Finanzlage des DSC: Arminia Bielefeld gelingt Schadensbegrenzung

Bielefeld. Arminia Bielefeld hat die Drittligasaison 2023/24 mit einem Minus in Höhe von 1,52 Millionen Euro abgeschlossen. Das hat der Klub bei seiner Jahreshauptversammlung am Montagabend in der Schüco-Arena bekannt gegeben. &bdquo;Wir sind defizitär“, fasste der kaufmännische Geschäftsführer Christoph Wortmann die aktuelle Situation des Traditionsklubs zusammen. Dabei sei es dem Verein sogar gelungen, das Defizit in engeren Grenzen zu halten als erwartet. Arminia hatte laut Wortmann mit einem Minus in Höhe von 1,7 Millionen Euro gerechnet. Arminia steht mit den finanziellen Problemen aber längst nicht alleine da, die Geldsorgen sind in der 3. Liga weit verbreitet. Wortmann: &bdquo;16 von 20 Vereinen haben in der abgelaufenen Saison defizitär gewirtschaftet.“ Arminias TV-Einnahmen sinken um 20 Millionen Euro Hauptursache für die aktuelle Finanzlage des DSC ist der Einnahmerückgang beim TV-Geld. Waren es in der Zweitligasaison 2022/23 noch 21,2 Millionen Euro, die Arminia aus dem Fernsehvertrag generierte, so sanken die Einnahmen in der 3. Liga auf 1,3 Millionen Euro. Dank der außerplanmäßigen Einnahmen im DFB-Pokal (Arminia erreichte die 2. Runde) in Höhe von rund 600.000 Euro verbuchte der Klub insgesamt 1,9 Millionen Euro Fernseheinnahmen. Lesen Sie auch: Glück? Zufall? Hinter Arminia Bielefelds Pokal-Erfolgen steckt System Arminias redliches Bemühen um Schadensbegrenzung wird durch bestehende Transferverbindlichkeiten zusätzlich erschwert. Der Klub hatte zu Bundesligazeiten Spieler wie unter anderem Bryan Lasme (kam vom FC Sochaux, jetzt Schalke 04) per Ratenkauf verpflichtet. Die Auswirkungen bekommt der Klub noch immer zu spüren, die Raten stottert Arminia noch ab. Arminia senkt Transferverbindlichkeiten Wortmann: &bdquo;Wir haben die Transferverbindlichkeiten in der Saison 2023/24 von rund 3,7 auf rund 2,2 Millionen Euro senken können. In der laufenden Saison tragen wir weitere rund 1,7 Millionen Euro ab.“ Eigentlich hätte Arminia die gesamten Transferverbindlichkeiten zum Sommer 2025 getilgt haben müssen. 500.000 Euro aber nimmt der Klub noch mit in die Spielzeit 25/26. Die Vereine, die seinerzeit Spieler an den DSC verkauft hatten, seien dem Klub laut Wortmann entgegengekommen und zu einer weiteren Stückelung bereit gewesen. Abgesehen vom TV-Geld ist es Arminia gelungen, trotz des Abstiegs in die 3. Liga die anderen wesentlichen Finanzsäulen stabil zu halten. Im Bereich Merchandising ist dem Klub sogar das gleiche Ergebnis gelungen wie in der Bundesliga-Abstiegssaison 2021/22. Die 2,3 Millionen Euro bezeichnete Wortmann als das zweitbeste Ergebnis in der Vereinsgeschichte. Das beste Ergebnis hatte es in der Bundesligasaison 2020/21 gegeben (2,4 Millionen Euro). Dank eines starken Zuschauerschnitts in Höhe von knapp 18.800 Besuchern pro Drittliga-Heimspiel gelang es dem DSC im Bereich Ticketing in der Saison 23/24 (5,8 Millionen Euro Einnahmen) die Einbußen gegenüber der Zweitligasaison 23/24 (6,2 Millionen Euro Einnahmen) im Rahmen zu halten. In puncto Sponsoring, die vierte wichtige Säule, sanken die Einnahmen von 10,4 Millionen Euro (Saison 22/23) auf 8 Millionen Euro (23/24). 2,2 Millionen Euro für Hack und Andrade Die 2,2 Millionen Euro Transfererlöse, die der DSC in der Saison 23/24 erzielen konnte, stammten Wortmann zufolge aus den Wechseln von Robin Hack zu Borussia Mönchengladbach und Andrés Andrade zum Linzer ASK. Für die laufende Saison prognostiziert Wortmann gegenüber der vergangenen Spielzeit in den wesentlichen Bereichen sogar Einnahme-Steigerungen. Im Merchandising beträgt diese 100.000 Euro, im Ticketing 700.000 Euro, im Sponsoring 600.000 Euro und beim TV-Geld 840.000 Euro. Sollte der DSC im Achtelfinale des DFB-Pokals am 3. Dezember den SC Freiburg aus dem Wettbewerb werfen, kämen noch einmal knapp 1,7 Millionen Euro hinzu. Lesen Sie auch: Arminia Bielefeld gegen Freiburg: So läuft der Vorverkauf für das Achtelfinale Trotz der Steigerungen werde der zu erwartende Gesamtaufwand in der laufenden Serie den zu erwartenden Gesamtertrag laut Wortmann um 700.000 übersteigen. Das heißt, Arminia wirtschaftet auch in der Saison 24/25 defizitär, dank erneut großer Kraftanstrengungen allerdings noch weniger deutlich als in der abgelaufenen Spielzeit. Kampagne: 2.500 neue Mitglieder fehlen Arminia noch Für seinen 120. Geburtstag am 3. Mai 2025 hat sich der DSC ein ambitioniertes Ziel gesteckt. In Anlehnung an sein Gründungsjahr 1905 möchte der Klub bis zu besagtem Datum seine Mitgliederzahl auf 19.005 steigern. Aktuell liegt der DSC bei 16.505 Mitgliedern. Seit dem Start der Kampagne im Mai 2024 seien laut Finanzchef Christoph Wortmann bereits 1.500 neue Mitglieder hinzugekommen. Das Interesse an Arminia ist ungebrochen. In der laufenden Saison begrüßte der Klub durchschnittlich 21.048 Zuschauer zu seinen Heimspielen auf der Alm. 11.000 verkaufte Dauerkarten bedeuten einen Drittliga-Vereinsrekord. Zu den Auswärtsspielen wird der DSC im Schnitt von 2.000 Anhängern begleitet.

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