"Ein Schritt in die richtige Richtung": Arminia Bielefeld betont das Positive

Bielefeld. "Ich weiß, dass meine Mannschaft funktioniert." Trotz der zuletzt schwachen Auftritte hatte Arminia Bielefelds Trainer Mitch Kniat vor dem Duell mit Borussia Dortmund II klargestellt, den Glauben an das eigene Team nicht um ein My verloren zu haben. Die gute Leistung, die seine Schützlinge beim 2:2 (1:1)-Unentschieden gegen die Borussen am Samstagnachmittag abriefen, bestätigte den 37-Jährigen in seiner Ansicht - allein das Ergebnis stimmte nicht. "Wenn man die Art und Weise sieht, wie wir gespielt haben und die Torchancen hinzunimmt, dann sind es ganz klar zwei verlorene Punkte", sagte der DSC-Trainer. "Aber wenn man die Phase, in der wir stecken, mitbetrachtet, muss man bescheiden sein und von einem gewonnenen Punkt sprechen." Die Tendenz ging dann bei Kniat aber doch in letztere Richtung. "Wenn du wieder zurückgelegen hast und noch ein 2:2 machst, dann kannst du damit zufrieden sein." Vor allem, weil sich die Arminen gegen den BVB deutlich verbessert präsentierten. Darüber waren sich die Protagonisten einig. "Das war ein Schritt in die richtige Richtung", betonte auch Sportchef Michael Mutzel. Gegen die "Schwarz-Gelben" hatte Coach Kniat seine Startformation überraschend auf gleich sechs Positionen geändert. Die Erklärung für diese Maßnahme lieferte er nach Spielschluss. "Wir haben sieben Kranke gehabt." Hinzu kamen die höhere Belastung in der Englischen Woche und der Plan, "ein brutales Angriffspressing" spielen zu wollen. Drei Gründe, die die Hereinnahme von frischen Kräften erforderlich machten. Arminia-Defensive pennt beim Ausgleich Einer der Startelfneulinge war Marius Wörl, der im zentralen Mittelfeld eine starke Leistung zeigte und Arminia nach knapp einer halben Stunde mit einem fulminanten Treffer aus etwa 30 Metern in Front gebracht hatte. Doch erneut schien sich der DSC mit defensiven Unzulänglichkeiten um den eigenen Lohn zu bringen. Beim Doppelschlag von Rodney Elongo-Yombo kurz vor und kurz nach der Halbzeit nutzten die Gäste zunächst die kollektive Schlafmützigkeit der Arminia-Defensive zum 1:1-Ausgleich. Wenig später kombinierten sich die Borussen sehenswert zum 2:1. Ein Spielverlauf, der an die Niederlage gegen den 1. FC Saarbrücken vor gut einer Woche erinnerte. Gegen die Saarländer hatte der DSC ebenfalls eine verdiente Führung aus der Hand gegeben und war danach auseinandergebrochen. Davon konnte am Samstag aber keine Rede sein. Die Arminen schüttelten sich kurz und stemmten sich gegen die drohende Niederlage "Die Körpersprache war deutlich besser. Auch nach dem 1:2 sind die Köpfe nicht nach unten gegangen", befand Kapitän Fabian Klos. Der Stürmer belohnte seine Mannschaft in der 69. Minute per Kopf mit dem 2:2-Ausgleich für die couragierte Leistung. "Man muss niemanden hochjubeln, aber da kann man der Mannschaft ruhig mal ein Kompliment machen." Kniat lobt erneute Ruhe bei Arminia Dass es zu mehr nicht reichte, war auch der Tatsache geschuldet, dass das Glück nicht aufseiten der Arminia war. In der ersten Halbzeit hatte Manuel Wintzheimer bereits die Latte getroffen, in der 85. Minute ließ dann Tom Geerkens das Gebälk mit seinem Distanzhammer erzittern. Sieben Aluminiumtreffer stehen für den DSC inzwischen zu Buche - das ist Ligahöchstwert. "Wir hätten es verdient gehabt, dass so ein Ding auch mal reingeht", meinte Klos. Sportvorstand Mutzel war ebenfalls der Ansicht, dass man "dem dritten Tor näher war". Nachdem zuletzt im Vereinsumfeld die Kritik am Trainer zugenommen hatte, machte der 44-Jährige erneut deutlich, dass Kniat bei den Entscheidungsträgern nie infrage gestellt wurde. "Das Trainerthema war keines nach innen. Die Ergebnisse waren zuletzt richtig beschissen, aber die Auftritte waren nicht so, dass man das Gefühl hatte, dass es zwischen Mannschaft und Trainer nicht stimmt", erklärte Mutzel. Das habe auch die Partie gegen Dortmund bewiesen. "Das war noch mal ein klares Zeichen von der Mannschaft, dass der Wille da ist, es gemeinsam zu schaffen." Auch Kniat, der sich schon auf der Pressekonferenz vor der Partie lobend über die Ruhe und den Zusammenhalt innerhalb des Vereins gezeigt hatte, unterstrich seine Aussagen nachdrücklich. "Der Verein lebt. Hier denkt jeder in die gleiche Richtung", sagte er. "Das tut nicht nur mir als Trainer gut, sondern der ganzen Mannschaft. In der schwierigen Phase, in der wir stecken, kann man sich auf jeden Einzelnen verlassen."

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