Taktikcheck: Arminia Bielefeld verteidigt gegen Erzgebirge Aue zu sorglos

Bielefeld. Das 2:2-Unentschieden gegen den FC Erzgebirge Aue war für die Arminen bereits das dritte Remis nacheinander. Diese Punkteausbeute genügt nicht, um bis zur Winterpause in das obere Tabellendrittel vorzustoßen. Moral und Einsatz stimmten aufseiten der Bielefelder, sodass der 0:2-Rückstand egalisiert werden konnte. Doch wie schon in Lübeck gaben die Arminen den Auern in der ersten Halbzeit zu viele Räume in der gegnerischen Hälfte. Die Gegentore Nach 40 Minuten kam der Gegner auf acht Eckstöße. Eine Dominanz der Heimmannschaft sieht anders aus. Die blitzsauber ausgespielten Tore der Aue resultierten aus einem sorglosen und schlechten Defensivverhalten der Arminen. Dem 0:1 ging ein schneller Einwurf der Auer auf Arminias rechter Seite voraus. Dieser erreichte den Auer Offensivspieler Boris Tashchy, der sich unbedrängt drehen konnte, um den Ball auf die linke Seite zum Torschützen Tim Danhof zu verlagern. Dieser wurde anschließend von Louis Oppie schlecht verteidigt. Obwohl die Bielefelder extrem seitlich einrückten, waren sie nicht in der Lage, den Raum auf dem linken Flügel so zu verdichten, dass die Auer den Ball nicht auf die andere Seite verlagern konnten. Beim 0:2 begann die Fehlerkette mit einem verlorenen Zweikampf von Merveille Biankadi, dem ein ungestümes Vorrücken von Kaito Mizuta folgte. Die Fehlerfolge endete schließlich in einem schlechten Stellungsspiel von Oppie und Leon Schneider. Selbst in der 3. Liga sind das ein paar Fehler zu viel. Obwohl Trainer Mitch Kniat die Innenverteidigung mit Schneider und Maximilian Großer nach zehn Spieltagen neu besetzt hat, bleibt die Zahl an Gegentoren hoch. Mit 28 gegnerischen Treffern weisen die Arminen den fünfschlechtesten Wert in der Liga auf. Hier müssen Mannschaft und Trainer ansetzen, um in der Tabelle nach oben zu klettern. Sechser Marius Wörl Auffällig ist, dass die gegnerischen Trainer inzwischen Arminias Marius Wörl als Pass- und Ideengeber bei der Spieleröffnung aus dem Spiel nehmen lassen. Dieser kann zwar auf die letzte Linie abkippen und den Spielaufbau mitgestalten. Sobald er sich jedoch in den Rücken der ersten Pressinglinie des Gegners schleicht, wird er bei der Ballannahme attackiert. Das erschwert den Arminen einen flachen Spielaufbau durch das Zentrum. Hier muss Trainer Kniat eine alternative Lösung erarbeiten, denn Wörl oder auch Sam Schreck sind gute Passgeber im Mittelfeld. Vor allem Vertikalpässe, mit denen mehrere Gegenspieler überspielt werden können, benötigen die Bielefelder im Zentrum. Ansonsten bleiben immer nur lange Bälle über außen auf oder hinter die Viererkette des Gegners. Das Spiel im letzten Drittel Beide Tore der Bielefelder resultierten aus guten Aktionen im letzten Drittel des Gegners. Bei den Toren zeigten die Arminen eine gute Boxbesetzung. Mit Nicklas Shipnoski und Fabian Klos haben sie vor allem in der Luft eine starke Präsenz. Das Tor zum 2:2-Ausgleich zeigte, dass die Bielefelder auch die feine Klinge beherrschen. Nach schöner Spielverlagerung durch Kapitän Klos überspielten Oppie und Manuel Wintzheimer auf dem linken Flügel die letzte Linie des Gegners, sodass Mizuta die schöne Hereingabe zum insgesamt verdienten Ausgleich nutzen konnte. Fazit Die Arminen machen den Gegnern das Toreschießen zu leicht. Die spielstarken Auer nutzten dieses Fehlverhalten aufseiten der Bielefelder zu zwei Treffern. Die Gier und die Geschlossenheit im Spiel gegen den Ball müssen Kniat und seine Mannschaft wieder deutlich erhöhen. Die Bielefelder eröffnen den 18. Spieltag beim Tabellen-16. aus Halle. Mit einem Sieg würden die Arminen den Abstand zu den Abstiegsplätzen deutlich erhöhen, bei einer Niederlage wären sie wieder im &bdquo;Geschäft“. Und das weiß auch der Gegner aus Halle.

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