Arminia Bielefeld hadert: "Wir haben uns selbst aus dem Spiel gekickt"

Dresden/Bielefeld. Erst hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu: Diese Erfahrung hat Arminia Bielefeld beim 1:3 (1:2) im Saisonauftakt gegen Dynamo Dresden gemacht. Die Partie gegen den Aufstiegsaspiranten können die Ostwestfalen lange offen gestalten, bringen sich aber durch individuelle Fehler selbst in die Bredouille. Die Spieler des DSC versuchen nun, das Positive aus dieser Niederlage für die kommenden Wochen zu ziehen. Das sagen die Akteure zum Spiel. Fabian Klos, Arminia Bielefeld: "Wir haben ein paar Sachen nicht so gut gemacht und verdientermaßen verloren. Aber ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf. Tore entstehen aus Fehlern. Wir haben heute mal einen entscheidenden Zweikampf nicht gewonnen, mal einen Fehler im Spielaufbau gemacht. Aber wir haben eine junge Mannschaft. Da können und dürfen Fehler passieren. Aus denen müssen wir lernen. Es hat sich auf dem Feld so angefühlt, als sei jeder für den anderen gelaufen, jeder für den anderen da gewesen. Nach dem 1:3 mit einem Mann weniger haben wir keinen Gegentreffer mehr zugelassen. Klar hätte ich mir gewünscht, dass schon mehr zusammenpasst. Hat es aber nicht." Christopher Lannert, Arminia Bielefeld: "Wir haben uns in der zweiten Halbzeit zu einem blöden Zeitpunkt selbst aus dem Spiel gekickt. Dresden hat über das ganze Spiel Nadelstiche gesetzt. Es war nicht so, dass sie uns auseinander gespielt haben. So hat es sich auf dem Platz zumindest nicht angefühlt. Ihre Chancen sind meistens aus unseren Fehler entstanden. Leider haben sie die sehr effizient bestraft. Wir müssen uns die positiven Sachen raussuchen, die wir hier heute teilweise auch gezeigt haben. An denen müssen wir weiter arbeiten." Michael Mutzel, Sportchef Arminia Bielefeld: "Die entscheidenden Minuten waren die mit der Roten Karte und dem Gegentor zum 1:3. In dem Moment ist es natürlich schwierig, gegen eine eingespielte und stabile Mannschaft wie Dynamo Dresden zurückzukommen. Wir hatten nach der Halbzeit eine gute Phase. Insgesamt hatten wir nicht den Mut, ins letzte Risiko zu gehen, und ein bisschen zu viele Ballverluste in den gefährlichen Bereichen. Die hat Dynamo sehr konsequent ausgenutzt. In der Summe ist das Ergebnis verdient. Man ist natürlich nicht zufrieden, wenn man verliert. Aber wir haben eine solide Leistung gezeigt und hätten mit Glück etwas mitnehmen können." Mitch Kniat, Trainer Arminia Bielefeld: "Wir sind nicht gut ins Spiel und in unsere Abläufe gekommen. Dynamo ist immer wieder über die Außenverteidiger gekommen, die wir selbst viel zu selten genutzt haben. Unsere Restverteidigung war zwei oder drei Mal nicht gut und wir gehen 0:2 in Rückstand. In der Halbzeit haben wir neu justiert und die 20 Minuten nach dem Wechsel bis zum 1:3 gehörten uns. Mit dem Tor und der Roten Karte war das Spiel vorbei. Vom Einsatz her bin ich richtig stolz auf meine Mannschaft. Trotzdem hatten wir individuelle Fehler und haben den Gegner eingeladen, relativ einfach Tore zu erzielen. Wir haben noch ein paar Baustellen, die wir schließen müssen. Aber das bekommen wir hin." Markus Anfang, Trainer Dynamo Dresden: "Wir haben gegen einen Absteiger aus der 2. Liga gespielt, der eine hohe individuelle Qualität in seinen Reihen hat. Wir sind richtig gut in die Partie gekommen. Der größte Kritikpunkt an den ersten 20 Minuten war, dass wir zu wenige Tore gemacht haben. Wenn wir 3:0 oder 4:0 geführt hätten, wäre das total in Ordnung gegangen. Dann kriegst du aus dem Nichts eine Standardsituation und das Tor. In der zweiten Halbzeit wollten wir erst mal kompakt stehen und gut gegen den Ball arbeiten. Wir haben wenig zugelassen und wussten, dass wir im Verlauf unsere Konterchancen bekommen werden. Die haben wir besser ausgespielt. Es war ein hochverdienter Sieg unserer Mannschaft."

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