Arminias Bilanz: Ein Dauer-Renner und ein Einser-Schüler stechen heraus

Bielefeld. Der DSC Arminia Bielefeld feilt eifrig an der passenden Form für die zweite Saisonhälfte, die in zwei weiteren Testspielen am kommenden Freitag um 11 Uhr gegen Regionalligist SV Rödinghausen und am Samstag um 14 Uhr gegen Zweitligist Fortuna Düsseldorf unter Beweis gestellt werden soll. Beide Partien finden an der Friedrich-Hagemann-Straße statt. In 20 Ligaspielen hatte der in großen Teilen neu formierte Kader bislang Zeit, sich zurecht zu ruckeln - mit teilweise überraschenden Erkenntnissen. Für das Team, aber auch so manchen Einzelspieler, wurde der Saisonabschnitt des Jahres 2023 zur Achterbahnfahrt. Die Dauerbrenner Fabian Klos ist unbestritten die Nummer eins, wenn es um das Dienstalter beim DSC geht. Bei einem Kader, der fast ausschließlich aus neuen Spielern oder Eigengewächsen aus der Jugend besteht, überrascht das wenig. Und mit 20 Einsätzen ist Klos einer von vier Akteuren, die in jeder Ligapartie auf dem Feld standen - 1.396 Minuten lang. Mit in dem erlesenen Kreis befindet sich noch Torwart Jonas Kersken. Der hatte sich in einem durchaus offenen Rennen auf der Position durchgesetzt und führt mit den maximal möglichen 1.800 Einsatzminuten das Feld an. Wie hoch die Leistungsdichte im Kasten ist, das dokumentiert Coach Kniat in den gerade laufenden Testspielen. Ersatzkeeper Leo Oppermann erhielt gegen Bundesligist Union Berlin eine komplette Halbzeit Einsatzzeit. Nicht etwa, weil er sich seinen freundlichen Applaus von den Fans seines Ex-Klubs abholen sollte, wie Kniat betonte: &bdquo;Er hat den Einsatz bekommen, weil er einfach gut ist. Das hat er sich verdient.“ In den drei Winter-Tests sollen Oppermann und Kersken jeweils anderthalb Spiele bekommen. Unter den Feldspielern ist Christopher Lannert die Nummer eins bei der Einsatzzeit. Nur einmal, beim 2:2 gegen Borussia Dortmund II, wurde er ausgewechselt. Er kommt auf 1.781 Minuten, die fast maximale Ausbeute. Sam Schreck (1.584 Minuten) ist der Vierte im Kreis der &bdquo;Zwanziger“. Die Torjäger Hier ist Klos ganz vorne. Sieben Tore erzielte der Mittelstürmer bislang. Vier Treffer bereitete er vor, auch das ist spitze. Merveille Biankadi und Kaito Mizuta kommen auf vier Tore und auch jeweils auf vier Vorlagen. Neben Nicklas Shipnoski hat auch Louis Oppie drei Mal getroffen. Der Linksverteidiger durchlebte Licht und Schatten. Während er nach vorne immer wieder strake Akzente setzte, unterliefen ihm in der Defensive teilweise haarsträubende Fehler, wie etwa bei den zwei Treffern von Erzgebirge Aue (Endstand 2:2). Das etwas kompaktere System mit einer Fünfer-Abwehrreihe kommt dem schnellen Außenverteidiger mit dem Zug nach vorne womöglich gelegen. Die Halbjahreszeugnisse Ein bisschen subjektiv ist die Benotung der Akteure nach Fußballspielen immer - aber in der Tendenz meist stimmig. Die gute Nachricht für den DSC ist: &bdquo;ungenügend“ gab es nach NW-Meinung bislang nie. Die einzige Eins sahnte Nicklas Shipnoski ab. Mit zwei Toren und einer Vorlage war er beim 4:0 gegen Preußen Münster Klassenbester. Zehn Spieler brachten es bislang auf eine glatte Zwei - Kersken, Kaito Mizuta, Schreck und Gerrit Gohlke holten jeweils zweimal ein &bdquo;Gut“. Den elf Akteuren mit Top-Noten stehen auch elf Spieler mit Fünfen gegenüber - Kersken, Klos oder Özkan tauchen in der Statistik hüben wie drüben auf. Christopher Lannert, Louis Oppie und Manuel Wintzheimer kassierten jeweils dreimal &bdquo;mangelhaft“. Auffällig dabei ist aber, dass die schlechten Noten zum Ende der Hinrunde seltener wurden. Wintzheimer etwa holte in den letzten drei Liga-Spielen zweimal eine Drei und einmal eine 3,5. Die Teilzeitarbeiter Manuel Wintzheimer ist der Spieler, der am häufigsten eingewechselt wurde. Elf Mal kam der Stürmer nachträglich in die Partie. Zum Edeljoker reicht es bei erst einem Treffer (gegen Mannheim) jedoch noch nicht. In den vergangenen drei Ligaspielen gehörte der 24-Jährige allerdings zur Startaufstellung und strahlte enorme Gefahr aus. Nicht ausgeschlossen, dass der Knoten bald platzt. Aygün Yildirim kam zehn Mal erst im Laufe eines Spiels zum Einsatz. Die meisten Auswechslungen musste Shipnoski ertragen - zwölf Arbeitstage endeten für ihn vorzeitig. Biankadi ging aus 16 Einsätzen zehn Mal nicht über die volle Distanz. Und auch für Fabian Klos endeten acht seiner 20 Partien nicht erst mit dem Schlusspfiff. Lannert (20 Einsätze) wurde nie eingewechselt und Henrik Koch wurde nie vom Trainer rausgenommen, kassierte aber gegen Ulm eine Gelb-Rote Karte in der Nachspielzeit - Arminias einzige Ampelkarte. Kersken (20 Einsätze) und Maximilian Großer (9) wurden weder ein- noch ausgewechselt, wobei Letzterer eine der beiden Roten Karten des DSC sah. Den zweiten Platzverweis holte sich Mizuta ab. Gelb-König ist Nassim Boujellab mit sieben Verwarnungen. Schreck steht bei vier Mal Gelb - ist also angezählt. Arminia liegt auf Platz 13 der Fairnesstabelle.

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