Taktikcheck: So schlug Arminia Dortmund II mit deren eigenen Waffen

Bielefeld. Respekt, Arminia! Mit dem 4:0-Auswärtssieg beim hoch veranlagten Nachwuchs von Borussia Dortmund landeten die Bielefelder den höchsten Saisonsieg. Alles, was die Arminen vor einer Woche gegen Cottbus vermissen ließen, haben sie im Stadion Rote Erde auf den Platz gebracht: Tempo, Tiefe, den offensiven Blick und ein erstklassiges Umschaltspiel. Sie haben den Gegner mit seinen eigenen Waffen geschlagen. Und mit Torwart Kersken, der immer zur Stelle war, wenn er gebraucht wurde. Die erste Halbzeit Beide Trainer setzten auf eine 4:3:3-Grundordnung. Das Team von Mitch Kniat schaltete sofort den Vorwärtsgang ein und kam in der 8. Minute über eine schöne Steil-Klatsch-Kombination von Corboz, Uldrikis, Oppie und Young zum ersten Hochkaräter durch den überragenden Marius Wörl. Doch der Dortmunder Lührs konnte auf der Linie retten. Der Matchplan des Dortmunder Trainers Zimmermann war, die Bielefelder Innenverteidiger beim Spielaufbau mit dem Ball am Fuß ins Zentrum zu locken, um entweder den Zweikampf zu gewinnen oder den Pass abzufangen. Und dann schnell nach vorn umzuschalten. Doch die Arminen taten den Schwarz-Gelben diesen Gefallen nur selten. Bei der besten Dortmunder Torchance in der 28. Minute durch Paulina, die Kersken klasse parierte, sah Innenverteidiger Joel Felix bei einem langen Ball schlecht aus. Das Spiel wogte hin und her, beide Mannschaften hatten den offensiven Blick und suchten sofort die Tiefe. Ein Übergangsspiel mit mehreren Kontakten fand nicht statt. Auffällig wurde dieses Verhalten beim starken Kapitän Mael Corboz, der fast ausschließlich Vertikalpässe spielte. Die Außenspieler Oppie und Young über links sowie Lannert und Bazee auf rechts waren im Dauersprint. Es war in der ersten Halbzeit ein Fifty-fifty-Spiel mit dem besseren Ende für die Arminia. Lesen Sie auch: Arminia-Kolumne: Hoffentlich zurück in der Spur Zielspieler Uldrikis Der lettische Neuzugang hatte in der ersten Halbzeit die wenigsten Ballkontakte aller Arminen, war aber ein ganz wichtiger Zielspieler, der auch Gegner band. Vor allem Wörl profitierte von der Präsenz des langen Mittelstürmers. Der Mittelfeldspieler &bdquo;klaute“ immer wieder geschickt zweite Bälle, die sich nach langen Schlägen in Richtung letzte Kette der Dortmunder auftaten. In der 33. Minute war Uldrikis im Strafraum zur Stelle, als er Corboz zum Slapstick-Tor und 1:0 der Bielefelder auflegte. Umschalten nach Ballgewinnen Die Arminen erzielten drei Tore nach Ballgewinnen. Beim 0:1 gewann Uldrikis in Höhe der Mittellinie einen 2. Ball, passte auf Wörl quer, der anschließend mit kurzer Ballführung und dem Blick nach oben die letzte Linie der Dortmunder überspielte. Beim 0:3 und 0:4 war der eingewechselte Felix Hagmann Schlüsselspieler. Nach einem Ballgewinn tief in der eigenen Hälfte suchte der Rechtsverteidiger den schnellsten Weg zum gegnerischen Tor. Über Bazee kam der Ball zu Wörl, der zum 0:3 einnetzte. Das 0:4 war fast eine Kopie des dritten Tores. Die Arminen hatten den jungen Dortmundern eindrucksvoll aufgezeigt, wie schnelles Umschalten funktioniert. Lesen Sie auch: Arminia Bielefelds 4:0 gegen Dortmund II: &bdquo;Heute ist alles für uns gelaufen“ Fazit Dieser Sieg war für Mannschaft und Trainer eminent wichtig. Kniat hat die richtigen Schlüsse aus dem Cottbus-Spiel gezogen und die Spieler sind ihm bedingungslos gefolgt. Können Manager Mutzel und der Coach den Münsteraner Stürmer Joel Grodowski in dieser Woche bekommen, sollten sie zuschlagen. Dieser würde sowohl die Offensivkraft der Arminen als auch die Chancen auf die ersten drei Tabellenplätze weiter erhöhen. Am kommenden Samstag stellt sich RW Essen in der Schüco-Arena vor. Den Rot-Weissen gelang am Wochenende mit dem 5:1 gegen Hannover 96 II ein wichtiger Sieg im Tabellenkeller. Doch das darf Mannschaft und Trainer Kniat nicht beeindrucken. Die so zahlreichen und treuen Fans der Arminia haben endlich wieder einen überzeugenden Heimsieg verdient. Aus dem NW-Shop: Arminias Legenden – alle Bielefelder Fußballidole und ihre Geschichten

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