Arminias 1:1 gegen Frankfurt: Die Noten für die DSC-Profis

Bielefeld. Erst mau, dann wow: Arminia Bielefeld verlangte von seinen Fans beim 1:1 gegen Frankfurt die ganze emotionale Palette ab und sicherte sich letztlich einen hochverdienten Punkt, kratzte sogar am ersten Sieg der Saison. Die Spieler des DSC in der Einzelkritik. Stefan Ortega Moreno Das Spiel des Torwarts begann nicht wie gewohnt mit einer starken Tat, sondern mit einem schweren Fehlpass auf Jesper Lindström, den dieser nicht bestrafte. Am 0:1 traf ihn die geringste Schuld, darüber hinaus gab es wenige Chancen, sich auszuzeichnen, einmal hielt er gegen Borré aus kurzer Distanz gut. Bei hohen Bällen souverän. Note: 3,5 Cédric Brunner Der Rechtsverteidiger agierte nicht gegen den im Streik befindlichen Schreck der Vorsaison Filip Kostic, sondern gegen Lindström - und lief diesen gleich zu Beginn in einer Szene sehr aufmerksam ab. Danach aber hatte der Däne manches Mal große Freiheiten. Offensiv brachte sich Brunner mit Halbfeldflanken und weiten Einwürfen ein, störte früh, gab bis zum Schluss alles. Note: 3 Amos Pieper Der 23-Jährige zeigte ein Spiel ohne größere Fehler, getrübt von dem 0:1, als niemand in der Hintermannschaft in einen Zweikampf fand. Eintrachts Neuzugang Rafael Borré forderte ihm kluges Stellungsspiel ab, fand aber hin und wieder seine Freiheiten. Technisch nicht immer sauber. Nach der Pause äußerst solide. Note: 3 Joakim Nilsson Vor dem Abstecher zur schwedischen Nationalmannschaft war Nilsson gegen die Skandinavier Hauge und Lindström sowie Japaner Kamada gefordert. Außerhalb des Gegentors meist souverän, gerade in der zweiten Halbzeit. Note: 3 Jacob Laursen Im Fokus stand am Samstagnachmittag einzig die Gesundheit des Linksverteidigers, nachdem dieser zu Beginn der zweiten Halbzeit heftig mit seinem eigenen Torhüter zusammengeprallt war und per Trage abtransportiert werden musste. Zuvor war er oft am Spielaufbau beteiligt, defensiv aber nicht immer im Zweikampf und beim Gegentor außer Position. All das stand aber nach der schaurigen Szene völlig im Hintergrund. Für ihn kam Lennart Czyborra. Note: 4 Manuel Prietl Kapitän Prietl - ja, was ist über ihn zu sagen? Mit der Mannschaftsleistung wurde auch der Österreicher besser, hatte starke Momente in der Balleroberung, aber auch schwache Zuspiele und war mit 32 Ballkontakten recht selten am Ball - auch, weil Arminias Aufbauspiel diesmal über die Außenverteidiger verlief. Lief mehr als 13 Kilometer. Note: 3,5 Fabian Kunze Erstmals in dieser Saison als Sechser neben Prietl eingesetzt, konnte Kunze seine Qualitäten als "Abräumer" besser ausspielen. Tatsächlich war er trotz guter Zweikampfquote aber einer der Unauffälligeren, schwamm am Samstag eher mit. Dass Kramer ihn zugunsten von Offensivmann Wimmer auswechselte und damit ins Risiko ging, zahlte sich für Arminia aus. Note: 4 Robin Hack Startelfdebüt für den Millionen-Transfer. Und das dürfte kein einmaliger Einsatz gewesen sein, denn Hack war insbesondere in der zweiten Halbzeit hochengagiert, hatte gleich drei starke Abschlüsse, darunter einen Pfostenschuss. Auch ihm gelang nicht alles, aber vieles. Ein Aktivposten, der mit mehr Spielpraxis wahrscheinlich noch besser wird. Note: 2,5 Masaya Okugawa Auch im dritten Spiel stand der Japaner in der Startelf, diesmal aber im rechten offensiven Mittelfeld. Wieder war er zunächst kaum zu sehen, legte dann aber kurz vor dem Seitenwechsel sowie in der zweiten Halbzeit Chancen sauber auf. Sein Auge und Spielverständnis sind schwer zu ersetzen. Note: 3 Fabian Klos Der 33-Jährige erhielt in Krüger einen neuen Sturmpartner, erwischte selbst aber erst einen schwachen Tag, an dem ihm nicht viel gelingen wollte. Er versuchte, klug offensive Räume zu besetzen, sein einziger Abschluss kurz vor der Pause war kein Problem für SGE-Torwart Kevin Trapp. Aber wie das bei Klos eben ist: Er bleibt hartnäckig, biss sich hinein. Und legte tatsächlich noch das 1:1 von Patrick Wimmer auf. Note: 3 Florian Krüger Auch der Transfer aus Aue kam zum ersten Startelfeinsatz, teilte sich die linke Offensivzone mit Hack - beide wirkten ordentlich aufeinander abgestimmt. Auch Krüger hatte aber nur eine in Erinnerung bleibende Aktion kurz vor der Pause. Note: 4 Eingewechselt wurde Lennart Czyborra für den verletzten Laursen (61.), er hatte hinten links nicht viel zu tun und agierte solide, schaltete sich auch noch nach vorne ein. Bryan Lasme ersetzte Krüger in der Folge (71.), seine auffälligste Szene war eine präzise Flanke auf Klos. Nach 81 Minuten kam in Patrick Wimmer für Kunze schließlich ein zweiter Debütant. Was er ablieferte, war ein kleines Spektakel - nicht nur aufgrund seines 1:1-Ausgleichs. Hätte er das über mehr als eine gute Viertelstunde zeigen können, wäre die Note ganz oben auf der Skala anzusiedeln gewesen: Er war vielleicht sogar der Mann des Spiels.

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