Noten zur Sensation: Arminia Bielefeld hat eine neue Generation von Pokalhelden

Bielefeld. &bdquo;Wir wollten Momente schaffen, die wir nie vergessen werden.“ So formulierte Arminia-Trainer Mitch Kniat das Ziel, das er und sein Team sich für das Achtelfinale im DFB-Pokal gegeben hatten. Diese Mission erfüllten die Arminen beim grandiosen 3:1-Sieg über den SC Freiburg formidabel. Es war ein Fußballabend, an den sich die DSC-Fans noch lange erinnern werden und an dem neue Pokalhelden geboren wurden. Die Bielefelder Profis in der Einzelkritik: Jonas Kersken: Der Keeper war der Wegbereiter für die neuerliche Sensation. Gegen Florent Muslija parierte er sowohl den Elfmeter als auch den Nach-Kopfball und zündete die Alm damit so richtig an. Knapp zehn Minuten später war der aufmerksame Kersken erneut vor Muslija zur Stelle. Beim Gegentor von Michael Gregoritsch war er machtlos, entschärfte dann aber stark gegen Lucas Höler. Alles in allem war er der überragende Rückhalt, den es für einen solchen Pokalabend braucht. Note: 1 Leon Schneider: Der 24-Jährige agierte in der Verteidigung vollkommen unaufgeregt und nahezu fehlerfrei. Vor allem sein Ablaufen gegen Höler unmittelbar vor der Halbzeitpause war von immenser Bedeutung. Beim Anschlusstreffer ließ Schneider allerdings Torschütze Gregoritsch in seinem Rücken entwischen. Note: 1,5 Lesen Sie auch: Arminia im Pokal-Rausch: &bdquo;Für ganz Bielefeld ein Feiertag!“ Stefano Russo: Der Mittelfeldspieler wurde gegen den Ball erneut in die Abwehr beordert und warf in der Defensive alles rein, was er aufzubieten hatte. Sinnbildlich dafür stand seine Grätsche, mit der er in Schlussphase eine Hereingabe der Gäste beiseite räumte. Russo spielte physisch und äußerst unangenehm für die Freiburger. Im eigenen Ballbesitz rückte er vor die Abwehrkette. Hier zeigte sich erneut die enorme Flexibilität Russos, der darüber hinaus nahezu fehlerfrei agierte – eine exzellente Darbietung. Note: 1 Maximilian Großer: Was den Verteidiger umtrieb, als er nach einer Viertelstunde vor dem eigenen Tor vollkommen unnötig den Ball gegen Höler vertändelte und dann auch noch Gregoritsch umsäbelte, wird nur er selbst wissen. In der Folge wackelte Großer eine Zeit lang, fing sich jedoch und blockte nach der Pause den Schuss von Gregoritsch in höchster Not. Note: 3,5 Christopher Lannert: Lange musste Lannert auf sein erstes Arminia-Tor warten. Die Premiere war jedoch ein absoluter Bilderbuchtreffer. Aus etwa 20 Metern schlenzte der Rechtsverteidiger den Ball herrlich zum 1:0 ins linke Toreck. Auch sonst machte der 26-Jährige ein bärenstarkes Spiel, schob in der Offensive immer wieder mit an und hatte hinten alles im Griff. Note: 1 Sam Schreck: Wenn Pokal ist, ist auf Schreck Verlass. Auch gegen Freiburg rannte der Mittelfeldspieler, als sei der Teufel hinter ihm her. Dabei fand er aber auch immer wieder Wege, Situationen fußballerisch zu lösen. In der 35. Minute holte er zudem mit seinem Schuss den Handelfmeter heraus, den Julian Kania zum 2:0 verwandelte. Einziges Manko an diesem Abend war Schrecks Unsauberkeit im Spielaufbau, die den Gegentreffer durch Gregoritsch einleitete. Note: 2 Mael Corboz: Der Leistung des Kapitäns kann man nur ein Prädikat geben: herausragend. Corboz machte den Freiburgern von Beginn an klar, wer Chef im Mittelfeld ist. Er war Dreh- und Angelpunkt im Bielefelder Spiel. Corboz ging voran, führte Zweikämpfe und agierte dabei nahezu fehlerfrei. Zur Krönung fehlte nur noch ein eigener Treffer, den SC-Keeper Noah Atubolu nach knapp einer Stunde gerade noch verhindern konnte. Einen Scorerpunkt sammelte Corboz dennoch und bereitete den Treffer zum 3:1 mustergültig vor. Note: 1 Louis Oppie: Der Linksverteidiger agierte im Angriff zunächst deutlich zurückhaltender als Pendant Lannert auf der rechten Seite. Dafür hatte Oppie den Ex-Arminen Ritsu Doan gut unter Kontrolle. Lediglich in der Entstehung des Anschlusstreffers ließ er dem Japaner zu viel Platz. Den Schönheitsfehler bügelte Oppie in der Schlussphase aber aus und jagte den Ball zum 3:1-Endstand ins Tor. Note: 1,5 Das könnte Sie auch interessieren: Ritsu Doan vor seiner Bielefeld-Rückkehr: &bdquo;Arminia hat mich richtig aufgebaut“ Lukas Kunze: Der Mittelfeldspieler rückte neu in die Startelf und stand seinen Kollegen in Sachen Intensität in nichts nach. Kunze verrichtete seinen Job ohne Tamtam, hatte in seiner offensiveren Rolle allerdings nicht allzu viele auffällige Szenen. Einzig als er mit einem geistesgegenwärtig ausgeführten Einwurf die Kania-Chance einleitete, trat er im Angriff so richtig in Erscheinung. Note: 2,5 Marius Wörl: Auch Wörl spulte ein enormes Pensum ab, setzte aber auch immer wieder spielerische Akzente. Zweimal spielte er Julian Kania gut frei und setzte kurz vor dem Pausenpfiff selbst einen Distanzschuss knapp rechts neben das Tor. Es war erneut ein ganz starker Vortrag des erst 20-jährigen Mittelfeldspielers. Note: 1,5 Lesen Sie auch: &bdquo;Danke, Arminia“: Fan-Stimmen zum Bielefelder Sieg gegen den SC Freiburg im Video Julian Kania: Gegen Union Berlin hatte der Angreifer wegen Rückenbeschwerden noch passen müssen und wollte nun offenbar einiges nachholen. Bereits in der siebten Minute war Kania gedankenschneller als Matthias Ginter und verpasste die Führung nur knapp. Auch sein rotzfrecher Abschluss mit der Hacke war wenig später nicht von Erfolg gekrönt. Etwa zehn Minuten darauf durfte der Stürmer dann aber doch jubeln. Nach einem Handspiel von Gregoritsch drosch er den fälligen Elfmeter humorlos zum 2:0 links ins Tor. Beinahe hätte Kania, der in vorderster Reihe unglaublich viele Meter machte und ein permanenter Unruheherd war, sogar seinen zweiten Treffer nachgelegt. Doch der 23-Jährige scheiterte aus kurzer Distanz an der Sensationstat von Atubolu. Note: 1 In der Schlussphase eingewechselt wurden außerdem Merveille Biankadi (für Kunze, 86.), André Becker (für Kania) und Mika Schroers (für Wörl, beide 89.) sowie Felix Hagmann (für Lannert) und Isaiah Young (für Schreck, beide 90.+3). Das Quintett kam vor allem, um Zeit von der Uhr zu nehmen, und half dabei, den Sieg nach Hause zu bringen. Lesen Sie auch: Ex-Armine Fabian Klos bei Pokaltriumph dabei: &bdquo;Heute ist ein geiler Abend“

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