Taktikcheck: Arminia-Kapitän Corboz ist der unumstrittene Chef im Ring

Bielefeld. Beim 4:2-Heimsieg im Drittligaheimspiel am Dienstagabend gegen den SV Wehen Wiesbaden hatten die Arminen in einigen Szenen das nötige Spielglück. Doch dieses verdiente sich der DSC durch ein beherztes Offensivspiel mit viel Zug zum gegnerischen Tor. So konnten die Nachlässigkeiten im Defensivverhalten ohne größere Probleme kompensiert werden. Mit 51 erzielten Toren können die Arminen mit den anderen Topteams mithalten. Die Spieleröffnung Mit einem flachen Aufbau über die Flügel überspielten die Blauen regelmäßig den Gegner. Stefano Russo agierte dabei meistens vor den beiden Innenverteidigern und band so einen gegnerischen Spieler. Über Leon Schneider oder Maximilian Großer startete die Spieleröffnung nach außen in Richtung Christopher Lannert oder Louis Oppie. Spätestens mit dem zweiten Kontakt leiteten diese den Ball auf dem Flügel weiter nach vorn auf Marius Wörl oder Lukas Kunze. Anschließend nahmen die beiden Offensivspieler die auf den Halbspuren nachrückenden Außenverteidiger mit und stießen in die Wiesbadener Hälfte vor. Vor allem Oppie zeigte sich spielfreudig und kombinierte einige Male mit Wörl gekonnt über den linken Flügel. Das Übergangsspiel Das 2:0 folgte nach einem herrlichen Angriff über die rechte Seite. Auslöser war Lannert, der mit einem Vertikalpass Kunze in Szene setzte. Dieser nahm den nachrückenden Russo mit, der mit einem tollen Schnittstellenpass die letzte Linie des Gegners überspielte und den wie so oft die Tiefe attackierenden Sarenren Bazee einsetzte. Dessen Hereingabe auf den ersten Pfosten verwandelte Wörl sicher. Besser kannst du es nicht spielen. Kunze und Russo stellten in der Spielentwicklung eine Überzahl her, Sarenren Bazee sprintete in die Tiefe und Wörl rückte in der Box auf die richtige Position nach. Das Spiel im letzten Drittel Beim vorentscheidenden 3:1 in der 68. Minute zeigten die Arminen ihr Potenzial beim Spiel im letzten Drittel. Corboz passte tief an die Strafraumgrenze auf Joel Grodowski, der mit einem feinen Steckpass den Torschützen Sarenren Bazee in Szene setzte. Die Arminen spielten die Angriffe im letzten Drittel geduldig aus und suchten immer wieder den freien Mann. Hilfreich dabei war, dass der Gegner in der zweiten Halbzeit mit einem Mann weniger auf dem Platz stand, da Gözüsirin nach einem Foul an Grodowski kurz vor der Pause Rot sah. Lesen Sie auch: Arminia Bielefelds Trainer Kniat: &bdquo;Die Rote Karte spielt uns in die Karten“ Kapitän Corboz als Leader Mael Corboz präsentiert sich seit Wochen als &bdquo;Aggressive Leader“ auf dem Platz. Er hat sich als &bdquo;Chef“ im Mittelfeld behauptet. Nach 30 Minuten forderte er seine Mitspieler auf, wieder weiter herauszurücken, nach vorn zu verteidigen und aktiver zu werden. Dabei ging er voran und attackierte entschlossen die Gegner. Corboz besticht durch ein extremes Laufpensum, viele Zweikämpfe und gute Aktionen im Offensivspiel. Fünf Tore können sich auch sehen lassen. Es ist seit seinem Wechsel aus Verl der beste Corboz, der derzeit auf dem Platz steht. Fazit Die Arminen haben mit dem Heimsieg gegen Wehen Wiesbaden ihre Hausaufgabe erledigt und einen Spitzenplatz in der Tabelle behauptet. Erst am späten Sonntagabend geht es weiter mit der nächsten Auswärtsaufgabe bei Viktoria Köln. Mit einem ähnlich guten Offensivspiel wie am Dienstagabend wäre der nächste Dreier möglich. Dazu gehört jedoch bei den starken Kölnern eine bessere und konzentriertere Defensivleistung. Arminia-Kolumne: So können die Bielefelder die Relegation weiträumig umfahren

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