Körperregionen betreffen. Mal die Psyche, mal aber auch die Füße oder andere Körperteile. Oder es liegen psychogene Erschöpfung und Müdigkeit vor. Um so etwas in den Griff zu bekommen, ist eine ganzheitliche Therapie vonnöten. Bei unserem Verein scheint es nicht das Personal dafür zu geben. Denn sie können nicht in Ansätzen trainieren. Jede Woche sieht alles so zufällig aus, nichts erinnert an einstudierte Abläufe, um der Krankheit Herr zu werden. Sie einzudämmen und alle, die mit den Patienten mitfiebern, endlich wieder etwas zu beruhigen, wäre ein hehres Ziel.
Ein schönes, nein, leider ein schlechtes Beispiel ist die Leistung von Nassim Boujellab. Den Elfmeter sehe ich da übrigens nur als negatives Sahnehäubchen an. Gegen Ulm brachte er in der zweiten Halbzeit so etwas wie Struktur, Kampf und spielerische Linie auf den Platz. In Regensburg wirkte er wie ein Fremdkörper. Obwohl... nur Fremdkörper geht ja eigentlich nicht. Und ich sehe da nur noch Fremdkörper. Es gibt da einfach kein Wir, kein Miteinander. Und auch wenn Fabian Klos nicht müde wird, die charakterlichen Vorzüge seiner Kollegen herauszustellen, werden die Fragezeichen in meinem Kopf eher größer...
Arminia braucht Dreier gegen Köln
Was ist zu tun? Ich, wir als Anhänger des DSC sind da ja auch nur Zuschauer. Die Wahrheit wird sein, dass man natürlich über die Personalie des Trainerpostens sprechen wird, sprechen muss. Aber eine weitere Wahrheit wird sein, dass wir es uns kaum leisten können, mal wieder mehrere leitende Angestellte ohne Gegenleistung zu entlohnen.
Ein Freund aus England schrieb mir letztes Jahr nach dem zweiten Abstieg, dass wir zu groß für die 3. Liga seien (You`re to big for that!). Jetzt schrieb er, ich solle weiter glauben (Have Faith!). Aber es kniatscht langsam zwischen meinem Verein und mir. Was macht eigentlich _____? Hier dürft Ihr gerne einen Trainernamen nach Wahl einsetzen! Ich habe da keinen besonderen Wunsch, aber es darf gerne ein etwas älterer, erfahrener Übungsleiter sein. Ich weiß, jetzt denken viele an Uwe Neuhaus, aber der hat bestimmt Besseres zu tun. Ach ja, und wir haben wohl kein Geld. Immer noch nicht.
Nächste Woche geht es gegen Viktoria Köln. Da gab es in der Hinrunde immerhin mal einen Punkt, in der Situation, in der wir uns inzwischen befinden, ist nur ein Sieg förderlich. Wer weiß, wie es in den nächsten Tagen in den Spielern aussieht, aber bei mir weiß ich es schon ziemlich genau. Auf blöde Sprüche von Freunden, Nachbarn, Kollegen und Bekannten versuche ich zunächst mit einem Lächeln und einem harmlosen Witzchen zu antworten. Aber im Lauf der Woche wird es meinerseits Repliken geben, die schon fast den Straftatbestand der verbalen Körperverletzung erfüllen werden. Am Spieltag selbst ist erst einmal alles fast vergessen. Ich freue mich auf meinen Stammplatz auf der Süd, die Leute, die dort teils auch schon jahrelang stehen und auch immer wieder kommen. Und dann wird wohl wieder ein Spieler einen riskanten Querpass... Ach, lassen wir das...
Euer Armine von der Süd!