Wie Arminia-Trainer Kniat Unterhaching mit seinem Matchplan die Spielfreude nahm

Bielefeld. Im Dauerregen von München gelingt dem eingewechselten Leandro Putaro in der 89. Minute der &bdquo;Lucky Punch“ und damit den Arminen der erste Auswärtsdreier in dieser Saison. Aus der 0:2-Niederlage der Vorwoche haben die Bielefelder gelernt und die richtige Reaktion gezeigt. Beim verdienten 2:1-Arbeitssieg in Unterhaching waren sie die aktivere und bessere Mannschaft, die mit mehr Schärfe und Tempo agierte. Es war kein Spiel für Fußballliebhaber, aber auf diese Art und Weise holt man in der dritten Liga auswärts die Punkte. Organisiertes Offensivspiel Beide Mannschaften scheuten beim eigenen Spielaufbau das Risiko und passten diesen den rutschigen Platzverhältnissen an. Doch während die Gastgeber die Bälle planlos nach vorn schlugen, gestalteten die Arminen das Überspielen der ersten Pressinglinie variabler. Im Unterschied zu den beiden letzten Spielen hatte Trainer Mitch Kniat die Devise ausgegeben, den Ball schnell in die gegnerische Hälfte zu befördern. Dabei variierten sie zwischen einem flachen Spielaufbau über den auffälligen Marius Wörl, der sich als Sechser immer wieder von beiden Innenverteidigern den Ball abholte, oder langen Bällen in Richtung Fabian Klos. Anschließend rückten die Arminen mit den drei Mittelfeldspielern Schreck, Wörl und Mizuta im Zentrum nach, um abgelegte oder auch zweite Bälle vom Gegner zu gewinnen. So konnten die Bielefelder im Übergangsspiel immer wieder den Ballbesitz sichern und Torangriffe vorbereiten. Die Arminen hatten ein deutliches Plus beim Ballbesitz und übernahmen die Spielkontrolle. Der Aufsteiger aus Unterhaching kam in der gesamten Partie zu keiner echten Torchance. DSC-Coach Kniat hatte ihnen mit seinem Matchplan jegliche Spielfreude und Gefährlichkeit genommen. Umschalten nach Ballgewinn Diese Spielphase ist in Auswärtsspielen von besonderer Bedeutung, da die Heimmannschaft oftmals dem Gegner in der eigenen Hälfte Räume anbietet. Beide Tore der Bielefelder resultierten aus Ballgewinnen in der gegnerischen Hälfte. Beim 0:1 setzte Mizuta nach dem Ballgewinn zu einem Tempodribbling an, das er mit einem überlegten Schuss aus 18 Metern abschloss. Beim 1:2 setzten die Arminen nach Ballgewinn in Höhe der Mittellinie zu einem &bdquo;rollenden“ Konter an. Mit drei Pässen auf die fallende Abwehr der Hachinger hatten sie den Torschützen Putaro freigespielt. So einfach kann manchmal Fußball sein. Aufstellung Kniat setzte in der Startformation auf Klos, Sarenren Bazee und Mizuta, die in der Vorwoche in der zweiten Halbzeit für viel Schwung gesorgt hatten. Damit lag er genauso richtig wie mit der Aufstellung von Wörl als &bdquo;Holding six“. Dabei handelt es sich um einen defensiven Mittelfeldspieler, der beim Spiel gegen den Ball im Zentrum seine Position vor den Innenverteidigern hält, der aber auch den Spielaufbau gestalten kann. Beides gelang Wörl in Unterhaching vorzüglich. Er ergänzte sich gut mit den ballsicheren und offensiver ausgerichteten Mittelfeldspielern Schreck und Mizuta. Fazit Alle Arminen dürfen nach diesem so wichtigen Arbeitssieg erst einmal durchatmen. Wie von Kapitän Klos in der vergangenen Woche angedeutet, funktioniert diese Mannschaft und zeigt sich lernwillig. Am kommenden Freitagabend (19 Uhr) eröffnen die Bielefelder mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken wieder den Spieltag. Trainer Kniat sollte nicht allzu viel verändern und die schnelle Spieleröffnung sowie das wuchtige Offensivspiel mit seiner Mannschaft fortsetzen. Dabei müssen die Arminen keinen Schönheitspreis gewinnen, drei Punkte und ein Sprung in die obere Tabellenhälfte würden den Fans genügen.

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