Einzelkritik im DFB-Pokal: Hut ab für diesen Einsatz, Arminia Bielefeld!

Bielefeld. Die zweite Runde im DFB-Pokal ist eingetütet, eine ordentliche Überraschung geschafft. Arminia Bielefeld hat den VfL Bochum geschlossen niedergerungen, über weite Strecken der Samstagabendpartie war dafür maximale Konzentration und Hingabe in der Verteidigung notwendig. Daher ragen die Defensivakteure in der Einzelkritik hervor - aber nicht ausschließlich. Jonas Kersken: Arminias Torwart durfte im Vorfeld besonders viel Arbeit erwarten - tatsächlich passierte in der ersten Halbzeit fast gar nichts. Umso ärgerlicher, dass Asanos Schuss zum 1:2 für ihn kaum haltbar war. Dann wurde Kersken immer auffälliger, hielt in der zweiten Halbzeit und Verlängerung mehrfach sehenswert, das 2:2 sauste an ihm vorbei wie ein Strahl. Im Elferschießen zielte Hofmann zu hoch, Stögers ganz schwachen Versuch hielt er souverän. Pokalheld leicht gemacht – Bochum sei Dank.Note: 2,5 Can Özkan: Neue Identifikation mit der Mannschaft? Arminias Eigengewächs Can Özkan wusste, wie es geht, als er nach einem von einigen gewonnenen Duellen gegen Antwi-Adjei beide Fäuste zur Südtribüne ballte und sich abfeierte. Überhaupt ein sehr ordentlicher, beherzter Auftritt - auch wenn die steilen Bälle hinter die Außenverteidiger immer noch oft gefährlich werden. Ging platt nach knapp 70 Minuten raus.Note: 2,5 Semi Belkahia: Das Debüt in Dresden vergeigte der Neue von 1860 München noch, gegen Bochum war Belkahia der Abwehrchef, den Arminia als Außenseiter brauchte. Die Gelbe Karte im zweiten Durchgang war zwingend notwendig, fast alles andere löste der 24-Jährige fair, auch gegen den frisch eingewechselten Broschinski. Starker Auftritt.Note: 2 Gerrit Gohlke: Auch Belkahias Partner verausgabte sich redlich und war in den direkten Zweikämpfen kaum zu überwinden. Mehr als einmal erhob sich das Publikum, um den Einsatzwillen des 24-Jährigen zu würdigen. Bekam wie die gesamte Defensive in der Verlängerung nochmals die zweite Luft und bildet in dieser Verfassung mit Belkahia ein Abwehrduo, das sich in der 3. Liga vor niemandem verstecken muss.Note: 2 Christopher Lannert: Weil Fabian Klos von Trainer Kniat zunächst auf die Bank beordert wurde, führte Lannert den DSC als Kapitän aufs Feld. Offensive Aufträge waren am Samstag nachrangig zu behandeln, defensiv erfüllte der Außenverteidiger seinen Job erst auf der linken, später auf der rechten Seite mit unglaublichem Einsatz. Schleppte sich in der Verlängerung auf der allerletzten Rille immer weiter durch.Note: 2,5 Merveille Biankadi: Wer dem offensiven Mittelfeldspieler nach zwei Partien ein erstes Zwischenzeugnis ausstellen will, kommt nicht drumherum: Der Mann hat Mut zum Abschluss - und einen verdammt strammen Schuss. Beides setzte er zum 2:0 gekonnt ein und vergrößerte den Vorsprung damit entscheidend. Darüber hinaus mit seiner körperlichen Präsenz ein wichtiger Faktor im Mittelfeld. Ausgewechselt früh in der Nachspielzeit, und unmittelbar vor dem Bochumer 2:2-Ausgleich. Note: 2,5 Sam Schreck: Für die erste Ermahnung von Schiri Jablonski brauchte es nur gut 30 Sekunden, danach ging Arminias zuweilen tiefstehender Spielmacher mit entsprechender Zurückhaltung in die Duelle. Nicht der Auffälligste, aber im Zentrum als stete Anspielperson wichtig und ebenso jemand, der viele gegnerische Passwege erahnt und zustellt. Umso bemerkenswerter, wie klaglos Schreck die 120 Minuten absolvierte. Rüdiger Kaufs Pferdelunge lässt grüßen.Note: 2,5 Kaito Mizuta: Als Stöger ihm den Ball in den Fuß spielte, machte Mizuta genau das, was die Arminia künftig auszeichnen soll: Er sah sofort den durchstartenden Wintzheimer und bediente ihn nach unfreiwilligem Doppelpass sogar zweimal. Hat auch darüber hinaus das Zeug zum Publikumsliebling, weil er sich für keinen Laufweg zu schade ist und sich mit starken technischen Ansätzen das Attribut Rohdiamant verdient. Dass er wohl der Fitteste unter den Arminen war und nach 120 nimmermüden Minuten noch zum entscheidenden Elfer antrat, rundete die beeindruckende Leistung ab. Schade, dass er in der Liga nun zweimal fehlt.Note: 2 Aygün Yildirim: Nur zwölf Ballkontakte verzeichnete der, der in vier Pokalspielen als Underdog dreimal die nächste Runde erreichte - die Auswechslung nach 63 Minuten war trotz eines ordentlichen Abschlusses kurz nach der Pause nicht verwunderlich, es war nicht Yildirims Tag.Note: 4 Manuel Wintzheimer: Ein Mix aus Zufall und enormer Präzision führte Wintzheimer zur sehenswerten Vorarbeit des 1:0. Davor und danach, ob als zentraler Stürmer oder später etwas auf die linke Seite verlagert, aufgrund des reinen Abwehrfokus nicht mehr als ein Teil des Ganzen. Ging schon in der regulären Spielzeit auf dem Zahnfleisch, brach in der Verlängerung Konter erschöpft ab. Doch als Schütze vom Punkt war er nochmals Gold wert.Note: 3 Nicklas Shipnoski: Auf der linken Offensivseite fand Shipnoski früh einige Freiheiten, weil Bochum die Außenseite nicht gut absicherte. Beim 1:0 setzte er sich zunächst klasse von den Gegenspielern ab und verwertete dann im Grätschen technisch anspruchsvoll. Auch für ihn war in der 63. Minute Schluss, beim Jubelsprint nach dem finalen Elfmeter war er wiederum ganz vorne dabei.Note: 2,5 Fabian Klos: In einer Phase, in der die Bochumer auch akustisch kurz die Oberhand gewannen, schickte Kniat Kapitän Klos als Joker aufs Feld - und motivierte damit die Tribünen. Doch sportlich fand der 35-Jährige nicht wirklich hinein ins Spiel, natürlich war der Job inmitten des Bochumer Dauerdrucks auch undankbar. Seinen Strafstoß versenkte er dann ohne Maske, und gegen Riemann höchst souverän. Note: 3,5 Louis Oppie: Trotz fast einer Stunde Spielzeit ging das Spielgeschehen an Oppie dahingehend vorbei, als dass er kaum in Zweikämpfe verwickelt war. Spieleröffnung? Lange Bälle waren das Mittel der Wahl, eben das Übliche für ein Pokalspiel. Oppies frischer Akku half den Arminen, doch Lannert und Özkan haben für den Moment die Nase vorn.Note: 3,5 Nassim Boujellab: Hatte in der zweiten Hälfte der Nachspielzeit einen der wenigen DSC-Abschlüsse, ging nach einem Eckball voll ins Risiko - und verzog deutlich. Sein Versuch, kurz vorm Elferschießen etwas zu theatralisch einen Strafstoß herauszuholen, mündete in einer Gelben Karte wegen vermeintlicher Schwalbe. Note: 3 Leon Schneider: Kam in der Nachspielzeit der ersten 90 Minuten beim Stand von 2:1, direkt danach fing sich Arminia das 2:2. Den neuen Auftrag, dieses Ergebnis bis ins Elferschießen zu halten, erfüllte der dritte Innenverteidiger vollumfänglich und bis zuletzt mit angenehmer Ruhe. Ein ruhiger Vertreter, der sich in die dann als Dreierkette formierte Abwehrreihe prima einfügte. Note: 2 Maximilian Großer: Lange wartete der Neue vom HSV darauf, den von Krämpfen geplagten Lannert erlösen zu können. Erst in der 119. Minute war er an der Reihe, als sich beide Seiten Richtung Elferschießen schleppten.keine Note Wie die Fans das Spiel bewerten

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