
Bielefeld. Unter der Woche arbeitete Arminia Bielefeld noch einmal einigermaßen geräuschvoll die Vergangenheit auf. Am Donnerstag gaben mit Hartmut Ostrowski und Olaf Köster gleich zwei Aufsichtsräte ihren Rückzug bekannt. In der Kabine sei das kein Thema, gab DSC-Coach Mitch Kniat an. Ihm und seinem Team obliegt es, für eine bessere sportlich Zukunft zu sorgen. Beim 1:1 (1:1)-Remis gegen Jahn Regensburg wurde erneut ersichtlich, wie viel Arbeit noch vor Trainer und Mannschaft liegt.
Gut ein halbes Jahr war es her, dass sich beide Teams noch in der 2. Bundesliga gegenüberstanden. Für das Wiedersehen eine Etage tiefer veränderte Kniat seine Startformation im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Ulm am Dienstag auf drei Positionen. Im Sturmzentrum erhielt Fabian Klos den Vorzug gegenüber Manuel Wintzheimer. Gerrit Gohlke spielte in der Innenverteidigung für Leon Schneider. Zudem kehrte Kaito Mizuta nach abgesessener Sperre anstelle von Nassim Boujellab in die erste Elf zurück.
Vor 16.170 Zuschauern in der Schüco-Arena mussten die Hausherren bereits in der zweiten Minute den ersten Schreckmoment überstehen, als Can Özkan den Ball im eigenen Sechzehner in den Fuß von Christian Viet spielte. Dessen Abschluss konnte DSC-Keeper Jonas Kersken allerdings parieren. Ein Sinnbild der Anfangsphase. Immer wieder brachten sich die Arminen mit ihrem unsicheren Spielaufbau gegen hoch pressende Regensburger in Bedrängnis. Murren und erste Pfiffe von den Rängen waren die Konsequenz, die Euphorie der beiden vergangenen Heimspiele verflogen.
Arminia kontert die Gästeführung
In der zwölften Minute ging der Jahn dann folgerichtig in Führung. Viets Freistoß-Flanke von der linken Seite verlängerte der unbedrängte Florian Ballas am kurzen Pfosten per Kopf zum 1:0 für die Gäste ins rechte Toreck. Die Verunsicherung in den Reihen der Bielefelder war nach einer schwachen Anfangsviertelstunde förmlich mit Händen zu greifen.
Doch wie schon gegen Preußen Münster stellte der DSC auch am frühen Sonntagnachmittag seine gnadenlose Effizienz unter Beweis. Ein langer Einwurf von Özkan landete über Fabian Klos auf dem Fuß von Verteidiger Gohlke, der den Ball aus 14 Metern unhaltbar wie sehenswert links oben ins Regensburger Tor drosch (20.) - der 1:1-Ausgleich.
Das Tor aus dem Nichts war der Weckruf für Stadion und Mannschaft, die nun besser in die Partie fand. Nicklas Shipnoski köpfte über das Tor (22.), Aygün Yildirim scheiterte per Fernschuss an Gäste-Schlussmann Felix Gebhardt und dem rechten Torpfosten (30.). Es war für längere Zeit der letzte Höhepunkt der Partie. Erst unmittelbar vor der Halbzeit zeigten sich die Hausherren noch einmal. Im Anschluss an einen Mizuta-Freistoß scheiterte Klos allerdings mit seinem Kopfball am gut reagierenden Gebhardt (45.).
Arminia erst im Pech und dann mit Glück
Nach dem Seitenwechsel waren es erneut die Arminen, die die erste Duftmarke setzten. Semi Belkahias Kopfball ging jedoch rechts am Tor vorbei (47.). Eine von wenigen nennenswerten Offensivaktionen in einer umkämpften Partie. Dem DSC fehlte es in der Vorwärtsbewegung an fast allem, vieles blieb Stückwerk.
Nur Einzelaktionen sorgten für Torgefahr. Mizutas Hammer aus der Distanz lenkte SSV-Torhüter Gebhardt an die Querlatte (72.). Auf der Gegenseite hatte der eingewechselte Noah Ganaus mal wieder einen Abschluss für die Gäste in petto (73.). Vier Minuten später dann beinahe der Nackenschlag für Arminia: Dominik Kother setzte sich auf der Außenbahn durch und scheiterte aus spitzem Winkel an Kersken. Den Abpraller schoss der völlig freistehende Viet deutlich neben den Kasten – Glück für den DSC.
Da beide Mannschaften in der Schlussphase nicht mehr entscheidend zulegen konnten, war es der letzte Aufreger der Partie. Durch das leistungsgerechte Unentschieden hat Arminia nun vier Zähler auf dem Konto. Am kommenden Sonntag (19.30 Uhr) treffen die Ostwestfalen dann auf Viktoria Köln.
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