Projekt gescheitert Kein DFL-Investor: Das sagt Arminia-Geschäftsführer Wortmann zu der Entscheidung

Bielefeld. Mit Spannung richteten sich die Blicke von Fußballdeutschland am Mittwoch nach Frankfurt. In einem Hotel unweit des Flughafens tagte dort eine außerordentliche Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga. Die Vertreter der Klubs - darunter auch Arminia Bielefeld - sollten grundsätzlich darüber abstimmen, ob die Suche nach einem Investor für die DFL fortgesetzt wird. Der Antrag bekam allerdings nicht die notwendige Mehrheit, die Investorensuche ist damit beendet. "Es ging heute nicht darum, final einen Investor für den Vorbezug kommender Medienerlöse der DFL zuzulassen, sondern um die Zustimmung zur nächsten Projektphase und mit einer dann folgenden finalen Entscheidung bei der nächsten Mitgliederversammlung im Herbst", erklärte Arminias kaufmännischer Geschäftsführer Christoph Wortmann auf Anfrage. Alle 36 Klubs seien sich einig, dass in die Zukunft und die Sicherung des Kerngeschäfts investiert werden müsse. Ein nachhaltiges Invest in das Medienprodukt, die Digitalisierung, die Infrastruktur und die Internationalisierung würden alle als sinnvoll und wichtig erachten. "Da es allerdings auf dem Weg dahin noch einige offene Fragen gab, die auch berechtigt sind, ist es zu diesem nachvollziehbaren Ergebnis in der geheimen Abstimmung gekommen", sagte Wortmann weiter. Wie genau der DSC am Mittwoch abstimmte, wurde nicht genannt. Bereits im Vorfeld der Abstimmung hatte sich der Arminia-Fanbeirat klar positioniert. "Wir erwarten von den Repräsentanten unseres Klubs, gegen einen Einstieg von Investoren in der DFL zu stimmen", hieß es in einem Beitrag in den sozialen Medien. "Mit dem Plan, die Liga durch den Einstieg eines Investors attraktiver und zukunftsfähiger zu gestalten, befindet sich die DFL erneut auf dem Irrweg der Kommerzialisierung." Das plante die DFL Der Plan der DFL sah vor, dass ein etwaiger Investor etwa zwei Milliarden Euro an den Dachverband zahlt, um für 20 Jahre mit 12,5 Prozent an den Erlösen der neuen Firma beteiligt zu werden. Die Einnahmen sollten durch die DFL in Digitalisierung investiert und vor allem die Auslandsvermarktung verbessert werden. Mehr als die Hälfte der angestrebten Summe sollte allerdings direkt an die Vereine ausgezahlt werden. Das Geld sollte dabei zum Teil zweckgebunden sein, etwa für eine Verbesserung der Infrastruktur. Teilweise sollte es aber auch zur freien Verfügung stehen. Ein konkreter Vertrag wurde allerdings nicht ausgehandelt. Durch das Votum ist das Anliegen nun schon in einem Anfangsstadium gescheitert. 20 Vereine stimmten für den Antrag, elf dagegen und fünf enthielten sich, wie die DFL bestätigte. Erforderlich wäre eine Zwei-Drittel-Mehrheit von 24 Klubs gewesen. Auf Antrag des VfL Bochum wurde geheim abgestimmt.

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