Analyse des ersten Testspiels: Warum Arminia Bielefeld mit 1:4 unterlag

Jenbach/Österreich. Bei knackigen Temperaturen um die 30 Grad hat Arminia Bielefeld den ersten richtigen Härtetest der Vorbereitung gegen den UEFA Conference League-Teilnehmer CS Universitatea Craiova mit 1:4 (0:1) verloren. Die Formation Trainer Uli Forte setzte in der ersten Halbzeit auf eine 3:5:2-Formation, die er tags zuvor in den Einheiten schon einstudiert hatte. DSC in Hälfte eins: Kapino - de Medina, Hüsing, Andrade - Sidler, Laursen - Prietl, Consbruch, Ince - Krüger, Serra. Wie der Coach es zuvor angekündigt hatte, tauschte Forte nach der Pause komplett durch und ließ seine Mannschaft nun mit einer Viererkette auflaufen. DSC in Hälfte zwei: Schulz - Gebauer, Mihajlovic, Ramos, Bello - Niemann, Cherny, Vasiliadis, Hack - Okugawa, Klos. Letzterer fiel positiv auf, bereitete den einzigen Treffer durch Christian Gebauer vor und köpfte zudem wenige Minuten später fast noch selber ein. Die Taktik Wie es zu erwarten war, ging Arminia Bielefeld früh drauf, setzte den Kontrahenten CS Universitatea Craiova direkt unter Druck mittels aggressivem Pressing. Bereits beim Abschlag des Keepers postierten sich die DSC-Stürmer vorne am Sechzehner. Allerdings entstanden durch die risikoreiche Taktik einige Lücken, weil sich Craiova oftmals - vor allem über den rechten Flügel - schnell nach vorne kombinierte. Die Offensivbemühungen ließen zu wünschen übrig. Arminia schaffte es nicht, zügig genug die Pressinglinien des Gegners zu überspielen. Die beste Chance für die Ostwestfalen besaß noch Florian Krüger, dessen Direktabnahme über den Querbalken entschärft wurde (21.). Auch mit der 4:4:2-Formation entwickelte Schwarz-Weiß-Blau in Abschnitt zwei nicht mehr Durchschlagskraft, weil Craiova aber auch kaum Raum zum Atmen ließ. Die Tore Früh kassierte der DSC den ersten Dämpfer. Zunächst parierte Stefanos Kapino einen Schuss von Gustavo di Mauro zur Seite ab. Neuzugang Silvan Sidler wollte klären, erwischte dabei aber den Gegenspieler knallhart. Folgerichtig entschied der Referee auf Strafstoß. Diesen verwandelte Andrej Ivan unten rechts zum 1:0 (4.). Nach dem Seitenwechsel legte Craiova nach. Mihaj Capatina bediente mit einer präzisen Flanke Jovan Markovic, der im direkten Duell Arminia-Jungspund Jovan Mihaijovic übersprang und zum 2:0 einköpfte (52.). Nur acht Minuten später erhöhte Markovic auf 3:0. Sein Distanzschuss aus 22 Metern konnte Arne Schulz nicht abwehren. Dem jungen Keeper war aber auch ein wenig die Sicht versperrt, weshalb er erst spät abtauchte. Doch Arminia durfte auch noch jubeln. Christian Gebauer, der von Fabian Klos in Szene gesetzt wurde, erzielte aus wenigen Metern das 3:1 (74.). Allerdings hatten die Rumänen die richtige Antwort parat: Ante Roguljic versenkte, stellte den alten Abstand mit einem erneuten Distanzschuss wieder her (80.). Der Gegner CS Universitatea Craiova wirkte frischer als die Arminen, was wohl auch den jüngsten kräftezehrenden Trainingseinheiten im DSC-Lager lag. Die Weiß-Blauen arbeiteten viel mit langen Bällen auf ihren Kapitän und Stoßstürmer Andrej Ivan, der daraufhin die schnellen Flügelspieler mit einbezog. So erspielte sich Craiova mehr Möglichkeiten als der DSC, wusste dieser aber nicht zu verwerten. In den Zweikämpfen gingen die Rumänen griffig zu Werke, teilweise auch ruppig. Mit relativ einfachen Mitteln fand Craiova immer wieder den Weg nach vorne. So fielen auch die Gegentreffer. Alles rund um das Spiel Die Tribüne war ordentlich gefüllt, etwa 400 Zuschauer fanden den Weg nach Jenbach. Darunter auch Arminias Präsident Rainer Schütte sowie Vizepräsident Maurice Eschweiler. Wie sich das gehört, sangen die beiden bei der von den freundlichen Gastgebern eingespielten Vereinshymne mit. In den Trinkpausen ging es auf der Tribüne dann richtig los: Österreichische Schlager wurden gespielt - nur getanzt wurde nicht. Fazit Der Mannschaft von Trainer Uli Forte waren die Strapazen der vergangenen beiden Tage deutlich anzumerken. CS Universitatea Craiova war aggressiver und griffiger in den direkten Duellen. Zudem leisteten sie sich weniger Fehler im Aufbauspiel. Es wurde ersichtlich, dass noch viel Arbeit auf den neuen DSC-Coach wartet. Zumindest in der Endphase berappelten sich die Ostwestfalen ein wenig und deuteten an, was Forte ihnen in den Einheiten vermitteln wollte.

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