Noten für Arminia Bielefeld: Russo als Ausputzer und Türöffner

Aue. In Erinnerung bleibt ein 3:1-Triumph beim Tabellenführer und eine zweite Halbzeit, in der Arminia Bielefeld einen herausragenden Auftritt ablieferte. Zum Gesamtbild gehört allerdings auch, dass vor der Pause ein paar Dinge nicht gut funktioniert haben. Die Spieler in der Einzelkritik. Jonas Kersken: Der Keeper war vor allem in der ersten Hälfte gefragt. Mit etlichen Blitzreflexen verhinderte er, dass aus dem Getümmel im Strafraum ein Treffer für Aue fiel. Beim Elfmeter war er machtlos. Einmal sorgte Kersken aber für hohen Puls, als er in der 40. Minute einen Pass genau in den Fuß von Aues Marcel Bär spielte – der Patzer blieb folgenlos. Note: 2,5 Lesen Sie auch: Arminia immer selbstbewusster: &bdquo;Ein Ausrufezeichen an die Liga“ Felix Hagmann: Es war ein undankbares Drittliga-Debüt für den 20-Jährigen. Eingesprungen für den kranken Christopher Lannert stand der letzte Zugang des DSC ausgerechnet Aues Topspieler Marvin Stefaniak gegenüber, der den Bielefelder auch ein paar Mal sauber im Wald stehenließ. Weil Aue die vermeintliche Schwachstelle in der DSC-Defensive massiv bearbeitete, wirkt Hagmann manchmal überfordert. Er blieb dennoch bis kurz vor Schluss und sammelte wertvolle Erfahrungen. Note: 4 Maximilian Großer: Der sonst so sichere Innenverteidiger zeigte sich zu Beginn wackelig. Schon in der 6. Minute verzettelte er sich bei einem Dribbling in der eigenen Hälfte. Beim Foul, das zum (unberechtigten) Elfmeter führte, war er zu spät am Gegenspieler. Note: 4 Joel Felix: Der 26-Jährige machte seinen Job unauffälliger, aber auch etwas abgeklärter als Großer. Note: 3 Louis Oppie: Zu Beginn schien es, als enge der vor ihm spielende Biankadi Oppies Offensivdrang etwas ein. In der zweiten Hälfte schaltete sich der Linksverteidiger, der hinten wieder sicher stand, auch vorne etwas mehr ein. Note: 3 Stefano Russo: Der 24-Jährige auf der Sechser-Position, der gerne als &bdquo;Ausputzer“ bezeichnet wird, gab diesmal den Türöffner: Er erzielte per 20-Meter-Freistoß ein Traumtor zum 1:1. Auch die Ecke, die zum 2:1 führte, brachte Russo in den Auer Strafraum. Hinten hielt der beste Bielefelder des Spiels gewohnt souverän die Stellung. Note: 2 Lesen Sie auch: Arminia-Torschütze Stefano Russo stimmt forsche Töne an Mael Corboz: Was war das für eine Erlösung für den Kapitän, als er den Kopfball von Becker ebenfalls per Kopf ins Tor wischte. Sein erster Treffer war die Krönung eines starken Auftritts. Corboz spielte höchst umsichtig im Mittelfeld, wusste genau, wann er hinten absichern musste und wann er sich offensiv einschalten konnte. Note: 2 Lukas Kunze: Der zweite &bdquo;Achter“ erreichte nie die Souveränität seines Nebenmannes Corboz. Kunze ist lauf- und zweikampffreudig, leistet sich bei Pässen und Abspielen aber auch immer wieder kleine Schlampigkeiten. In der 54. kam Wörl für ihn. Note: 4 Kaito Mizuta: Auch wenn es der Japaner nicht gerne hören wird: Er ist der bessere Joker. Mizuta versuchte, sein temperamentvolles Spiel, durch das er zum Gamechanger wird, wenn er spät reinkommt, auch als Startspieler auf den Platz zu bringen. Doch er strahlte nicht die gewohnte Torgefahr aus. Zur Halbzeit war Schluss für ihn. Note: 4 André Becker: Zwei Tore, die nicht anerkannt wurden. Becker blieb der Trost, dass sein Kopfball die perfekte Vorlage für das 2:1 durch Corboz war. Für 90 Minuten blieb der Mittelstürmer drin. Mit gutem Anlaufverhalten übte er Druck aus, und im Strafraum scheinen seine Mitspieler ihn immer besser zu finden. Note: 3 Lesen Sie auch: Arminia-Stürmer André Becker – der Ingenieur auf Torejagd Merveille Binankadi: Wieder riss der Außenstürmer ein hohes Laufpensum ab. Er machte sich gefährlicher als Mizuta auf der anderen Seite. Dem 29-Jährigen fehlt aber im Strafraum der letzte Schritt zum eigenen Torerfolg. Auch er wurde zur Pause ausgewechselt. Note: 3,5 Marius Wörl: Der 20-Jährige kam in der 54. Minute für Kunze und legte los wie die Feuerwehr. Wörl trug nicht nur mit dem souverän eingeschlenzten 3:1 dazu bei, dass der DSC das Spiel noch drehte. Note: 2,5 Isaiah Young: Der Außenstürmer kam in der 46. Minute für Mizuta und preschte sofort ein, zweimal in den Strafraum. Danach fiel er nicht mehr so stark auf. Note: 3,5 Mika Schroers: Der Ersatz für den Ersatz war da, als er gebraucht wurde. Als Sarenren Bazee, der für Biankadi gekommen war, nach knapp acht Minuten wieder rausmusste, sprang Schroers ein (54.) und legte 25 Minuten später für Wörls 3:1 vor. Note: 3 Eingewechselt wurden außerdem Noah Sarenren Bazee (46. für Biankadi), der nach knapp acht Minuten wieder verletzt rausmusste, und Leon Schneider (90.+1 für Hagmann).

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