Taktikcheck: In Dresden offenbart Arminia zu viele Defizite im letzten Drittel

Bielefeld. In den Interviews nach Spielende waren sich Spieler und Verantwortliche einig: Arminia Bielefeld war offensiv harmlos und defensiv anfällig. Nach dem 3:0 in der 64. Minute war die Partie zugunsten der Hausherren entschieden. Ausschlaggebend für den 3:0-Heimsieg der Dresdner war von beiden Mannschaften das Spiel im letzten Drittel. Hier war Dynamo eindeutig besser als der DSC. Matchpläne der Trainer Mitch Kniat setzte auf viel Ballbesitz und einen schnellen Spielaufbau in die gegnerische Hälfte. Im Übergangsspiel zeigten Russo, Schreck und Co. gute Vertikalpässe, mit denen die erste und zweite Pressinglinie der Dresdner überspielt wurde. Dynamo-Coach Thomas Stamm dagegen setzte auf ein schnelles Umschaltspiel. Die Hausherren ließen beziehungsweise mussten die Bielefelder in die eigene Spielfeldhälfte kombinieren lassen und schlugen dann eiskalt zu. Arminia war 15 Minuten lang die aktivere Mannschaft mit einer mutigen und offensiven Spielanlage. Doch zu viele individuelle Fehler und Defizite im letzten Drittel machten eine erfolgreichere Spielentwicklung für die Arminen zunichte. Dresden hatte leichtes Spiel, der Plan von Trainer Stamm ging vollständig auf. Das lag aber mehr an den Arminen als an den Dresdnern selbst. Das Spiel im letzten Drittel Die erste Offensivreihe mit Kania, Young und Wörl entwickelte keine Durchschlagskraft. Kania hatte als Wandspieler nicht die notwendige Ball- und Passsicherheit, Young konnte sich in den Zweikämpfen nur wenig behaupten, und Wörl war unsauber im ersten Kontakt. Auch die Spieler dahinter wie Corboz, Oppie oder Schreck trafen beim Attackieren des Tores falsche oder schlechte Entscheidungen. Lesen Sie auch: Noten für Arminia: Die Ballsicherheit von Corboz und Russo reicht nicht Ganz anders agierte Dynamo. Die Dresdner drangen mit viel Schärfe und Wucht ins letzte Drittel und hatten eine gute Boxbesetzung. Angriffsprinzipien wie Doppelpässe, Hinterlaufen oder Überzahl in Ballnähe herstellen wurden konsequent umgesetzt. Die Gegentore Beim 1:0 in der 19. Minute verlor Kania in Höhe der Mittellinie gegen den Dresdner Boeder den Ball. Dieser schaltete schnell um, überspielte Oppie und setzte so den agilen Lemmer in der ersten Linie ein. Dessen scharfe Hereingabe konnte Torschütze Oehmichen zur 1:0-Führung nutzen. Dabei war die Boxbesetzung der Dresdner perfekt. Stürmer Daferner startete auf den ersten Pfosten, während Oehmichen auf den zweiten Pfosten zulief – einer berührt den Ball immer. Das 2:0 in der 41. Minute bereiteten die Gastgeber ähnlich stark über die rechte Abwehrseite der Arminen vor. Dieses Mal schlug der Dresdner Torjäger Daferner mit seinem 11. Saisontreffer selbst zu. Wieder überzeugte Dynamo mit einer hervorragenden Boxbesetzung und viel Wucht beim Torabschluss. Mit dem 3:0 in der 64. Minute war der Deckel drauf. Bei diesem exzellenten Dynamo-Angriff bekamen die Arminen keinen Druck auf den Ball und ließen sich regelrecht vorführen. Das war zu einfach. Fazit Nicht der Matchplan, personelle Entscheidungen oder taktische Vorgaben waren ursächlich für die deutliche Niederlage, sondern die schwache Leistung zu vieler Spieler. Die Arminen waren fußballerisch mindestens gleichwertig, doch in vielen Spielsituationen nicht gut genug. Sie sollten sich das Dresdner Spiel im letzten Drittel zum Vorbild nehmen, dann werden auch mehr Tore erzielt. Lesen Sie auch: Arminia-Kolumne: Dresden stutzt die Bielefelder auf Normalmaß Am kommenden Samstag treffen die Arminen auf die schwächelnde SpVgg Unterhaching. In der letzten Saison unterlag das Team von Trainer Kniat in der Schüco-Arena den robusten und unbequemen Münchner Vorstädtern. Das darf sich nicht wiederholen. Drei Punkte müssen her.

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